| Leverkusen

Mehrkämpfer eröffnen die Jagd nach nationalen Titeln

Mit den Deutschen Hallenmeisterschaften im Mehrkampf startet am kommenden Wochenende die Reihe nationaler Titelkämpfe des Jahres 2022. In Abwesenheit der erfolgreichsten DLV-Allrounder der vergangenen Jahre wollen in Leverkusen die Talente auf sich aufmerksam machen.
Silke Bernhart

Der Mehrkampf zählt zu den erfolgreichsten Disziplingruppen im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) – zugleich aber auch zu den verletzungsanfälligsten und den kräftezehrendsten. Die Sommersaison mit dem Doppel-Höhepunkt WM und EM fest im Blick, haben sich daher in diesem Winter viele Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen dazu entschieden, die nationale Hallensaison auszulassen. So rücken bei der Hallen-DM im Mehrkampf am Wochenende (29./30. Januar) in Leverkusen die Hoffnungsträger von morgen in den Fokus.

Vor diesem Hintergrund scheint ein Seitenblick auf die Qualifikation für den internationalen Höhepunkt der Hallensaison vermessen – wenngleich in einigen Wettbewerben durchaus spannende Entscheidungen zu erwarten sind, die mit hochklassigen Resultaten enden könnten. Jedoch erhalten weltweit nur fünf Athletinnen und Athleten anhand der Hallenleistungen aus 2022 noch eine Einladung zur Hallen-WM in Belgrad (Serbien; 18. bis 20. März).

Bereits in der Vorbereitung auf diese Meisterschaft ist mit einer Wild Card nach dem Sieg der World Athletics Challenge im Zehnkampf 2021 der WM-Dritte von 2017 Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied). Er fehlt daher in Leverkusen ebenso wie die weiteren deutschen Olympia- und WM-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer der vergangenen Jahre.

Vierkampf im Siebenkampf

Im Siebenkampf der Männer von Leverkusen greifen daher andere Athleten nach der Goldmedaille. Mit Marvin Bollinger (SV Halle), Jannis Wolff (Eintracht Frankfurt) und Malik Diakité (Hannover 96) treffen drei Athleten aufeinander, die sich 2021 mit Zehnkampf-Bestleistungen deutlich jenseits der 7.800 Punkte in die erweiterte deutsche Spitze gekämpft haben. Ebenso hoch einzuschätzen ist Marcel Meyer (Hannover 96): Der 21-Jährige ist mit mehreren Einzel-Bestleistungen in 2022 eingestiegen und könnte ein Jahr nach seiner Schulter-Operation und einem Abstecher auf die 400 Meter Hürden das Feld von hinten aufrollen.

Prominentester Name auf der Liste der Teilnehmerinnen im Fünfkampf der Frauen: Mareike Arndt. Die EM-Teilnehmerin von 2018 muss auf heimischer Anlage unter anderem ihre neue Vereins- und Trainingskollegin Lara Siemer – Achte der letztjährigen U20-EM – in Schach halten. In den Medaillenkampf wird, ebenfalls nach Vereins- und Trainerwechsel, auch 5.800-Punkte-Siebenkämpferin Janina Lange (SC Poppenbüttel) eingreifen.

Serina Riedel gefordert

Große Talente haben sich für die Entscheidungen der U20 angekündigt. Im Siebenkampf führt der amtierende Deutsche U18-Meister im Zehnkampf Emmanuel Molleker das Feld vor Trainingspartner Moritz Eisold (beide LG Filder) sowie dem ein Jahr älteren Ulmer Roman Jocher an. Auch Jonas Perner (LG Fichtelgebirge), wie Molleker und Eisold im ersten Jahr der U20, ist als starker Stabhochspringer zu beachten.

Die Gejagte im Fünfkampf der U20 ist Serina Riedel (TSV Zeulenroda). Nachdem sie 2020 die deutsche U18-Bestleistung im nationalen Siebenkampf auf 5.818 Punkte geschraubt hatte, ließ sie im Vorjahr im U20-Siebenkampf 5.730 Punkte und Platz vier der U20-EM folgen. Herausfordern wollen sie drei Athletinnen, die gemeinsam in Stuttgart trainieren: Die Deutsche U18-Meisterin im Siebenkampf von 2021 Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern), Tabea Eitel (LG Filder) und Marisa Jurtz (LG Region Karlsruhe). Auch die Ulmerin Marie Jung kann sich Medaillenchancen ausrechnen.

U18-Premiere für Jahrgang 2007

Das größte Feld findet sich im Fünfkampf der weiblichen U18, mit der spannenden Frage: Welche Athletinnen des jüngeren Jahrgangs können die ein Jahr älteren Favoritinnen herausfordern? Gemeldet haben mit Anna-Elisabeth Ehlers (TSV Glücksburg 09) und Alexandra Scharf (LA-Team Alzenau) die Silber- und Bronzemedaillen-Gewinnerinnen der W15 im DM-Siebenkampf. Sie messen sich mit Athletinnen wie Pia Meßing (TV Gladbeck) – im Vorjahr mit etwas zu viel Wind beste U18-Siebenkämpferin des Jahrgangs 2006.

In der männlichen U18 sind mit Amadeus Gräber (SV Leonardo-da-Vinci Nauen) und Joshua Stallbaum (TSV Schmiden) zwei Mehrkämpfer gemeldet, die sich im Vorjahr in den Top Sechs der Deutschen U18-Meisterschaften im Zehnkampf platzieren konnten.

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