| Indoor Grand Prix

Maximilian Thorwirth kratzt in Turbo-Rennen am deutschen Hallenrekord über 3.000 Meter

Eigentlich hatte Maximilian Thorwirth am Sonntag in Staten Island bei New York nur die Hallen-WM-Norm über 3.000-Meter attackieren wollen. Doch es kam noch besser: In 7:38,14 Minuten lief der Düsseldorfer nur um einen Hauch am 27 Jahre alten deutschen Hallenrekord des früheren 5.000-Meter-Olympiasiegers Dieter Baumann vorbei.
Svenja Sapper / Silke Bernhart

In 7:38,14 Minuten ist Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf) am Sonntag in New York haarscharf am deutschen Hallenrekord über 3.000 Meter (7:37,51 min) vorbeigeschrammt. Diese Marke hält seit Februar 1995 Langstrecken-Legende Dieter Baumann, bei dessen Ehefrau Isabelle der Düsseldorfer seit vier Monaten trainiert. Seine alte Bestmarke (7:46,38 min), die er im Vorjahr an selber Stätte aufgestellt hatte, pulverisierte er gleich um acht Sekunden.

In einem rasanten Rennen schaffte es der 27-Jährige auf Rang fünf. Es siegte mit Europarekord von 7:30,82 Minuten Spaniens ehemaliger Hallen-Europameister Adel Mechaal vor dem Briten Andrew Butchart (7:37,42 min) und dem zeitgleichen Luis Grijalva mit Rekord für Guatemala. Von zehn Athleten, die den Lauf beendeten, erzielten drei einen Landesrekord und sechs weitere eine persönliche Bestleistung. Thorwirth rannte ein gleichmäßiges Rennen mit schnellem letztem Kilometer, auf dem er sich noch um zwei Plätze nach vorne arbeiten konnte.

Hallen-WM: 3.000 Meter im Fokus

Erklärtes Ziel für die Reise über den großen Teich war für Maximilian Thorwirth lediglich die Erfüllung des Richtwerts für die Hallen-WM in Belgrad (Serbien; 18. bis 20. März) gewesen. Die geforderten 7:50 Minuten waren jedoch nur Formsache. Die Norm über 1.500 Meter hatte er bereits am Dienstag mit neuer Bestzeit in Erfurt erfüllt.

„Ich freue mich riesig über den gelungenen Hallenauftakt, die Zeiten und das Unterbieten der WM-Norm. Ich kann das aber auch alles einordnen und weiß, dass ein Rennen noch keine Saison macht“, sagte der 27-Jährige. „Es ist geil zu sehen, dass ich international mitlaufen und denen, die an mich glauben, etwas zurückgeben kann.“

In Belgrad will sich Maximilian Thorwirth auf die 3.000 Meter-Strecke konzentrieren: „Ich glaube einfach, dass mir die längeren Sachen etwas besser liegen und ich da international auch konkurrenzfähiger bin“, erklärte er (zum Porträt).

Lea Meyer erstmals unter neun Minuten

Auch die zweite DLV-Vertreterin konnte am Sonntagabend überzeugen: Hindernis-Olympia-Teilnehmerin Lea Meyer (VfL Löningen) blieb über 3.000 Meter flach erstmals unter der Neun-Minuten-Marke. In 8:55,30 Minuten wurde sie Zehnte in einem Weltklasse-Feld, das an der Spitze die Kanadierin Gabriela Debues Stafford (8:33,92 min) mit neuem Landesrekord anführte.

Lea Meyer steigerte sich um etwa fünf Sekunden – und wird dabei sicher im Gedenken an ihren Trainer Henning von Papen gelaufen sein, der sie zu den Olympischen Spielen geführt hatte und in der vergangenen Woche viel zu früh im Alter von 69 Jahren verstorben war.

Weltjahres-Bestleistungen in Serie

Das hochklassig besetzte Meeting der Gold-Label-Serie der World Athletics Indoor Tour brachte jede Menge weitere herausragende Leistungen hervor. Über 800 Meter blieb die Olympia-Achte Natoya Goule (Jamaika) in 1:59,62 Minuten als erste Athletin der Hallensaison unter der Zwei-Minuten-Marke. Über 60 Meter Hürden steigerte Danielle Williams (Jamaika) ihre eigene Weltjahres-Bestleistung von Karlsruhe um eine Hundertstel auf 7,83 Sekunden. Mit Mikiah Brisco überraschte über 60 Meter eine bis dato international kaum bekannte US-Amerikanerin in 7,07 Sekunden als neue Nummer eins der Welt.

60 Meter-Sieger Noah Lyles (USA) schraubte seine Bestmarke auf 6,56 Sekunden. Jereem Richards (Trinidad und Tobago) deutete über 400 Meter in Bestzeit von 45,83 Sekunden an, dass künftig nicht nur in der Staffel mit ihm zu rechnen sein könnte. Über 800 Meter übernahm der Spanier Mariano Garcia in 1:45,12 Minuten den Platz als derzeitige Nummer eins der Welt. Hürden-Weltrekordler Grant Holloway (USA) ließ in 7,37 Sekunden keinen Zweifel daran aufkommen, dass er derzeit der beste Hürdensprinter der Welt ist.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

Mehr:

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