Nächstes Rennen, nächster Rekord. Robert Farken hat am Donnerstag beim Diamond League-Meeting in Oslo auch einen deutschen Rekord* über die Meile aufgestellt. Karsten Warholm steigerte erneut seine Weltbestzeit über 300 Meter Hürden.
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Es ist noch keine Woche her, da hat Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) beim Diamond League-Meeting in Rom (Italien) den deutschen Rekord über 1.500 Meter unterboten. Am Donnerstag in Oslo (Norwegen) tat der 27-Jährige das auch über die Meile. Das Rennen war wieder vergleichbar historisch. Von 13 Athleten im Ziel stellten zehn persönliche Bestleistungen auf, fünf von ihnen liefen gleichzeitig Landesrekord.
Wie schon in Rom traute sich Robert Farken wieder etwas zu und mischte auch vorne mit, als das Rennen in die entscheidende Phase ging. Auf der Zielgeraden etwas absetzen konnte sich schließlich der Portugiese Isaac Nader. Der Dritte der Hallen-EM über 1.500 Meter stürmte in 3:48,25 Minuten ins Ziel und zum Landesrekord.
In einem engen Finish folgten der Australier Cameron Myers (3:48,87 min), der Niederländer Stefan Nillessen (3:49,02 min), der Kenianer Timothy Cheruiyot (3:49,06 min) und Robert Farken. Der unterbot als Fünfter (3:49,12 min) den deutschen Rekord von Jens-Peter Herold (3:49,22 min) um eine Zehntel. Die Bestmarke aus dem Jahr 1988 stammt übrigens auch aus Oslo.
Dass ihn diese Leistungsfähigkeit nicht überrascht, hatte uns Robert Farken, der in den USA trainiert, schon nach seinem ersten Rekordlauf berichtet. Weitere Landesrekorde über die Meile in Oslo gab es durch Samuel Pihlström (Schweden; 3:49,70 min), Federico Riva (Italien; 3:49,72 min) und Ruben Verheyden (Belgien; 3:50,67 min).
Karsten Warholm nochmal fast vier Zehntel schneller
Ebenfalls im Rekordrausch ist Karsten Warholm (Norwegen). Zum Saisonauftakt in Xiamen (China) hatte er seine Weltbestzeit über 300 Meter Hürden (33,26 sec) schon auf 33,05 Sekunden verbessert. Eine perfekte Vorlage für das nächste Ziel: Eine Zeit unter 33 Sekunden. Die lieferte der dreimalige Weltmeister vor heimischer Kulisse in wieder einmal beeindruckender Art und Weise. In 32,67 Sekunden stürmte der 29-Jährige ins Ziel.
Olympiasieger Rai Benjamin (USA) blieb in 33,22 Sekunden auch noch unter der Weltbestzeit, die noch zu Jahresbeginn Bestand hatte. Eine deutliche Steigerung seiner persönlichen Bestzeit auf 34,58 Sekunden legte Emil Agyekum (SCC Berlin) als Sechster hin.
Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) beließ es diesmal bei einem Sprung „nur“ über 6,15 Meter. Der Konkurrenz um den Zweitplatzierten Emmanouil Karalis (Griechenland; 5,82 m) war er auch damit deutlich überlegen.
Lea Meyer steigt mit Bestzeit ein
Gleich bei ihrem Saisoneinstand über die Hindernisse unterbot Lea Meyer (VfL Löningen) ihre Bestzeit aus dem Olympiafinale (9:09,59 min). In 9:09,21 Minuten lief die 27-Jährige außerdem auf einen starken vierten Platz, hinter der Kenianerin Faith Cherotich (9:02,60 min), Olympiasiegerin Winfred Yavi (Bahrain; 9:02,76 min) und Marwa Bouzayani (Tunesien; 9:06,84 min). Im vergangenen Jahr hatte die 27-Jährige zu diesem Zeitpunkt der Saison eine 9:22,51 Minuten stehen.
Eine noch schnellere Bestzeit als Lea Meyer hat bisher nur eine DLV-Athletin: Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier), die den deutschen Rekord bis auf 9:03,30 Minuten geschraubt hat. Die viermalige Olympiafinalistin war auch im Feld, geriet aber ins Stolpern, kollidierte mit einem Hindernis und konnte das Rennen nicht fortsetzen.
Über 5.000 Meter der Männer sorgte Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd) zu Beginn des Rennens für Tempo und trug damit dazu bei, dass in dem Rennen 13 Athleten unter 13 Minuten bleiben konnten. Ganz vorne purzelten Bestzeiten und Rekorde. Der US-Amerikaner Nico Young (12:45,27 min) setzte sich vor den Äthiopiern Biniam Mehary (12:45,93 min) und Kuma Girma (12:46,41 min) durch. Als Vierter unterbot George Mills (12:46,59 min) den britischen Rekord von Mo Farah (12:53,11 min) gleich um mehr als sechs Sekunden.
Max Heß springt aufs Podest und nähert sich den 17 Metern
Dass auch in diesem Sommer wieder mit ihm zu rechnen ist, bewies Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) mit seinem Sprung auf Rang drei. Die 17 Meter fielen dabei noch nichts ganz, für den Olympia-Siebten wurden 16,96 Meter vermessen. In die Bestenlisten als neue Saisonbestleistung im Freien geht diese Weite allerdings nicht ein, wegen 2,4 m/sec Rückenwind. Die größte Weite des 28-Jährigen bei regulären Bedingungen waren an diesem Abend 16,81 Meter. Es siegte der Jamaikaner Jordan Scott (17,34 m) vor dem Olympia-Zweiten Pedro Pablo Pichardo (Portugal; 17,06 m).
Gina Lückenkemper (SCC Berlin) absolvierte ihr erstes 100-Meter-Rennen des Sommers in Europa in 11,16 Sekunden, was den sechsten Platz bedeute. Klar vorne weg sprintete Olympiasiegerin Julien Alfred (St. Lucia; 10,89 sec) vor Marie-Josée Ta Lou-Smith (Elfenbeinküste; 11,00 sec) und Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 11,08 sec).
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* deutscher Rekord vorbehaltlich Ratifizierung