Geschlossen war das DLV-Trio am ersten Tag der kontinentalen Meisterschaften in das Diskuswurf-Finale der Männer eingezogen. Mit Platz fünf und Platz sechs präsentierten sich Henrik Janssen und Clemens Prüfer im Weltklasse-Feld gut. Weltrekordler Mykolas Alekna musste sich gleich zwei Athleten geschlagen geben.
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Die letzte EM-Medaille für einen deutschen Diskuswerfer gab es beim Titelgewinn von Robert Harting 2014 in Zürich (Schweiz). Und daran hat auch das DLV-Trio Henrik Janssen (SC Magdeburg), Clemens Prüfer (SC Potsdam), Mika Sosna (TSG Bergedorf) in Rom nichts ändern können. Trotz starker Vorleistungen konnten sie am ersten Wettkampftag der diesjährigen EM nicht in den hochklassigen Kampf um die Medaillenränge eingreifen.
In diesem waren es einmal mehr die Favoriten um Titelverteidiger Mykolas Alekna (Litauen), Weltmeister Daniel Ståhl (Schweden), Sloweniens 70-Meter-Werfer Kristjan Çeh und der Österreicher Lukas Weißhaidinger, die es spannend machten – mit dem besten Ende für den Weltmeister und EM-Zweiten von 2022 Kristjan Çeh.
Nur Bronze für Mykolas Alekna
Mit 68,08 Metern gewann er vor dem österreichische Olympia-Dritten Weißhaidinger (67,70 m) und dem höher eingeschätzten Weltrekordhalter Mykolas Alekna (67,48 m). Olympiasieger und Weltmeister Daniel Ståhl (Schweden), der Zweite von 2018, schaffte es als Vierter (66,84 m) nicht aufs Podest.
Direkt dahinter sortierte sich Henrik Janssen (SC Magdeburg) als bester Deutscher auf Rang fünf ein. Bei insgesamt vier ungültigen Versuchen landete sein weitester im fünften Durchgang bei 65,48 Metern. Damit setzte er zwar seine konstant gute Saison fort, doch der Ausreißer sollte ihm nicht gelingen.
Für den deutschen Jahresbesten Clemens Prüfer (SC Potsdam; 64,60 m) blieb im Olympiastadion von Rom in der Endabrechnung Platz sechs. Der Jüngste des DLV-Trios Mika Sosna (TSG Bergedorf), der sich am Vormittag in der Qualifikation erst im dritten Versuch noch das letzte Ticket für das Finale am Abend gesichert hatte, ließ den Diskus auf 59,61 Meter segeln und wurde bei seiner ersten EM-Teilnahme auf großer Bühne Zwölfter.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Clemens Prüfer (SC Potsdam):
"Sechster bei einer EM klingt natürlich nicht schlecht. Top Acht ist grundsätzlich eine gute Platzierung. Hätte uns vorher einer gesagt, dass wir diese Plätze machen, hätten wir gesagt: Ja, nehmen wir! Weil wir genau wissen, wie geballt die Stärke in Europa ist. Deswegen ist Platz sechs völlig in Ordnung. An der Weite kann man aber durchaus noch arbeiten. Körperlich habe ich sehr viel drauf. Dass es heute nicht weiter hinaus ging, hat technische Gründe. Ich bin sicher, dass ich im Stadion Weiten von 66 Metern plus werfen kann. Aber das nur zu erzählen, hilft nicht. Man muss das dann bei solchen großen Wettkämpfen auch abrufen. Ich hoffe, dass ich das eventuell in Paris zeigen kann. Die kurze Pause zwischen Qualifikation und Finale heute war ungewohnt. Ich habe noch nie so früh eine Quali geworfen. Zusätzlich hatte ich danach noch eine Dopingkontrolle, ich wusste gar nicht, dass das geht. Damit hat sich alles verzögert und es war sehr knapp. Aber es hatten alle die gleichen Bedingungen, deswegen ist das schon in Ordnung gewesen."
Henrik Janssen (SC Magdeburg):
"Das war ein solider Wettkampf, aber mehr geht immer. Ich hätte gern etwas weiter geworfen, nachdem ich mit einem 65er-Wurf angefangen habe. Am Ende haben jetzt zwei Meter gefehlt zum vierten Platz, da muss man ein ganz schönes Risiko eingehen. Ich hätte da sehr nahe an meine Bestleistung heranwerfen müssen, um da noch anschließen zu können. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Die Würfe haben sich ganz gut angefühlt - und im Finale auch besser als heute Morgen. Sie waren noch nicht optimal, doch da arbeiten wir jetzt dran."