| U16-DM Hannover

12,25 Meter im ersten Versuch: Masha-Sol Gelitz fliegt zur Goldmedaille

Mit 12,25 Metern hat Dreisprung-Talent Masha-Sol Gelitz eine herausragende Leistung am ersten Tag der Deutschen U16-Meisterschaften in Hannover gezeigt. Bei guten Wetterbedingungen kratzte David Kantzog über 100 Meter an der 11-Sekunden-Marke. Tristan Kaufhold führte auf dem Weg zu einer neuen deutschen Jahresbestzeit ein schnelles Trio über 3.000 Meter an.
Birte Grote

Im Mai hatte Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal) eine neue deutsche U16-Bestleistung im Dreisprung aufgestellt. Nun stellte sie erneut ihr Sprungtalent unter Beweis: Als einzige Athletin übersprang sie am Samstag bei der U16-DM in Hannover die 12-Meter-Marke: Gleich der erste Versuch war mit 12,25 Metern der weiteste. „Der Anlauf hat heute gut geklappt. Dass der erste gleich der beste Sprung war, ist eher ungewöhnlich für mich. Der Jump könnte immer noch etwas weiter sein. Aber ich bin zufrieden, ich habe mein Ziel erreicht.“

Auch die weiteren Medaillengewinnerinnen zeigten weite Sprünge: Hannah Fricke (SV Werder Bremen) wurde mit 11,63 Metern Zweite. Edna Eze (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) gewann mit 11,43 Metern die Bronzemedaille.

Die Überraschungssiegerin über 100 Meter heißt Johanna Gierer (Sportfreunde Kladow). Sie setzte sich in einem knappen Finish in 12,39 Sekunden gegen Isabell Frank (TS Göppingen) durch, die nur eine Hundertstel langsamer war. Ihre Bestleistung konnte die neue Deutsche Meisterin um fast eine Zehntel verbessern. Bronze ging an Sophie Paul (LAC Berlin; 12,49 sec).

Emie Lotta Berger sprintet zum Sieg über 3.000 Meter

Mit einem packenden Endspurt sicherte sich Emie Lotta Berger (mettmann-sport) den Sieg über 3.000 Meter. Auf den letzten 130 Metern kam sie immer dichter an die bis dahin enteilte Favoritin Julia Barth heran und lief auf den letzten zehn Metern vorbei. In neuer Bestzeit von 10:12,69 Minuten gewann sie den Titel. Die Zwillinge Julia (10:13,59 min) und Anna Barth (10:17,91 min) von der LG Bamberg komplettierten das Podium.

Mit der stärksten Vorleistung angereist, ließ Franziska Drexler (LAC Passau) im Rennen über 1.500 Meter Hindernis nichts anbrennen und setzte sich direkt nach 200 Metern vom restlichen Feld ab. In 5:01,84 Minuten lief die Athletin von der LG Bamberg im Alleingang zum Titel. „Ich habe versucht, mein eigenes Rennen zu laufen. Es war sehr anstrengend, aber ich bin froh, dass ich es geschafft habe.“ Dahinter machten Elina Dressel (LAC Passau; 5:08,08 min) und Jule Lindner (LG Bamberg; 5:09,42 min) das bayerische Podium perfekt.

Die Latte wackelte zwar kräftig, aber sie fiel nicht – damit konnte Anna-Elisabeth Ehlers als einzige Hochspringerin 1,71 Meter überqueren. Die Siebenkämpferin, die bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften Silber gewinnen konnte, ließ danach noch 1,75 Meter auflegen. „Ich wäre schon gerne eine neue Bestleistung gesprungen. Aber ich war dann ziemlich aufgeregt vor der Höhe“, erklärte die Athletin vom TSV Glücksburg. Silber ging an Ella Obeta (LG Eckental) und Bronze an Lina Marie Burghardt (MTV Ingolstadt), beide übersprangen 1,68 Meter im zweiten Versuch.

Knapper Ausgang im Hammerwurf

Drei Zentimeter entschieden den Hammerwurf-Wettbewerb: Charlotte Plock-Girmann (SV GW Bad Gandersheim) konnte sich mit 49,54 Metern knapp vor Johanna Marrwitz (Eintracht Frankfurt) durchsetzen, die ihren Hammer 49,51 Meter weit warf. Bronze ging an Hannah Melzer (LG Teck), die sich mit einer deutlichen Steigerung auf 49,20 Meter im letzten Versuch vom sechsten Rang nach vorne schieben konnte.

Deutscher Meistertitel und neue Bestleistung: Ronja Melzner (SC Eschenbach) dominierte den Speerwurf-Wettkampf. Im fünften Durchgang konnte sie ihre bisherige Bestleistung um fast einen Meter auf 47,98 Metern steigern. Im letzten Durchgang ließ Leni Schmid (SSV Ulm) den Speer auf 43,90 Meter fliegen und konnte sich damit Silber sichern. Nina Ritter (SC Magdeburg) belegte mit 42,36 Metern den dritten Rang.

Tristan Kaufhold mit „brutaler letzter Runde“ zum Sieg

David Kantzog (LAC Passau) haderte zwar mit seinem Start, war mit seinem Sieg über 100 Meter der m15 „natürlich trotzdem super glücklich“. In 11,01 Sekunden wurde der Passauer seiner Favoritenrolle gerecht und gewann mit deutlichem Vorsprung. Silber und Bronze ging an Gustav Gambos (LAC Erdgas Chemnitz; 11,25 sec) und Paul Becker (TV Nussdorf; 11,32 sec).

Über 3.000 Meter hatte sich schon frühzeitig ein Trio vom restlichen Feld abgesetzt, das auf dem Weg zu starken neuen Bestzeiten war. Nach einer schnellen Schlussrunde setzte sich der Jahresschnellste Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) durch. Seine bisherige Jahresbestzeit konnte er dabei deutlich auf 8:49,60 Minuten drücken. „Die letzte Runde war brutal. Ich wäre lieber an zweiter Stelle gelaufen, aber das Tempo war mir zu langsam, da musste ich dann von vorne laufen. Ich war heute Morgen schon beim Aufstehen richtig aufgeregt“, berichtete er.

Mit nur fünf Hundertstel Vorsprung setzte sich David Scheller (TG Würzburg; 8:50,30 min) im Kampf um Silber durch. Dritter wurde Elias Matthäus (SC Kirchweyhe und Westerweyhe; 8:50,35 min), der bisher in der Leichtathletik sehr vielseitig unterwegs war und im Juni bei den Niedersächsischen Landesmeisterschaften noch im Finale über 100 Meter gestanden hatte. Erst seit rund zwei Monaten konzentriert er sich auf die Mittelstrecke.

Luca Brill hadert trotz Sieg

Erst auf den letzten Metern entschied sich das Rennen über 1.500 Meter Hindernis. Jonathan Enders (TSV Bad Salzungen), der mit Hindernislauf und Dreisprung eine besondere Disziplin-Kombination zeigt, konnte sich im Endspurt in neuer deutscher Jahresbestzeit von 4:39,63 Minuten knapp gegen David Drepper (TLV Germania Überruhr; 4:39,95 min) durchsetzen. Janne Henschel (LG Filder) wurde Dritter in 4:41,55 Minuten.  

„Ich bin eigentlich gut in den Wettkampf reingekommen, aber dann war irgendwie zwischendurch der Wurm drin. „Ich habe zwar gewonnen, aber es war knapp und nicht die Höhe, die ich wollte“, erklärte Luca Brill nach seinem Sieg im Stabhochsprung mit 4,20 Metern. Rhythmusprobleme beim Anlauf und lange Wartezeiten musste der Athlet vom TSV Bayer Leverkusen meistern, um sich den zweiten Meistertitel nach seinem Sieg bei der Blockwettkampf-DM im Block Lauf zu sichern.

Silber gewann Finn Breitkreuz (LG Neckar-Enz) mit übersprungenen 4,15 Metern. Mit einer enormen Leistungssteigerung sprang Jakob Zimmer (SV Gemering) zu Bronze. Er verbesserte sich von 3,85 Metern auf 4,10 Meter.

Aron Schneider holt sich Titel im Dreisprung

Unter den Augen der Bronze-Medaillengewinnerin der Halleneuropameisterschaften, Neele Eckhardt-Noack (LG Göttingen), sprang Aron Schneider (VfL Pirna-Copitz) zum Titel im Dreisprung. Erst mit dem letzten Sprung des Wettkampfes konnte er sich den Sieg sichern, indem er mit 13,09 Meter weiter sprang als der bis dahin Führende Leon Michelmann (TSV Asendorf). Seine Bestleistung steigerte Aron Schneider dabei um gute 30 Zentimeter.

Silber ging an den Jahresbesten Leon Michelmann, der für Neele Eckhardt-Noacks früheren Verein TSV Asendorf startet und auch von ihrer ersten Trainerin, Ute Schröder, trainiert wird. Bronze gewann Jonathan Enders (TSV Bad Sulzungen; 12,90 m), der drei Stunden zuvor Gold im Hindernislauf gewonnen hatte.

Doppelsieg für Hammerwerfer der SV GW Bad Gandersheim

In einem kleinen Teilnehmerfeld konnte sich Marius Numrich den Sieg im Hammerwurf sichern. Mit 58,76 Metern gelang ihm im letzten Durchgang der weiteste Versuch. Damit holte er gemeinsam mit seiner Trainingspartnerin Charlotte Plock-Giermann den Doppelsieg für seinen Verein SV GW Bad Gandersheim. Silber ging an Luis Koch (MTG Mannheim; 56,25 m), Bronze gewann Bernhard Ganslmaier (TSV Wasserburg; 42,73 m).

Im dritten Versuch gelang Elias Fischer (TV Haslach) mit 55,16 Metern eine neue Bestweite. Diese war im Speerwurf-Wettbewerb Gold wert. Oskar Jänicke (Hallesche Leichtathletik-Freunde) gewann mit 54,50 Metern Silber, Bronze ging an Yannick Reinhard Williams (Eintracht Frankfurt) mit 54,20 Metern.

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