| Marathon

Kelvin Kiptum und Ruth Chepngetich in Chicago im Mittelpunkt

Knapp zwei Wochen nach dem spektakulären Berlin-Marathon folgt am Sonntag in Chicago das nächste große internationale Marathon-Highlight. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Läufer aus Kenia: Shooting-Star Kelvin Kiptum und Ruth Chepngetich.
Jörg Wenig

Nachdem es Eliud Kipchoge (Kenia) in Berlin nicht gelungen ist, seinen eigenen Weltrekord von 2:01:09 Stunden weiter zu verbessern, könnte es sein, dass die Bestzeit am Sonntag (8. Oktober) in Chicago (USA) in Gefahr gerät. Denn mit Kelvin Kiptum startet der zurzeit wohl einzige Läufer, dem man zutrauen kann, den Rekord zu brechen. Erst zweimal ist der Kenianer bisher über die 42,195 Kilometer gestartet. Beide Male lief er unter 2:02 Stunden, was keinem anderen am Anfang einer Marathon-Karriere annähernd gelungen ist.

In Valencia (Spanien) lief Kelvin Kiptum im Dezember 2022 einen inoffiziellen Debüt-Weltrekord von 2:01:53 Stunden, dann gewann er sensationell den London-Marathon (Großbritannien) in 2:01:25 Stunden und kam dabei bis auf 16 Sekunden an die Zeit von Eliud Kipchoge heran.

Der zweitschnellste Marathonläufer der Geschichte hat angekündigt, dass er den Weltrekord angreifen möchte. Mit diesem Ziel wird er aber sicherlich anders an das Rennen herangehen müssen als bei seinen ersten beiden Läufen. Sowohl in Valencia als auch in London lief Kelvin Kiptum nach einer relativ verhaltenen ersten Hälfte den zweiten Teil deutlich schneller. In Chicago wird ein gleichmäßigeres Tempo nötig sein.

Ruth Chepngetich muss neue Marke ins Visier nehmen

Ist Kelvin Kiptum in Topform – der Kenianer ist seit seinem Triumph in London im April kein Rennen mehr gelaufen –, wird er nicht zu schlagen sein. Mit einigem Abstand folgen auf der nach Bestzeiten sortierten Startliste der belgische Europarekordler Bashir Abdi (2:03:36 h) und der Äthiopier Kinde Atanaw (2:03:51 h). Auch die Top Drei des vergangenen Jahres kehren nach Chicago zurück: Titelverteidiger Benson Kipruto (Kenia; 2:04:24 h) sowie Seifu Tura (Äthiopien) und John Korir (Kenia).

Vor einem Jahr hatte Ruth Chepngetich in Chicago mit einer Siegzeit von 2:14:18 Stunden den damaligen Weltrekord um lediglich 14 Sekunden verpasst. Es war eigentlich das Ziel der Kenianerin, die Bestzeit ihrer Landsfrau Brigid Kosgei (2:14:04 h) dieses Mal zu brechen. Doch der Weltrekord hat seit dem Berlin-Marathon eine andere Dimension: Tigst Assefa (Äthiopien) hält jetzt die Bestzeit mit famosen 2:11:53 Stunden. Das dürfte ein Schock für einige Konkurrentinnen gewesen sein und es bleibt abzuwarten, welches Tempo Ruth Chepngetich nun einschlagen wird. Im Rennen ist auch die holländische Langstrecken-Olympiasiegerin Sifan Hassan (Niederlande), die im April in London ihr Debüt in 2:18:33 Stunden gewonnen hatte.

Topläufer mit persönlichen Bestzeiten:

MÄNNER
Kelvin Kiptum (Kenia) | 2:01:25 h
Bashir Abdi (Belgien) | 2:03:36 h
Kinde Atanaw (Äthiopien) | 2:03:51 h
Benson Kipruto (Äthiopien) | 2:04:24 h
Dawit Wolde (Äthiopien) | 2:04:27 h
Seifu Tura (Äthiopien) | 2:04:29 h
John Korir (Kenia) | 2:05:01 h
Huseydin Mohamed (Äthiopien) | 2:05:05 h
Galen Rupp (USA) | 2:06:07 h
Conner Mantz (USA) | 2:08:16 h
Yuki Matsumura (Japan) | 2:09:01 h
Daniel Mateiko (Kenia) | Debüt
Wesley Kiptoo (Kenia) | Debüt

FRAUEN
Ruth Chepngetich (Kenia) | 2:14:18 h
Tadu Teshome (Äthiopien) | 2:17:36 h
Joyciline Jepkosgei (Kenia) | 2:17:43 h
Genzebe Dibaba (Äthiopien) | 2:18:05 h
Sutume Kebede (Äthiopien) | 2:18:12 h
Emily Sisson (USA) | 2:18:29 h
Sifan Hassan (Niederlande) | 2:18:33 h
Ababel Yeshaneh (Äthiopien) | 2:20:51 h
Des Linden (USA) | 2:22:38 h
Emma Bates (USA) | 2:23:18 h
Molly Seidel (USA) | 2:24:42 h

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