| Eugene 2022

WM Tag 6 | Claudine Vita gelingt mit Platz fünf das beste Resultat ihrer Karriere

Diskuswerferin Claudine Vita hat am Mittwoch bei den Weltmeisterschaften von Eugene das beste Resultat ihrer Karriere erzielt. Im Hayward Field erreichte die Neubrandenburgerin mit 64,24 Metern Rang fünf. Shanice Craft und Kristin Pudenz verpassten den Endkampf.
Nicolas Walter

Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr wurde sie Neunte, diesmal ging es vier Plätze nach oben: Claudine Vita (SC Neubrandenburg) hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag deutscher Zeit bei der WM in Eugene (USA) mit Platz fünf für das bisher beste deutsche Resultat beim Jahreshöhepunkt gesorgt und zugleich das beste internationale Resultat ihrer Karriere eingefahren. Beim Sieg der Chinesin Bin Feng erreichte die 25-Jährige mit ihrem zweiten Versuch 64,24 Meter und lag damit zwischenzeitlich sogar auf Rang vier.

Erst im vorletzten Versuch zog die Niederländerin Jorinde Van Klinken an der Deutschen vorbei, die noch nach den Deutschen Meisterschaften Ende Juni in Berlin Anpassungen an ihrer Technik vorgenommen hatte. Im Olympiastadion war sie Vierte geworden. Seitdem hatte sie unter anderem an der Beinstellung gearbeitet – mit Erfolg.

An der Spitze lieferten sich Bin Feng, Sandra Perkovic (Kroatien) und Valarie Allman (USA) einen ebenso engen wie überragenden Kampf um den WM-Titel. Letztlich bedeuteten die 69,12 Meter im ersten Versuch von Asienmeisterin Bin Feng den Sieg. Die Kroatin folgte mit 68,45 Metern, Olympiasiegerin Allman blieb mit 68,30 Metern Bronze.

Shanice Craft und Kristin Pudenz enttäuscht

Die anderen beiden deutschen Athletinnen verpassten dagegen den Endkampf. Shanice Craft (SV Halle) startete mit soliden 62,35 Metern in den Wettkampf – konnte sich im Anschluss daran allerdings nicht mehr steigern. Mit Platz neun schied die 29-Jährige vorzeitig aus. Besonders bitter: Die Kubanerin Yaime Pérez hatte lediglich mit einem Zentimeter mehr das Finale erreicht. In der Geschichte von Leichtathletik-Weltmeisterschaften hatten 62,35 Meter bisher immer für den Final-Einzug gereicht.

Auch Kristin Pudenz (SC Potsdam) blieb deutlich hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Die Olympia-Zweite zeigte beim Einwerfen mit einem Wurf an die 67-Meter-Marke, dass ihre derzeitige Form grundsätzlich stimmt – doch im Wettkampf konnte sie diese nicht abrufen. Nach einem ungültigen Versuch warf sie den Diskus auf 59,97 Meter. Im dritten Anlauf schleuderte sie ihr Arbeitsgerät ins Netz und musste sich somit ebenfalls vorzeitig vom Feld verabschieden. Erstmals seit 2020 beendete die 29-Jährige damit einen Wettkampf unter 60 Metern.

Stimmen zum Wettbewerb:

Claudine Vita:
Der erste Wurf war ein bisschen missraten und früher hätte ich wahrscheinlich die beiden anderen Versuche dann auch nicht kontrolliert bekommen. Aber ich habe in den letzten Wochen viel an mir gearbeitet und habe eine neue Stärke für mich gefunden. Umso erleichterter war ich, als der zweite Versuch bei 64 Metern gelandet ist. Ich wollte endlich mal in die Top Acht bei einem internationalen Höhepunkt und musste dazu alles reinlegen. Ich freue mich, dass das so gut geklappt hat.

Shanice Craft:
Ich bin von Anfang an schwer in den Wettkampf gekommen. Nach meinem dritten Wurf dachte ich, dass es erstmal reichen sollte unter die ersten Acht zu kommen. Ich war schon mit Jürgen Schult am Reden, wie wir weitermachen wollen. Und dann habe ich gesehen, dass es nur zu Rang neun gereicht hat. Das hat mich total überrascht. Ich bin enttäuscht und habe mir eine andere Weite erhofft. Jetzt heißt es abhaken, weitertrainieren und besser machen.

Kristin Pudenz:
Ich bin einfach nur enttäuscht und weiß gar nicht, was passiert ist. Ich habe mich gut eingeworfen, dann war der erste Versuch ungültig, mit dem zweiten kam ich auf 59 Meter und dann habe ich an Doha gedacht – da lief es für mich ja auch sehr bescheiden. Das war der Fehler. Ich bin eigentlich in guter Verfassung und hatte das Gefühl, dass ich vorne mitwerfen kann. Dadurch ist es jetzt natürlich umso bescheidener.

WM 2022 Eugene

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