| Glasgow 2024

Simon Batz wieder in Acht-Meter-Laune: Platz vier im Zentimeter-Krimi

© Torben Flatemersch
Nur ein Zentimeter trennte am Samstag bei der Hallen-WM in Glasgow im Weitsprung die Top Drei. Um Haaresbreite konnte sich Olympiasieger Miltiadis Tentoglou schließlich gegen den 19 Jahre jungen Mattia Furlani behaupten. Mit Simon Batz rückte auch ein deutsches Talent in die Weltspitze vor: Mit 8,06 Metern gab's für ihn bei der Hallen-WM-Premiere Platz vier.
Silke Bernhart

"Spaß haben und in den ersten drei Versuchen gleich einen raushauen!" Diese Ansprache von Teamkapitän Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) im Vorfeld der Hallen-WM in Glasgow (Großbritannien) scheint das DLV-Team verinnerlicht zu haben. Schon am Freitag hatte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) in Rund eins für eine Top-Weite gesorgt. Am Samstag zog ihr Vereinskollege Simon Batz nach: Mit 7,97 Metern flog er gleich im ersten Versuch bis auf 21 Zentimeter an seine neue Hallen-Bestleistung heran und machte damit souverän den Einzug in die Top Acht perfekt.

Mehr noch: Bis zum dritten Versuch lag der 21-Jährige damit sogar auf dem dritten Platz, bis der US-Amerikaner Jarrion Lawson (8,06 m) hinter den Favoriten Miltiadis Tentoglou (Griechenland) und Mattia Furlani (Italien; beide 8,22 m) als dritter Acht-Meter-Springer des Tages nachzog. Was sich anschließend entwickelte, war mit einem hochspannenden Kampf um das Brett und jeden einzelnen Zentimeter beste Werbung für den Weitsprung in seiner jetzigen Form – die ja zurzeit mit der Diskussion um die Einführung einer Absprungzone infrage steht.

Erst eroberte Mattia Furlani mit der besten zweiten Weite von 8,10 Metern die Spitze, umgehend konterte Miltiadis Tentoglou mit 8,15 Metern und holte sich die Pole Position zurück. Dann flog Carey McLeod (Jamaika) noch mit 8,21 Metern an Jarrion Lawson und Simon Batz vorbei. Der junge Deutsche aber bewies Nervenstärke: In der sechsten Runde zeigte er nach zwei sehr weiten, aber ungültigen Versuchen seinen besten regulären Sprung des Tages und steigerte sich auf 8,06 Meter! Es war der zweitbeste Sprung seiner Karriere, der Simon Batz aufgrund des besseren zweiten Versuchs wieder vor auf den vierten Platz brachte. Ein großer Erfolg bei seiner Hallen-WM-Premiere, nur acht Tage nach der überraschenden Meldung, dass er doch noch in das Weitsprung-Feld von Glasgow nachgerückt war.

Stimme zum Wettbewerb:

Simon Batz (MTG Mannheim):
Ich glaube, meine erste Hallen-WM ist geglückt. Der vierte Platz ist super, darüber brauchen wir nicht zu reden. Die 7,97 Meter im Ersten haben mir einen riesigen Boost gegeben. Danach hatte ich ein bisschen einen Durchhänger. Ich bin vor allem relativ stolz, dass ich den Letzten noch mal so hinbekommen habe. Vom Kopf her. Ich war eigentlich nie jemand, der da noch mal kontern kann. Der vierte und fünfte waren unnötig, die muss ich nicht ungültig machen. Das ist noch das typische alte Muster. Aber das können wir auf jeden Fall Richtung Sommer angehen, dass das noch mal besser wird. Wir haben im Winter sehr viel gearbeitet und einfach da weiter gemacht, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben. Aber es gibt noch viel zu tun! Im Training bin ich eigentlich noch besser als im Wettkampf, das ist im Moment für mich das größte Thema, die größte Aufgabe für den Sommer. Die Silbermedaille von Yemi, Christina gestern mit dem vierten Platz, auch wenn es natürlich im ersten Moment etwas undankbar ist, jetzt mein vierter Platz: Das ist bisher eine gute Teamleistung!

Hallen-WM 2024 Glasgow

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