| Luxemburg

Franziska Schuster und Florian Bremm mit Bestzeiten im "Hexenkessel"

© Theo Kiefner
Auch in diesem Jahr nutzten wieder einige DLV-Athleten das CMCM Indoor Meeting in Luxemburg, um früh in der Saison gegen internationale Konkurrenz zu starten. Besonders Hürdensprinterin Franziska Schuster konnte am Sonntag überzeugen, gegen hochkarätige Konkurrenz steigerte sie gleich zweimal ihre Bestmarke.
Manuel Keil

Die herausragenden internationalen Leistungen gingen am Sonntag in der Arena „Coque“ auf dem Luxemburger Kirchberg auf das Konto der einheimischen Stars. Einer von ihnen: Kugelstoßer Bob Bertemes, der nach 21,20 Metern im zweiten Versuch schon früh für ein erstes Stimmungshoch sorgte. Bereits als Sieger feststehend, ging nach seinem sehr weiten Schlussversuch ein Raunen durchs Publikum, als dieser zunächst ungültig gegeben wurde. Groß war der Jubel dann, nachdem die 21,75 Meter nach langen Diskussionen doch zählten und als neuer Meetingrekord in die Ergebnisliste eingingen. „Es ist einfach toll, in so einem Hexenkessel zu Hause zu stoßen“, freute er sich.

Der Deutsche Hallenmeister Simon Bayer (LAC Essingen) kam eine Woche nach seinem Saisoneinstieg in Ulm als Vierter auf 19,81 Meter. Im Vorjahr waren es an gleicher Stelle 19,79 Meter, exakt die Weite, mit der sein Vereinskollege Silas Ristl diesmal Fünfter wurde.

Für ein weiteres Highlight aus Luxemburger Sicht sorgte Sprinterin Patrizia van der Weken. Schon im Vorlauf über 60 Meter war in 7,11 Sekunden der Landesrekord fällig, im Finale setzte sie sich gar in 7,09 Sekunden durch – schneller war in diesem noch jungen Jahr bisher weltweit keine Athletin. Die 24-Jährige hat eine Freiluft-Bestleistung von 11,02 Sekunden, aufgestellt im Vorjahr in Dessau. In diesem Jahr könnte die erste Zeit unter elf Sekunden fällig sein.

Franziska Schuster auf neuem Niveau

Über 60 Meter Hürden freute sich die Deutsche Meisterin Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen) bereits im Vorlauf über eine neue Bestzeit. In 8,21 Sekunden sicherte sich die 21-Jährige als Lauf-Zweite das große „Q“ fürs Finale, wo sie sich weiter auf 8,18 Sekunden steigerte und in einem starken Feld Sechste wurde. „Das war mit Abstand mein schnellster Saisonstart. Darüber bin ich sehr glücklich“, strahlte sie. In der Halle will sie sich weiter über die ersten Hürden verbessern. „Da liegt noch viel Arbeit vor mir. Ich bin eher eine Freiluft-Läuferin.“ Bei der Hallen-DM in Leipzig (17./18. Februar) würde sie aber dennoch gerne vorne landen.

Den Sieg holte sich Amber Hughes (USA) in neuer Bestzeit von 7,96 Sekunden vor ihrer Landsfrau Cortney Jones (8,02 sec). Einen Platz vor Franziska Schuster verbesserte Viktoria Rausch in 8,16 Sekunden ihren nationalen Rekord für Luxemburg. Im Vorlauf erwischte die Deutsche Hallenmeisterin Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) einen unrunden Lauf, in dem sie gleich zu Beginn die ersten beiden Hürden touchierte. In 8,30 Sekunden verpasste sie ebenso das Finale wie Viktoria Müller (LG Rhein-Wied) in 8,42 Sekunden.

Florian Bremm mit Bestzeit über 3.000 Meter

Über die Männer-Hürden wurde Hallenmeister Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Finale in 7,77 Sekunden Dritter. Nach den beiden Läufen am Vortag in Dortmund und dem Vorlauf war es bereits sein vierter Lauf des Wochenendes. „Das war schon intensiv, aber es ist auch wichtig im Hinblick auf internationale Meisterschaften. Heute habe ich mit 7,77 und 7,79 zwei stabile Läufe gezeigt, und es macht gerade richtig Spaß zu rennen“, freute er sich. Die Hallen-WM-Norm von 7,62 Sekunden sieht er nun als realistisches Saisonziel. Sein Vereinskollege Stefan Volzer wurde in 7,92 Sekunden Siebter.

Über 3.000 Meter gelang dem Deutschen Meister über 5.000 Meter Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) zum Einstieg in die Hallensaison eine neue Bestzeit. In 7:53,25 Minuten wurde er beim Sieg von Mahadi Abdi Ali (Niederlande 7:47,32 min) Sechster. „Ziel war es unter acht Minuten zu bleiben. Heute hat es sich zwar schon früh recht zäh angefühlt, der letzte Kilometer war aber wieder ganz gut“, bilanzierte er.

"Ordentliche" 4,40 Meter für Jacqueline Otchere

Die beste deutsche Platzierung des Bronze-Label-Meetings erreichte Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) als Zweite im Stabhochsprung. „4,40 Meter sind für den ersten Wettkampf ordentlich, auch wenn man immer gerne höher springt“, zeigte sie sich zufrieden. Für die Hallensaison hat sie sich viel vorgenommen: Gerne würde sie ihre Bestleistung von 4,60 Metern angreifen und sich für die Hallen-WM in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) qualifizieren. Den Sieg in Luxemburg holte sich die WM-Fünfte Angelica Moser (Schweiz) mit 4,60 Metern.

Über 200 Meter kam Robin Ganter (MTG Mannheim) in 21,26 Sekunden als Gesamtfünfter nahe an seine Hallenbestzeit von 21,19 Sekunden heran, obwohl er kurz nach dem Start einen kleinen Strauchler hatte. „Da musste ich ganz schon kämpfen in der Kurve um rumzukommen. Für den Einstieg war das ganz okay“, fand er. Am kommenden Wochenende steht in Chemnitz (27. Januar) sein Auftakt über 60 Meter an. Auf der Distanz hofft er, sich vielleicht sogar für die Hallen-WM zu qualifizieren. An der Spitze ließ Albert Komanski (Polen) die Konkurrenz auf der Hallenrunde mit Meetingrekord von 20,75 Sekunden hinter sich, Robin Erewa (TV Wattenscheid 01; 21,60 sec) wurde Achter.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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