| Eröffnungs-Zeremonie

Olympische Spiele in Tokio eröffnet

Die Olympischen Spiele in Tokio sind am Freitag offiziell eröffnet worden. Japans Tennis-Star Naomi Osaka entzündete das olympische Feuer. IOC-Präsident Thomas Bach sprach von einem „Tag der Hoffnung“.
dpa/nw

Mit einjähriger Verspätung sind die wohl außergewöhnlichsten Olympischen Spiele der Neuzeit eröffnet worden. Lediglich rund 900 Ehrengäste – unter ihnen Japans Kaiser Naruhito – wohnten am Freitag in Tokio (Japan) der Zeremonie bei.

IOC-Präsident Thomas Bach sprach trotz der umfangreichen Corona-Einschränkungen in der Olympia-Stadt von einem wichtigen Zeichen in Zeiten der weltweiten Pandemie. „Heute ist ein Tag der Hoffnung. Ja, es ist ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Aber lasst uns diesen Moment wertschätzen, weil wir endlich alle zusammen hier sind“, sagte Bach.

Um 23.13 Uhr Ortszeit erklärte der Tenno die XXXII. Olympischen Spiele für offiziell eröffnet. Anders als 1964, als Naruhitos Großvater die ersten Sommerspiele in Tokio eröffnet hatte, fehlte das japanische Wort iwai (Feier).

Naomi Osaka entzündet Feuer

Es ging schon auf Mitternacht zu, als Japans Tennis-Star Naomi Osaka das olympische Feuer entzündete. In den vergangenen 121 Tagen hatten etwa 10.000 Menschen die Flamme über eine Strecke von rund 2.000 Kilometern quer durch Japan getragen.

Zuvor waren die 205 Nationen und das Flüchtlingsteam weitgehend unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in das fast leere Olympiastadion einmarschiert. Die deutsche Mannschaft, die wegen der phonetischen Reihenfolge im japanischen Alphabet erstmals erst an 115. Stelle an der Reihe war, wurde angeführt von Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig und Wasserspringer Patrick Hausding.

Das Duo, das sich in einer Wahl unter Sportfans und der Olympia-Mannschaft durchgesetzt hatte, trug als Zeichen der Gleichstellung gemeinsam die Fahne. Das hatte es zuvor bei Olympia noch nie gegeben. „Es ist cool, dass wir das zusammen machen konnten“, sagte Laura Ludwig.

11.00 Sportlerinnen und Sportler im Einsatz

Den besonderen Moment genoss sie in vollen Zügen. „Für mich ist es noch spezieller, Fahnenträger zu sein, als eine Medaille zu gewinnen, weil es viel weniger Menschen gibt, die eine Fahne tragen, als Menschen, die eine Medaille gewinnen“, sagte die 35-Jährige und fügte hinzu: „Ich hoffe einfach, dass wir viele junge Leute zu Hause inspirieren können, Sport zu treiben, und dass viele Jüngere nach uns zu den Olympischen Spielen kommen können.“

Ein Hingucker beim Einmarsch war erneut Pita Taufatofua, der wie schon 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) und 2018 in Pyeongchang (Südkorea) halbnackt mit eingeölter Brust ins Stadion kam. Der 37 Jahre alte „Coconut Fighter“ trug wieder die Fahne von Tonga und beeindruckte mit seinem durchtrainierten Oberkörper. Mit seinem Outfit war er aber nicht allein: Auch Ruderer Rii Riilio aus Vanuatu kam mit freiem Oberkörper, Bastrock und Flip-Flops an den Füßen in die Arena.

In den nächsten 16 Tagen kämpfen rund 11.000 Sportlerinnen und Sportler vor leeren Rängen um Gold, Silber und Bronze. In 33 Sportarten gibt es die Rekordzahl von 339 Olympia-Entscheidungen. Bei der Zeremonie bekamen die Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt bereits einen Vorgeschmack auf die ersten Olympischen Spiele ohne Zuschauer. Die Leichtathletik-Wettbewerbe der Spiele beginnen am 30. Juli.

Thomas Bach: „Heute lasst ihr euren Traum wahr werden“

In seiner Rede sprach Thomas Bach allen Mut zu. „Ihr habt vor großen Herausforderungen bei eurer olympischen Reise gestanden“, sagte der IOC-Chef an die Adresse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Ihr habt gekämpft, durchgehalten und niemals aufgegeben. Und heute lasst ihr euren Olympia-Traum wahr werden.“

Die Show, in deren Vorfeld es mehrere Skandale und Rücktritte im Kreis der Organisatoren gegeben hatte, war wegen der besonderen Umstände stark auf das Fernsehen zugeschnitten und verlief ohne große Höhepunkte. Eingerahmt wurden die landestypischen Darbietungen der Künstler von einem Feuerwerk, das in der japanischen Metropole weithin sichtbar war.

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