| Jugend-DM 2017

Ulm am Freitag, männliche Jugend: Knappe Duelle und Überraschungen

Am ersten Tag der Jugend-DM in Ulm gab es in der männlichen U18 Überraschungssieger und spannende, knappe Entscheidungen. Im Hürdensprint hatte Robert Witkowski die Nase vorn, im Weitsprung sprang Yannick Wolf im letzten Versuch noch zu Gold. Schnellster U20-Sprinter war Thomas Barthel.
Thorsten Eisenhofer

Einen spannenden und hochkarätigen Wettbewerb im Weitsprung, einen Überraschungssieger im Speerwurf und Thomas Barthel als Sieger über 100 Meter der U20. Dies und vieles mehr hat der erste Tag der deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm in den männlichen Klassen der U18 und U20 geboten. Im Fokus standen dabei am ersten Tag traditionell die Wettbewerbe der U18, in der Altersklasse U20 wurden nur drei Meistertitel vergeben.

König der Kurzsprinter über 100 Meter bei der U20 darf sich Thomas Barthel (SC Magdeburg) nennen. Er setzte sich im Finale in 10,39 Sekunden vor Julian Wagner (LAC Erfurt; 10,40) und Kevin Kranz (LG Eintracht Frankfurt; 10,50 sec) durch, in dem mit Barthel, Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) und Emanuel Stubican (TB Bad Canstatt) drei der vier Staffel-U20-Europameister von Grosseto dabei waren.

Barthel erwischte im Finale, wie schon in den beiden Läufen zuvor, nicht den besten Start. So musste der U20-EM-Vierte kämpfen und setzte sich am Ende knapp mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung durch. „Der Titel war ein toller Abschluss meiner Jugendzeit“, sagte Barthel. Den Vorläufen hatte Kranz (10,57 sec) seinen Stempel aufgedrückt, Schnellster in den vier Zwischenläufen war Wagner in 10,50 Sekunden.

Start-Ziel-Sieg für Markus Görger, Chima Ihenetu siegt ungefährdet

Fast einen Start-Ziel-Sieg feierte Markus Görger (LAC Freiburg) über 5.000 Meter der U20. Denn Görger übernahm früh die Initiative und lief dem Feld bereits auf dem zweiten Kilometer auf und davon. Ein taktisches Rennen hatte es nur auf den ersten Runden gegeben. Görger, dieses Jahr auch schon Deutscher Crossmeister, setzte sich schließlich mit rund 100 Metern Vorsprung ungefährdet durch und siegte in 14:47,69 Minuten. Das restliche Feld blieb bis auf den Schlusskilometer zusammen, dann konnte sich Malte Propp (TC Fiko Rostock) von seinen Konkurrenten lösen und in 15:03,70 Minuten zur Silbermedaille laufen. Rang drei ging an David Brecht (LG Braunschweig; 15:10,38 min).

Chima Ihenetu (SC Neubrandenburg) gewann den Hochsprung der U18 souverän. Der U18-Vize-Weltmeister siegte mit 2,08 Metern und scheiterte anschließend dreimal an 2,12 Metern. Die Höhe, die schon im Bereich seiner persönlichen Bestleistung (2,14 m) lag, hatte Ihenetu eigentlich gar nicht auf dem Schirm gehabt, weil er zuvor zwei Wochen krank gewesen war. Der U18-WM-Siebte Devon Bender (MTG Mannheim) war bereits an 1,94 Meter gescheitert und hatte somit nichts mit der Medaillenvergabe zu tun. „Ich war fast ein bisschen überrascht, dass die anderen nicht höher gesprungen sind“, sagte der neue Deutsche Meister.

Im Diskuswurf der U18 hatte Alexander Köhler (SV Halle), der im ersten Versuch 51,76 Meter geworfen hatte, lange geführt. Erst im fünften Versuch konnte ihn sein Vereinskollege und Favorit Lennart Zimmermann vom ersten Platz verdrängen. Der Jahresbeste der U18 schleuderte sein Arbeitsgerät auf 55,45 Meter – das reichte sicher zum Sieg.

Lars Keffel setzt sich im Stabhochsprung durch

Im Stabhochsprung der U18 gewann Lars Keffel (SV Werder Bremen) höhengleich mit übersprungenen 4,70 Metern vor Fabian Brummer (LG Filstal). Keffel war bis 4,70 Meter als einziger Springer ohne Fehlversuch geblieben. Die 4,75 Meter waren für ihn dann – wie auch für Brummer, der Bestleistung sprang, – zu hoch. Daniel Breinl (SG Motor Göhlis-Nord), der Führende der Saisonbestenliste und Vierte der U18-WM, verpasste als Vierter eine Medaille (4,50 m).

Robert Witkowski (TSG Niefern) hatte an der fünften Hürde im Finale über 110 Meter Hürden der U18 einen kleinen Strauchler. Maximilian March (Team Voreifel) lag daher in Führung, doch Witkowski kämpfte auf den letzten Metern und lief noch an March vorbei. Er siegte somit in 13,70 Sekunden vor March (13,78 sec). „Ich wollte diesen Titel unbedingt“, sagte der Gewinner. March war exakt die gleiche Zeit als Schnellster in den beiden Zwischenläufen gelaufen. Witkowski hatte dort 13,88 Sekunden benötigt, allerdings auf den letzten Metern auch Tempo rausgenommen. Stefan Volzer (VfB Stuttgart), der Jahresschnellste zusammen mit Witkowski (beide 13,66 sec), belegte in 13,09 Sekunden den dritten Rang.

Auch das Rennen über 3.000 Meter der U18 entschied sich erst auf den letzten Metern. Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) lief das Rennen die gesamte zweite Rennhälfte von der Spitze weg, nur noch Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach; 8:45,88 min) konnte ihm auf den letzten Runden folgen, Schreml aber nicht gefährden. Der Dortmunder gewann in 8:44,81 Minuten, musste aber bis zum Zielstrich durchziehen. Der Jahresschnellste Clemens Erdmann belegte Rang acht.

Niklas Sagawe schockt die Konkurrenz

Im Speerwurf der U18 schockte Niklas Sagawe (Polizei SV Eutin) die Konkurrenz. Er war bisher in dieser Saison noch gar nicht auf den vorderen Plätzen in der DLV-Bestenliste aufgetaucht, begann mit zwei Würfen knapp über 50 Meter bevor er sein Arbeitsgerät im dritten Versuch auf 70,64 Meter schleuderte – soweit hatte in diesem Jahr noch kein deutscher U20-Speerwerfer geworfen. Das reichte zum Sieg. Sagawe ist eigentlich Mehrkämpfer und hatte zuvor eine Bestleistung von 61,09 Metern. Sein Ziel war gewesen, den Endkampf der besten acht Athleten zu erreichen. „Ich habe mit dem Titel überhaupt nicht gerechnet“, sagte Sagawe.

Rang zwei ging an Gordon Schulz (SC Magdeburg), der seine Saisonbestleistung auf 67,60 Meter verbesserte. Den dritten Rang belegte Luca Mazzei (LG Limes-Rems), der sich im letzten Durchgang auf 67,58 Meter steigerte und Moritz Tausch (SC Magdeburg; 65,08 m) noch vom Bronzeplatz verdrängte.

Weitsprung nimmt spät richtig Fahrt auf

Im Weitsprung der männlichen U18 blieben die ganz großen Weiten aus – zumindest in den ersten vier Versuchen. Dann ging es richtig rund. Während der U18-WM-Neunte Ole Grammann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) bereits im Vorkampf ausschied, sprang Luka Herden (LG Brillux Münster), Jahresbester mit 7,50 Metern und U18-WM-Teilnehmer, im fünften Versuch auf 7,37 Meter. Direkt im Anschluss folgte der Achtplatzierte nach dem Vorkampf, Jan Bieler (TSV Freinsheim), mit seinem letzten Versuch. 7,31 Meter war er dieses Jahr schon gesprungen, im Wettbewerb erst 6,84 Meter (dazu vier ungültige Versuche). Nun sprang er 7,40 Meter – die Führung. Doch dann kam Yannick Wolf (LG Stadtwerke München), der zuvor 7,00 Meter stehen hatte, und flog auf 7,43 Meter. „Ich bin froh, dass ich noch einen draufsetzen konnte“, meinte Wolf.

Einen Favoritensieg gab es im U18-Hammerwerfen. Raphael Winkelvoss (Einbecker SV) setzte sich mit 69,43 Metern durch. Der U18-WM-Dritte wurde dabei von der Konkurrenz zunächst wenig gefordert und lag mit 67,46 Metern scheinbar beruhigend in Führung. Dann setzte sich im dritten Durchgang jedoch Michael Burger (SV Thurn u. Taxis Dischingen) mit 68,07 Metern an die Spitze. So weit hatte er dieses Jahr noch nicht geworfen. Doch im fünften Versuch konterte Winkelvoss. Oliver Tomann (SSC Berlin) belegte mit 68,02 Metern Rang drei.

Leo Köpp konkurrenzlos im 10.000 Meter Bahngehen

Den ersten Titel der Meisterschaften in der U20 sicherte sich am frühen Morgen erwartungsgemäß Leo Köpp (LG Nord Berlin) im 10.000 Meter Bahngehen. Der Neunte der U20-EM gewann in 43:40,24 Minuten mit einem Vorsprung von über sechseinhalb Minuten.

In der U18 hatten sich zuvor über 5.000 Meter Johannes Frenzel (Hallesche LAF) und Jakob Johannes Schmidt (SC Potsdam) einen packenden Wettbewerb mit mehreren Führungswechseln auf der Schlussrunde geliefert. Frenzel setzte sich schließlich auf den letzten Metern ab und siegte in 23:33,55 Minuten.

Der letzte Wettbewerb am ersten Tag der Jugendmeisterschaftenwar die 4x100-Meter-Staffel der U18. Aber in diesem ging es noch einmal richtig rund. Den Titel sicherte sich die LG Stadtwerke München, mit der besten Vorleistung angereist (41,68 sec). Die Bayern lagen beim letzten Wechsel deutlich in Führung, dann kam auf der Zielgerade der SSC Berlin mit Schlussläufer Joussef Mahra jedoch stark auf. Die Münchner, deren Startläufer der Deutsche Weitsprung-Meister Yannick Wolf war, setzten sich in 41,80 Sekunden jedoch knapp vor den Berlinern durch (41,86 sec). Rang drei ging an den LC Cottbus (42,74 sec).

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