| Interview zur Auszeichnung

Frank Busemann: "DLV-Medienpreis ist besondere Form der Wertschätzung"

Das Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat den DLV-Medienpreis 2019 an Frank Busemann vergeben. “Seit 2005 glänzt Frank Busemann als TV-Experte und Reporter im ARD-Morgenmagazin mit kreativen Ideen und hervorragenden Interviews und verleiht damit der Sportart Leichtathletik und seinen Athleten sowohl national als auch international einen besonderen Stellenwert im TV-Programm”, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing über den Olympia-Zweiten im Zehnkampf von 1996.
Peter Schmitt

Frank Busemann, welchen Stellenwert hat die Auszeichnung für Sie?

Frank Busemann:

Ich habe mich riesig gefreut, als ich erfahren habe, dass ich den DLV-Medienpreis erhalte, denn es zeigt, dass jemand mit der Arbeit, die ich medial leiste, zufrieden ist. Der DLV-Medienpreis ist eine besondere Form der Wertschätzung.

Ist es auch eine Auszeichnung für das gesamte Team des ARD-Morgenmagazins?

Frank Busemann:

Arbeit im Team ist immer wichtig. Ich arbeite jetzt seit 16 Jahren im ARD-Morgenmagazin. Ich durfte viele Sachen versuchen und hatte immer das Vertrauen des Teams. Ähnlich verhält es sich mit meiner Arbeit als TV-Experte. Das Team ist wichtig, um gute Leistungen zu bringen.

Wie sind Sie überhaupt zum Auftritt vor der Kamera gekommen?

Frank Busemann:

Meinen ersten Auftritt als TV-Experte im Zehnkampf hatte ich 1998 bei der EM in Budapest. Ich war damals verletzt und wurde gefragt, ob ich mir das zutraue. Es folgten die WM in Edmonton und die WM in Paris. Danach kam der Anruf vom ARD-Morgenmagazin. Seither bin ich dabei und die Arbeit macht mir große Freude.

Was ist wichtig, wenn man von der Rolle des Befragten in die Rolle des Fragenden schlüpft?

Frank Busemann:

Eine gute Vorbereitung und die nötige Portion Spontanität sind wichtig, um vor der Kamera locker und kompetent zu sein und die Athletinnen und Athleten in der Sendung mitzunehmen.

Wie bereiten Sie sich auf die jeweiligen Sendungen vor?

Frank Busemann:

Meist habe ich eine bestimmte Idee, die ich im Team bespreche. Ich erarbeite mir dann am Abend vorher einen groben Fragenkatalog. Oft sitze ich allerdings da und weiß nicht, welche Frage ich letztlich bringen soll, aber ich vertraue immer darauf, was sich aus dem Gespräch ergibt. Das bedeutet: Zuhören und gute Fragen stellen. Oft geht dann das Gespräch in eine andere Richtung. Dabei ist es wichtig, dass es interessant und informativ für den TV-Zuschauer bleibt.

Haben Sie immer noch Lampenfieber vor Ihrem Auftritt?

Frank Busemann:

Im Laufe der Jahre hat die Aufregung zwar abgenommen, aber sie ist bei jeder Live-Schalte immer noch da. Eine gewisse Anspannung gehört dazu. Als ich 2005 das erste Mal für das ARD-Morgenmagazin anmoderiert habe, hatten meine Beine so gezittert, dass ich immer wieder aus dem Bild gesprungen bin, aber der Kameramann hat es gut ausgeglichen. So hat es keiner gemerkt, ganz ohne Lampenfieber geht es nicht.

Welche TV-Projekte stehen im Olympiajahr an?

Frank Busemann:

Ich werde sowohl bei den Olympischen Spielen in Tokio als auch bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Paris für die ARD im Einsatz sein. Ansonsten halte ich jede Menge Vorträge bei Unternehmen zum Thema Motivation. Vieles, was ich im Sport gelernt habe, kann man in der Arbeitswelt gut einbringen. Neulich hat ein Teilnehmer zu mir gesagt: Wissen Sie, warum Sie so gut sind? Weil Sie wissen, wie es ist, wenn man Zweiter wird. Ein Kompliment, das mich natürlich gefreut hat.

Den DLV-Medienpreis erhält Frank Busemann im Rahmen der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2020 in Braunschweig (6./7. Juni).

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