Die Comeback-Hallensaison von Christina Honsel endet mit Platz sechs der Hallen-EM: In Istanbul flog die Hochspringerin fehlerfrei bis über 1,91 Meter.
Mit drei blitzsauberen Sprüngen begann für Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) das erste große Finale ihrer Karriere. Leider war danach bereits Endstation: Nach gültigen Versuchen über 1,80, 1,86, und 1,91 Meter scheiterte sie dreimal an 1,94 Meter. Und belegte damit schließlich Rang sechs. Es war zwar ein Wettkampf deutlich unter ihrer neuen Saison- und persönlichen Bestleistung von 1,98 Meter. Doch zugleich war es der drittbeste Wettkampf ihrer Karriere, auch im Freien war sie bisher – auch aufgrund langwieriger Verletzungsbeschwerden – nur einmal höher hinausgekommen.
Für die Medaillen mussten Sätze über 1,94 Meter und höher her. Leer gingen dabei trotz eines Sprungs über diese Höhe die erst 17 Jahre junge Angelina Topic (Serbien) und die Olympia-Achte Yuliya Levchenko aus, womit der Traum von einem Sweep für die Ukraine dahin war. Bronze holte sich Kateryna Tabashnyk (Ukraine), mit einem Sprung über 1,96 Meter stellte Britt Weermann ihren eigenen niederländischen Landesrekord ein und holte Silber.
Der großen Favoritin konnten sie jedoch alle nicht gefährlich werden. Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) hatte die Nervosität der Qualifikation, in die sie mit zwei Fehlversuchen gestartet war, abgelegt und meisterte fehlerfrei Höhe um Höhe. Bis sie bei 1,98 Metern als alte und neue Hallen-Europameisterin feststand. Dann ließ sie 2,03 Meter auflegen und riss die Latte im ersten und auch im dritten Versuch nur um einen Hauch. So gab's zwar keine neue Weltjahresbestleistung, aber die siebte internationale Medaille der noch immer erst 21 Jahre jungen Athletin, davon die vierte in Gold.
STIMME ZUM WETTBEWERB
Christina Honsel (TV Wattenscheid 01):
Ich wäre gerne ein bisschen höher gesprungen, im ersten Moment war ich schon enttäuscht. Aber zweimal 1,91 Meter in so kurzer Zeit [Quali, Finale] zeigt, dass ich mich in diesen Höhen stabilisiert habe. Sechster Platz bei einer Hallen-EM – das hört sich gut an. Am Anfang vom Wettkampf bin ich nicht so gut reingekommen wie in Weinheim, mein Schwungbein war nicht so schnell wie sonst. Im Wettkampf habe ich es dann aber gut hinbekommen, ich glaube, die 1,94 Meter wären auch drin gewesen, daher war es umso schader, dass es nicht funktioniert hat. Aber an sich war es ein guter Wettkampf. Ich habe danach auch den anderen gerne zugeschaut. Die Hallensaison – da ist der sechste Platz ein sehr guter Abschluss. Ich habe einen Wettkampf-Schnitt von 1,90 Meter, was sehr, sehr gut ist, was ich vorher noch nie hatte. Das gibt mir Motivation und Selbstbewusstsein für den Sommer.