| DM Stabhochsprung

5,82 Meter beim Heimspiel: Bo Kanda Lita Baehre veredelt DM-Triumph mit Olympia-Norm

Es war die große Show des Bo Kanda Lita Baehre! Der Stabhochspringer vom TSV Bayer 04 Leverkusen hat in seiner Heimatstadt Düsseldorf erneut den DM-Titel errungen. Bis 5,82 Meter blieb der Vize-Europameister am Freitagnachmittag unter dem tosenden Applaus Tausender Fans ohne Fehlversuch.
Martin Neumann

DM 2023 Kassel

Selbst die brennende Sonne über Düsseldorf konnte die Sport-Fans am Rheinufer am Freitagnachmittag nicht von ihren begehrten Plätzen vertreiben. In Sechser-Reihen verfolgten die Zuschauer links und rechts des Anlaufstegs und auf den mobilen Tribünen an den Kopfseiten der Anlage gebannt die Stabhochsprung-Entscheidung der Männer. Wie der DM-Wettbewerb der Frauen am Donnerstag war der Wettkampf im Rahmen des Multisport-Events „Die Finals 2023 “ nach Düsseldorf ausgelagert worden. Alle anderen DM-Entscheidungen fallen am Samstag und Sonntag im Kasseler Auestadion.

Als die Latte bei 5,82 Metern lag und Bo Kanda Lita Baehre anlief, gaben die Zuschauer so richtig Gas. Immer schneller wurde das rhythmische Klatschen. Dieser zusätzliche Schub der Fans schien den Düsseldorfer im roten Dress des TSV Bayer 04 Leverkusen zu pushen. Artistisch wand sich der Vize-Europameister über die Weltklassehöhe. Danach war der 24-Jährige nicht mehr zu halten, rannte über die Matte und ließ die Muskeln spielen.

„Meine bisher schönste Deutsche Meisterschaft“

„Das war für mich die bisher schönste Deutsche Meisterschaft. Schließlich lebe ich in Düsseldorf. Ich war gestern schon hier und habe die Stimmung aufgesogen. Es war unheimlich cool, dass so viele Leute da waren“, erzählte der neue und alte Deutsche Meister nach seinem erneuten Gold-Coup. Erst 5,92 Meter und damit eine neue Bestleistung waren dann für ihn zu hoch. „Die Versuche waren nicht schlecht. Aber solche Höhen muss man springen, wenn man bei der WM Medaillen gewinnen will. Es gibt aktuell viele Athleten mit Sechs-Meter-Potenzial“, so der Leverkusener Springer.

Ganz nebenbei hakte Bo Kanda Lita Baehre in Düsseldorf mit 5,82 Metern schon die direkte Olympia-Norm für Paris 2024 ab. Schon seine Einstiegshöhe von 5,52 Metern sowie die folgenden 5,67 Meter nahm er im ersten Versuch. Dasselbe Bild bei 5,77 Metern und 5,82 Metern. Bei keinem seiner erfolgreichen Versuche touchierte der 24-Jährige die Latte. Ein blitzsauberer Wettkampf, der Gold wert war.

Oleg Zernikel hofft auf weitere Steigerung

Seine bisher stärkste Saisonleistung zeigte am Rheinufer Oleg Zernikel (ASV Landau). Der WM-Fünfte katapultierte sich jeweils im ersten Anlauf über 5,32 und 5,52 Meter. Damit hatte er bereits eine neue Saisonbestleistung aufgestellt. Erst 5,67 Meter waren im Anschluss für den Pfälzer zu hoch. Mit 5,52 Metern sicherte sich Oleg Zernikel Silber. Die Medaille mit Saisonbestleistung feierte der 28-Jährige mit einem sehenswerten Rückwärtssalto auf der Stabhochsprungmatte.

„Sehr geile Stimmung. Danke, dass ihr alle da wart. Ihr habt uns unheimlich unterstützt“, bedankte sich der Landauer bei den Fans in der NRW-Hauptstadt. „Heute war es eine positive Entwicklung für mich. Wenn ich bei den nächsten Wettkämpfen 5,65 Meter springe, bin ich hoffentlich bei der WM dabei“, blickte Oleg Zernikel voraus auf die nächsten Wochen.

Pech bei 5,62 Metern hatten Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Gillian Ladwig (Schweriner SC). Beide rissen die Höhe nur knapp. Speziell der Schweriner war zweimal schon deutlich über der Latte, fiel aber beide Male von oben drauf. Da Gillian Ladwig zuvor 5,52 Meter gemeistert hatte, sicherte er sich Rang drei. Routinier Raphael Holzdeppe blieb mit 5,42 Metern Rang vier.

Louis Pröbstle reist mit neuer Bestleistung zur U23-EM

Einen starken Wettkampf zeigte Louis Pröbstle (TSV Gräfelfing). Wenige Tage vor den U23-Europameisterschaften übersprang der 21-Jährige seine neue Bestleistung von 5,42 Metern gleich im ersten Versuch. Damit wurde er zusammen mit Raphael Holzdeppe Vierter. „Bei dem Publikum und diesem Ausblick kann es nur klappen“, jubelte der Deutsche U23-Meister nach seinem Höhenflug.

„Die Atmosphäre an beiden Tagen war sehr beeindruckend. Dank der tollen Location konnten die Zuschauer die Disziplin auf zwei verschiedenen Ebenen verfolgen und hatten auf der Promenade die Latte auf Augenhöhe. Alle Sportler wurden außerdem unglaublich toll unterstützt“, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing nach den zwei ersten Entscheidungen der 123. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. In Kassel am Wochenende soll die Sonne genauso scheinen wie am Freitag in Düsseldorf. Beste Voraussetzungen für weitere Höhenflüge der deutschen Top-Leichtathleten.

DM 2023 Kassel

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