| Tallinn

U20-EM | DLV-Staffeln räumen den kompletten Medaillensatz ab

Die DLV-Staffeln wollen sich bei der U20-EM in Tallin (Estland) mir starker internationaler Konkurrenz messen. Wie die deutschen Sprinterinnnen und Sprinter abgeschnitten haben, können Sie hier nachlesen.
Nicolas Walter

Livestream    Live-Ergebnisse     U20-EM 2021 Tallinn kompakt

WEIBLICHE U20

4x100-Meter-Staffel | Finale

DLV-Sprinterinnen stürmen auf den Silber-Rang

„Wir wollen jetzt die Medaille“, hatte Holly Okuku selbstbewusst nach dem Vorlauf gesagt. Dort hatte die deutsche 4x100-Meter-Staffel in 44,42 Sekunden die schnellste Zeit aller teilnehmenden Nationen hingelegt. Die Erwartungen waren dementsprechend groß und sie wurden erfüllt: Am Sonntagnachmittag sicherte sich die DLV-Staffel die Silbermedaille in 44,68 Sekunden.

Das deutsche Team ging im Finale mit derselben Besetzung wie im Vorlauf an den Start. Startläuferin Cheyenne Kuhn (SC Neubrandenburg) übergab auf Bahn vier an Sina Kammerschmitt (TG Worms). Als dritte Athletin nahm Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar), Achte im Einzel, den Staffelstab entgegen. Bereits hier zeichnete sich ein äußerst enges Rennen ab. Noch deutlicher wurde das, als Schlussläuferin Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) auf die Zielgerade einbog. Nahezu auf gleicher Höhe liegend bestritten die britische und die deutsche Staffel die letzten Meter. Zunächst sah es so aus, als hätte Okuku gegen die Britin Success Eduan die schnelleren Beine. Auf den allerletzten Metern setzte sich dann jedoch das Team Großbritannien in 44,62 Sekunden durch. Polen kam auf den Bronze-Rang (44,79 sec).

„Wir sind sehr glücklich mit der Medaille. Auch wenn wir im Vorlauf die Schnellsten waren, ist das ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis“, sagte Cheyenne Kuhn nach dem Staffel-Rennen. „Das ist wirklich gut“, freute sich auch Holly Okuku. „Wir haben definitiv Silber gewonnen und nicht Gold verloren“, sagte Sina Kammerschmitt.

4x100-Meter-Staffel | Vorlauf

Dominanter Start in den Tag

Spätestens nach dem Vorlauf ist klar: Die deutsche 4x100-Meter-Staffel wird im Finale am Nachmittag zu den Favoriten gehören. Am Sonntagmorgen setzte sich die Besetzung um Cheyenne Kuhn (SC Neubrandenburg), Sina Kammerschmitt (TG Worms), Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar) und Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) mit großem Vorsprung vor der Konkurrenz durch. In 44,42 Sekunden stürmte das deutsche Team ins Finale und hatte dabei mehr als eine Sekunde Vorsprung auf die zweitschnellste Staffel aus Großbritannien Dabei stellten die Athletinnen nach ihrem Lauf noch Luft nach oben fest: „Bei den Wechseln können wir auf jeden Fall noch was rausholen“, sagte Cheyenne Kuhn. „Das ist noch mehr drin“, ergänzte Sina Kammerschmitt.

Cheyenne Kuhn war es, die für das DLV-Team das Rennen eröffnet hatte. Bereits nach der Übergabe auf Sina Kammerschmitt war das Quartett in Front. Spätestens nachdem Antonia Dellert den Staffelstab an sich genommen hatte, wurde die Dominanz endgültig sichtbar. Holly Okuku brachte den Sieg schließlich souverän ins Ziel. „Wir wollen jetzt die Medaille“, sagte sie danach selbstbewusst. Eine kurze Schrecksekunde gab es für Antonia Dellert. Die 19-Jährige wurde bei der Übergabe an Holly Okuku von deren Spikes am Bein getroffen. Die blutende Wunde wurde im Zielbereich medizinisch versorgt. Schnell kam die Entwarnung: Dem Finalstart der Athletin des Sprintteam Wetzlar wird nichts im Wege stehen.
 

4x400-Meter-Staffel | Finale

Gold-Triumph in Tallinn

Mit der schnellsten Zeit aller teilnehmenden Nationen hatte die deutsche Staffel im Vorlauf überzeugt. Es war also klar, dass sie zu den Medaillenkandidaten gehören würden. Doch dass es am Ende sogar zu Gold reichen sollte, damit hätten wohl die Wenigsten gerechnet – zumal drei der vier Teammitglieder noch der U18-Altersklasse angehören. „Die Medaille war das klare Ziel. Die Goldene nicht unbedingt, aber das ist jetzt umso schöner", sagte Lara-Noelle Steinbrecher (SC Magdeburg) nach dem Gold-Coup. In 3:35,38 Minuten war das DLV-Team im Finale sogar knapp drei Sekunden schneller unterwegs als noch am Vortag, es verwies damit die Spanierinnen (3:35,38 min) auf den zweiten und die Italienerinnen (3:36,31 min) auf den dritten Rang.

Dabei hatte es zunächst für die deutsche Staffel noch nicht nach einem großen Sieg ausgesehen. Startläuferin Lena Leege (LAC Berlin) näherte sich auf Rang fünf der Stabübergabe an Lara-Noelle Steinbrecher. Die verlief dann nicht optimal, sodass die Konkurrenz davonzueilen schien. Mit einem beherzten Auftritt kämpfte sich Steinbrecher jedoch wieder heran und konnte sich zwischenzeitlich sogar über einen Positionsgewinn freuen. Auf den letzten Metern schwanden jedoch auch ihr sichtbar die Kräfte, sodass sie auf Platz fünf liegend an Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund) übergab.

Die Deutsche U18-Meisterin zündete den Turbo und rollte das Feld von hinten auf. Bereits nach knapp 200 Metern hatte sie sich auf Platz zwei nach vorne geschoben, 100 Meter vor dem Ziel schnappte sie sich gar die Spitzenposition. Schlussläuferin Maja Schorr (SV GO! Saar 05) nahm den Staffelstab entgegen und ging für die letzten 400 Meter ins Rennen. Die Angriffe der Konkurrenz wehrte sie mit Erfolg ab und machte den Triumph für das DLV-Team perfekt. Verkraften konnte das Team daher auch, dass technisch nicht alles optimal lief. „Die Wechsel waren ausbaufähig. Ich bin viel zu früh losgelaufen“, sagte beispielsweise Anna Malia Hense. Doch das war im Zielbereich schnell vergessen.

4x400-Meter-Staffel | Vorlauf

DLV-Team gewinnt mit mehreren Metern Vorsprung

Souveräner Auftritt der deutschen Sprinterinnen mit der 4x400-Meter-Staffel: Das DLV-Team hat in der Besetzung Lysann Helms (Hamburger SV), Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund), Lena Leege (LAC Berlin) und Maja Schorr (SV Go! Saar 05) in einer Zeit von 3:38,55 Minuten seinen Vorlauf am Samstagvormittag ohne Probleme gewonnen.

Lysann Helms hatte den Staffelstab nach 400 Metern noch als Sechste übergeben, nach leichten Abstimmungsproblemen bei der Übergabe arbeitete sich Anna Malia Hense aber schnell in den vorderen Bereich des Feldes vor. Auf Platz zwei liegend übergab sie an Lena Leege, die nun endgültig den Turbo zündete. Mit einem starken Auftritt distanzierte sie die Konkurrenz deutlich und konnte an Schlussläuferin Maja Schorr übergeben. Die 17-Jährige hatte keine Probleme den Vorsprung ins Ziel zu bringen, konnte gegen Ende sogar noch an Tempo herausnehmen.

 

 

MÄNNLICHE U20

4x100-Meter-Staffel | Vorlauf

Deutsches Team nach verpatztem Wechsel ausgeschieden

Nachdem kurz zuvor die weibliche Staffel mit starker Leistung ins Finale eingezogen war, wollten auch ihre Kollegen in die Finalrunde folgen, um dort den Titel des DLV-Teams aus dem Jahr 2019 in Boras (Schweden) zu verteidigen. In der Besetzung Felix Kunstein (MTG Mannheim), Tobias Morawietz (VfL Wolfsburg), Florian Knerlein (LG Stadtwerke München) und James Adebola (SCC Berlin) trat die deutsche Mannschaft an.

Doch bereits nach dem ersten Wechsel trat die große Ernüchterung ein. Bei der Übergabe von Startläufer Felix Kunstein auf Tobias Morawietz verlor die DLV-Mannschaft den Staffelstab und schied aus. Die Enttäuschung stand allen Athleten noch im Zielbereich ins Gesicht geschrieben. „Daraus werden wir lernen und stärker zurückkommen“, sagte James Adebola.

 

4x400-Meter-Staffel | Finale

DLV-Staffel erkämpft sich Bronze

Die deutschen Langsprinter hatten mit einer überzeugenden Vorstellung ihren Vorlauf gewonnen und hinter den Briten die zweitschnellste Zeit auf die Bahn gebracht. Klar war vor dem Finale aber auch, dass sie für einen Platz auf dem Podium noch einmal eine Schippe draufpacken müssen – und das gelang! Aber es war ein harter Fight, der sich erst auf den letzten Metern der Zielgerade entschied.

Doch von vorn: Jan Lukas Schröder (TV Viktoria 1894 Dielheim), im Vorlauf noch nicht im Einsatz, brachte das Team ins Rennen und übergab an Max Tank (LC Rehlingen), der sich nach Ende der Kurvenvorgabe erst auf Rang sechs einsortierte. Bis zur Stabübergabe hatte sich der Saarländer aber auf Platz vier nach vorne gearbeitet, den Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg) verteidigte und dabei Boden gut machte auf die Ränge zwei und drei. Mit einem guten letzten Wechsel war das DLV-Team mit Okai Charles (Königsteiner LV) erstmals auf Platz drei und damit auf einem Medaillenrang.

Auf der Schlussrunde wurde schnell deutlich, dass es für das DLV-Quartett um Bronze gehen würde – vorne waren die Briten (3:05,25 min) längst weit enteilt, dahinter setzten sich die Italiener (3:07,13 min) weiter von ihren Verfolgern ab. Okai Charles kämpfte mit dem Franzosen Rayane Plantier um den dritten Rang. Und hielt auch einem Angriff stand, um mit langen Schritten und der zweiten Luft dem Podiumsplatz entgegenzuspringen. In 3:08,09 Minuten war die DLV-Staffel noch einmal mehr als eine Sekunde schneller als im Vorlauf.

"Ich habe uns in eine gute Position gebracht und am Ende haben es Max, Malik und Charles ins Ziel gebracht", stellte Jan-Lukas Schröder: fest. Max Tank erklärte: "Mein Tempo war anfangs nicht so hoch, wie ich es eigentlich wollte. Am Ende wurde es dann besser und ich konnte nochmal ein bisschen was rausholen." Und Charles Okai berichtete: "Ich habe mein Bestes gegeben und am Ende einfach alles rausgehauen. Mit Erfolg!"

4x400-Meter-Staffel | Vorlauf

Überzeugender Auftritt

Wenige Minuten nachdem die DLV-Staffel-Sprinterinnen über 4x400-Meter ins Finale eingezogen waren, tat es ihnen die männliche Staffel gleich. In der Besetzung Friedrich Rumpf (1. VfL Fortuna Marzahn), Max Tank (LC Rehlingen), Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg) und Charles Okai (Königsteiner LV) zeigten sie zudem einen ähnlich dominanten Auftritt wie die weibliche Besetzung zuvor.

Nachdem Startläufer Friedrich Rumpf als Sechster übergab, lief Max Tank auf Rang drei nach vorne. 150 Meter vor der Übergabe attackierte er die vorne liegenden Franzosen und Polen. Mit einer energischen Leistung zog er an ihnen vorbei und übergab an Malik Skupin-Alfa als Führender. Dieser setzte sich gegen die Angriffe der internationalen Konkurrenz erfolgreich zur Wehr und reichte den Stab an Schlussläufer Charles Okai weiter. Der Athlet vom Königsteiner LV begann in hohem Tempo und setzte sich von seinen Konkurrenten ab. Auf der Zielgeraden wurde es schließlich noch einmal eng. Sowohl die Franzosen als auch die Polen kam von hinten noch einmal an Okai heran. Doch der 17-Jährige blieb cool und brachte den deutschen Sieg in 3:09,43 Minuten nach Hause.

 

Livestream    Live-Ergebnisse     U20-EM 2021 Tallinn kompakt

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024