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Sieben Deutsche Hallenmeister beim ISTAF Indoor in Berlin

© ISTAF / Tilo Wiedensohler
Sieben frisch gekürte Deutsche Hallenmeister:innen aus Leipzig starten am Freitag beim ISTAF Indoor in Berlin. Die internationale Konkurrenz hat es trotz der Absage von Hürden-Weltrekordler Grant Holloway in sich. Noch sind Tickets erhältlich.
pm/sb

Am Freitag (23. Februar) kommt es in der Mercedes-Benz-Arena von Berlin zur Neu-Auflage des spannenden Weitsprung-Duells zwischen der Deutschen Hallenmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und Vizemeisterin Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden). Beide hatten am Wochenende in Leipzig mit Sprüngen auf 6,93 und 6,91 Meter die Olympia-Norm für Paris überboten. Und auch die Drittplatzierte Laura Raquel Müller (Unterländer LG), in dieser Saison auf 6,82 Meter verbessert, hebt beim ISTAF Indoor in Berlin ab.

„Ich finde immer besser in die Wettkämpfe rein. Jetzt gilt es, mit einem weiteren positiven Erlebnis in die Vorbereitung auf den Sommer zu starten“, sagt Malaika Mihambo. Auf die Unterstützung der mehr als 12.000 Fans, die am Freitag erwartet werden, kann sich die Olympiasiegerin auf jeden Fall verlassen. „Das ISTAF Indoor ist mit keinem anderen Meeting vergleichbar, die Stimmung ist einmalig. Die Atmosphäre wirkt wie Rückenwind.“ Hier sprang sie weiter als bei jeder anderen Hallen-Veranstaltung, gewann bereits viermal in Berlin, 2020 mit Hallen-Bestleistung von 7,07 Metern.

Im Stabhochsprung erleben die Fans ebenfalls das komplette Podium aus Leipzig: Oleg Zernikel (ASV Landau), Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf) und Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen). Mit Sprüngen über 5,45 Meter haben sie sich bei den nationalen Titelkämpfen unter Wert geschlagen und wollen in Berlin ganz sicher zeigen, was in ihnen steckt. Im Hürdensprint sicherte sich in Leipzig U20-Europameisterin Rosina Schneider (TV Sulz; 8,08 sec) in einem packenden Finale den Titel vor Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8,09 sec), Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01; 8,09 sec) und Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8,10 sec). Alle vier mischen beim ISTAF Indoor wieder mit.

Revanche für Manuel Mordi?

Auf der schnellen blauen Bahn in Berlin starten über die Hürden auch die beiden schnellsten deutschen Männer von Leipzig – Titelträger Tim Eikermann (7,69 sec) und sein Leverkusener Teamkollege Stefan Volzer (7,83 sec). Auch Manuel Mordi (Hamburger SV) fehlt nicht. Der Deutsche Freiluft-Meister konnte bei der Hallen-DM nach einem Fehlstart im Halbfinale nicht ins Medaillenrennen eingreifen. Nun will er in Berlin Wiedergutmachung.

Die Chance auf eine Revanche gibt ebenfalls bei den Frauen über die 60 Meter. Die neue Deutsche Hallenmeisterin Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) trifft erneut auf die Zweitplatzierte Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen), die in Leipzig lediglich eine Tausendstelsekunde langsamer war (7,206 sec / 7,207 sec). Unter die Sprinterinnen mischt sich auch die Deutsche Hallenmeisterin mit der 4x200 Meter-Staffel des SCC Berlin Skadi Schier.

Bei den Männern starten in Berlin unter anderem der neue 60-Meter-Vizemeister und Vorjahressieger Aleksandar Askovic LG Stadtwerke München) und der Drittplatzierte Robin Ganter (6,62 sec; MTG Mannheim), der sich in Leipzig zudem mit neuer Bestzeit von 20,96 Sekunden zum 200-Meter-Meister krönte. Erstmals gehen darüber hinaus Weltklasse-Para-Sprinter wie Paralympics-Sieger Johannes Floors (TSV Bayer 04 Leverkusen) in der Mercedes-Benz Arena an den Start. „Wie beim ISTAF im Berliner Olympiastadion wollen wir auch beim ISTAF Indoor die Para-Sprints etablieren und im Jahr der Paralympics den Blick auf die herausragenden Sprinter aus unterschiedlichen Startklassen lenken“, sagt Meetingdirektor Martin Seeber.

Rasante Gäste

Verzichten müssen die Fans zwar auf Hürden-Weltrekordler Grant Holloway (USA), der seine Teilnahme kurzfristig absagte. Dennoch kann sich das Feld des ISTAF Indoor auch aus internationaler Sicht sehen lassen und sogar einen Olympiasieger präsentieren: Omar McLeod (Jamaika), 2016 in Rio Goldmedaillengewinner über 110 Meter Hürden, startet über 60 Meter flach in seine Olympiasaison. Ebenfalls über 60 Meter mit dabei sind Hallen-Europameister Samuele Ceccarelli (Italien) und der Sieger des ISTAF Indoor in Düsseldorf Jeremia Azu (Großbritannien).

Für die 60 Meter der Frauen reisen Italiens neue Hallen-Rekordlerin Zaynab Dosso, die schnelle Britin Darryl Neita und Hürdenspezialistin Britany Anderson (Jamaika), Vize-Weltmeisterin von Budapest (Ungarn), an. Im Hürden-Feld der Frauen hat zum Beispiel die ISTAF-Siegerin von 2021 Nooralotta Neziri (Finnland) bereits eine Zeit von unter acht Sekunden aufzuweisen. Die deutschen Weitspringerinnen werden gefordert von der Hallen-Vize-Europameisterin aus Italien Larissa Iapichino und Siebenkämpferin Annik Kälin, die jüngst den Schweizer Hallenrekord auf 6,76 Meter verbessert hat. Im Stabhochsprung hebt der Vize-Weltmeister von 2022 und WM-Dritte von 2023 Ernest John Obiena (Philippinen) ab.

Spektakuläres Diskus-Duell mit Weltklasse-Werfern

Den krönenden Schlusspunkt unter die Leichtathletik-Party soll nach einer Umbauphase ein ganz besonderer Wettbewerb im Diskuswurf setzen: Vier Diskuswerferinnen treten in direkten Duellen gegen vier Diskuswerfer an – Jede gegen Jeden. Jeder Duell-Sieg in den vier Durchgängen wird mit zwei Punkten belohnt (Niederlage: ein Punkt). Das Team mit den meisten Punkten gewinnt. In den bislang drei ausgetragenen Diskus-Duellen triumphierten die Frauen zweimal, einmal siegte das Männer-Team.

Diskus-Weltmeister Kristjan Čeh (Slowenien) feiert dabei am Freitag seine Premiere beim ISTAF Indoor Berlin. Der 2,06 Meter große Hünetritt gemeinsam mit Olympiasieger Christoph Harting (LG Nord Berlin), Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01), und dem Deutschen Meister Henrik Janssen (SC Magdeburg) gegen ein Frauen-Quartett mit der Olympia-Zweiten Kristin Pudenz (SC Potsdam), „Hallen-Weltrekordlerin“ Shanice Craft (SV Halle), Julia Harting (SCC Berlin) und der Niederländerin Jorinde van Klinken an.

Auf einer Pressekonferenz versprühte Kristin Pudenz am Donnerstag Siegessicherheit: „Auch mit Kristjan als Joker haben wir den Sieg gegen die Jungs in der Tasche“, sagt die Potsdamerin. „Wir gewinnen!“ Das Diskus-Duell sei ein „cooles“ Format und „einfach einzigartig.“ Warum? „Wir stehen – anderes als bei vielen anderen Wettkämpfen – zu hundert Prozent im Mittelpunkt. Und die Stimmung ist einfach fantastisch. Ich freue mich riesig.“

Die Tore der Mercedes-Benz Arena öffnen um 16:30 Uhr. Das Hauptprogramm beginnt um 18:30 Uhr. Restkarten gibt’s im Online-Ticketshop und telefonisch unter 030-30 111 86 30. Die ARD zeigt das ISTAF Indoor am Freitag ab 17:45 Uhr im Livestream auf www.rbb24.de/sport und www.sportschau.de. Am Samstag gegen 10:35 Uhr sind die Highlights auch im TV im Ersten zu sehen.

ISTAF Indoor 2024 Berlin

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