Die drei Ex-Leichtathletinnen Heide Ecker-Rosendahl, Ulrike Nasse-Meyfarth und Renate Stecher sind am Samstagabend beim 40. Deutschen Sportpresseball in Frankfurt/Main mit dem Pegasos-Preis in der Kategorie "Legenden des Sports" ausgezeichnet worden.
Vor 50 Jahren hatten drei Leichtathletinnen bei den Olympischen Spielen in München Geschichte geschrieben. Heide Rosendahl gewann Gold im Weitsprung und mit der 4x100-Meter-Staffel sowie Silber im Fünfkampf. Die damals erst 16 Jahre alte Ulrike Meyfarth siegte im Hochsprung, die DDR-Sprinterin Renate Stecher gewann 1972 die 100 und 200 Meter. Im Rahmen des Sportpresseballs wurden sie nun am Freitag in der Alten Oper von Frankfurt als "Legenden des Sports" mit dem Pegasos-Preis geehrt.
"Ich glaube, dass auch heute noch viele junge Sportlerinnen und Sportler zu ihnen hochgucken. Es sind drei ganz besondere Frauen, die diese Auszeichnung besonders verdient haben", sagte Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) über die drei Preisträgerinnen.
"Deutschland ist wieder bereit für Olympische Spiele"
"Ich kann nicht glauben, dass 50 Jahre vergangen sind. Ich hoffe, dass die Athleten heute den gleichen Erfolg haben, wie wir damals", sagte Stecher. "Da kommen sehr viele Erinnerungen von unten wieder hoch. Wenn ich die Bilder sehe, denke ich: Deutschland ist wieder bereit für Olympische Spiele", sagte Preisträgerin Ecker-Rosendahl.
Die Ehrung "Legenden des Sports" wird seit 2007 vergeben. Geehrt wurden seitdem unter anderem die ehemaligen Biathlon-Asse Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier, der frühere Fußball-Weltmeister Philipp Lahm, Tennis-Spielerin Angelique Kerber, die alpine Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch, Fußball-Idol Uwe Seeler und Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn sowie Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt und der frühere Wimbledonsieger Boris Becker.
Weitere Auszeichnungen an Bouffier, Rieck und Eintracht Frankfurt
Auch darüber hinaus wurden am Samstagabend vor illustrer Gesellschaft mit Persönlichkeiten aus Medien, Sport, Wirtschaft und Politik hochrangige Auszeichnungen vergeben. Hessens ehemaliger Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nahm in der Sonderkategorie "Besondere Verdienste um unser Land" eine Pegasos-Trophäe entgegen. Der 70-Jährige wurde mit dem Preis für sein politisches Lebenswerk geehrt. "Volker Bouffier ist ein Mann des Sports und ein Mann für den Sport. Er hat sich sein Leben lang für den Sport eingesetzt", sagte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) in der Laudatio für seinen Vorgänger. Bouffier habe den Sport in seiner Amtszeit nicht nur in Milliardenhöhe gefördert, sondern Sport auch als Staatsziel in der hessischen Verfassung verankert.
In der Kategorie "Sportler mit Herz" wurde Eintracht Frankfurt ausgezeichnet, als die Würdigung des Sieges im Fußball-Europapokal und für die unmissverständliche Positionierung des Clubs gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus. "Es geht nicht um einzelne Personen, sondern mehrere zehntausend Herzen, die Eintracht begeistert hat", sagte Ballmoderator Gerhard Delling. ARD-Journalist Jens-Jörg-Rieck nahm die Auszeichnung in der Kategorie "Sportmedien" entgegen. Diese erhielt der für den Südwestfunk arbeitende Reporter für seine Kommentierung des Goldgewinns der deutschen Langläuferinnen im Team-Sprintfinale bei den Olympischen Winterspielen in Peking (China).