Kugelstoßer Simon Bayer hat beim ersten internationalen Meeting des VfB Stuttgart für den „Knaller“ gesorgt. Mit 20,51 Metern steigerte er seine persönliche Bestleistung um acht Zentimeter und erzielte damit deutsche Jahresbestleistung. Überragende Athletin war Langhürden-Spezialistin Carolina Krafzik, die mit zwei persönlichen Bestleistungen über 200 und 400 Meter drei Wochen vor der WM in Budapest ihre herausragende Form unter Beweis stellte. Darüber hinaus gab's im Kugelstoßring ein vielversprechendes Comeback.
Vor 12 Jahren gab es in Stuttgart letztmals internationale Leichtathletik. Das Comeback auf der Festwiese fiel trotz Lärmbeeinträchtigung durch die „HipHop Open“ gleich nebenan vielversprechend aus. Maßgeblich verantwortlich waren dafür die Kugelstoßer. Vor drei Wochen ging der dreifache Deutsche Meister Simon Bayer (VfL Sindelfingen) bei den nationalen Titelkämpfen in Kassel noch ohne gültigen Versuch aus dem Ring, am Samstagabend rehabilitierte er sich mit persönlicher Bestleistung von 20,51 Metern, die deutsche Jahresbestleistung bedeuten.
„Jetzt kam heraus, was ich mir im Winter erarbeitet habe“, sagte der 27-Jährige. „Und natürlich war da auch ein Stück Kompensation zum Frust von Kassel mit dabei.“ Er hat die Hoffnung nicht aufgegeben, über das World-Ranking doch noch ins WM-Team zu rutschen.
Carolina Krafzik erstmals unter 52 Sekunden
Trainer Werner Späth vom VfL Sindelfingen war von herausragenden Form seines Schützlings Carolina Krafzik selbst beeindruckt. 23,08 Sekunden (deutsche Jahresbestzeit) über 200 Meter und 51,97 Sekunden über 400 Meter waren gleichbedeutend mit zwei neuen Bestzeiten. Aus dem vollen Training heraus lassen für die 28-Jährige in Budapest über die 400 Meter Hürden doch einiges erhoffen.
Die fünffache Deutsche Meisterin wird sich wie schon im Vorjahr vor der EM in München zu Hause in Sindelfingen auf die WM vorbereiten. Technik-Feinschliff und Tempoläufe fürs Stehvermögen stehen in den nächsten zwei Wochen an.
Alina Kenzel stößt 18,05 Meter beim Comeback
Zwei Jahre konnte Kugelstoßerin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) aufgrund massiver Corona-Folgen keine Wettkämpfe bestreiten, jetzt deutete sie bei ihrem Comeback mit 18,05 Metern ihr Potenzial an. Über 400 Meter war der Chemnitzer Marvin Schlegel mit 45,91 Sekunden so schnell wie noch nie in diesem Jahr. Damit belegte er Rang drei. Der Sieg ging mit 45,72 Sekunden an Patrick Nyambe (Sambia).
Das Diskuswerfen gewann der Deutsche Meister Hendrik Janssen (SC Magdeburg) mit 65,42 Metern vor Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01, 64,85 m). Einen guten Eindruck hinterließ Zehnkämpfer Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) mit 7,40 Metern im Weitsprung und schnellen 21,23 Sekunden über 200 Meter. Sichtlich zufrieden war VfB-Abteilungsleiter Dieter Göggel nach dem Comeback der Leichtathletik in Stuttgart. Knapp 1.000 Zuschauer verfolgten die Wettkämpfe, die reibungslos über die Bühne gingen.
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