Beim Diamond League Meeting in Rom ist Robert Farken am Freitag deutschen Rekord* über 1.500 Meter gelaufen. In 3:30,80 Minuten blieb er unter der fast 45 Jahre alten Bestmarke von Thomas Wessinghage.
Nächster Lauf in die Geschichtsbücher eines DLV-Athleten bei einem Diamond League-Meeting. Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) hat die 1.500 Meter am Freitag in Rom (Italien) in 3:30,80 Minuten zurückgelegt. Damit blieb der 27-Jährige rund acht Zehntel unter dem deutschen Rekord von Thomas Wessinghage (3:31,58 min). Diese Bestmarke ist fast 45 Jahre alt, stammt vom 27. August 1980. In einer olympischen Leichtathletik-Disziplin der Männer ist nur der deutsche Rekord im Weitsprung von Lutz Dombrowski (8,54 m) noch einen Monat älter.
Robert Farken ging das Rennen in Rom mutig an und heftete sich auf Position zwei an die Fersen von Tempomacher Zan Rudolf (Slowenien), der das lang aufgereihte Feld bis zur 1.000-Meter-Marke anführte und mit 56er-Runden auf Kurs in Richtung einer Endzeit von 3:30 Minuten brachte. Der Leipziger übernahm dann die Spitze und wurde auch nicht fest, als die Konkurrenz auf der Gegengeraden der Schlussrunde angriff und als Erster der Kenianer Timothy Cheruiyot vorbeizog.
Der Weltmeister von 2019 musste sich (3:29,25 min) noch knapp Vize-Europameister Azeddine Habz (Frankreich; 3:29,72 min) geschlagen geben. Hinter dem Marokkaner Anass Essayi (3:30,74 min) verpasste Robert Farken seinen ersten Podestplatz bei einem Diamond League-Meeting nur knapp. Seine eigene Bestzeit (3:32,10 min) steigerte er um mehr als eine Sekunde. Beim Diamond League-Meeting in Rabat (Marokko) hatte Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) rund zwei Wochen zuvor den deutschen Rekord über 3.000 Meter Hindernis deutlich unterboten. Im 1.500-Meter-Rennen von Rom stellten zehn der 16 Athleten persönliche Bestleistungen auf. Als Fünfter verbesserte auch der Schwede Samuel Philström (3:30,87 min) einen Landesrekord.
Beatrice Chebet nähert sich 14-Minuten-Marke
Das Tempo über 5.000 Meter der Frauen war schon hoch, da schaltete Olympiasiegerin Beatrice Chebet (Kenia) in der zweiten Hälfte des Rennens noch einen Gang höher und näherte sich sogar dem Weltrekord (14:00,21 min). Diese Marke konnte die 25-Jährige nicht mehr ganz erreichen, lief in 14:03,69 Minuten aber die zweitschnellste Zeit der Geschichte. Hinter Freweyni Hailu (Äthiopien; 14:19,33 min) steigerte Nadia Battocletti (Italien) vor Heimpublikum als Dritte ihren Landesrekord (14:23,15 min) um rund acht Sekunden. Weltrekordlerin Gudaf Tsegay (Äthiopien; 14:24,86 min) wurde Fünfte.
Der Weitsprung der Männer wurde erst im sechsten Durchgang entschieden, in dem in der Diamond League nur die Top Drei noch einmal antreten dürfen. Lokalmatador Mattia Furlani (Italien; 8,13 m) nutzte die Chance, um zwischenzeitlich die Führung zu übernehmen. Der Hallen-Weltmeister wurde direkt im Anschluss aber noch von Liam Adcock übertroffen. Der Australier steigerte seine Bestleistung auf 8,34 Meter. Olympiasieger Miltiadis Tentoglou (Griechenland; 8,10 m) wurde noch auf Rang drei verdrängt. Simon Batz (MTG Mannheim) belegte mit 7,84 Metern den siebten Platz.
Im Hochsprung war es der zweimalige Hallen-Weltmeister Woo Sanghyeok (Südkorea), der mit 2,32 Metern für eine Flugshow sorgte. Hallen-Europameister Oleh Doroshchuk (Ukraine) floppte über 2,30 Meter. Nicht vorne mitmischen konnten der Olympiasieger von Paris (Frankreich) Hamish Kerr (Neuseeland; 2,20 m) als Sechster und der Olympiasieger von Tokio (Japan) Gianmarco Tamberi (Italien; 2,16 m) als Zehnter.
Marike Steinacker und Kristin Pudenz werden noch übertrumpft
Zu Beginn des Diskuswurf-Wettbewerbs der Frauen kamen Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Kristin Pudenz (OSC Potsdam) immer besser in Schwung und lagen nach ihren Steigerungen im dritten Versuch auf 64,78 Meter beziehungsweise 64,12 Meter sogar hinter Sandra Elkasevic (Kroatien; 64,91 m) auf den Rängen zwei und drei. Die Olympia-Vierte Marike Steinacker stellte dabei eine neue Saison-Bestleistung auf und überbot erstmals in diesem Jahr die WM-Norm für Tokio (Japan; 13. bis 21. September). Dann legte die Konkurrenz aber deutlich nach und verdrängte das Trio noch vom Podest.
Allen voran Olympiasiegerin Valarie Allman (USA), die sich im fünften Durchgang mit 66,66 Metern an die Spitze setze und dann mit 69,21 Metern ihre nächste Top-Siegesweite nachlegte. Am nächsten kam ihr die Weltmeisterin von 2019 Yaimé Perez (Kuba; 66,63 m). Noch auf Rang drei nach vorne schob sich Vize-Europameisterin Jorinde van Klinken (65,77 m). Sandra Elkasevic, Marike Steinacker und Kristin Pudenz konnten nichts mehr draufpacken und landeten auf den Plätzen vier, fünf und sieben.
400-Meter-Olympiasieger Quincy Hall (USA; 44,22 sec) warf sich eine Hundertstel vor Zakithi Nene (Südafrika; 44,23 sec) ins Ziel. Klar vorne weg sprintete Trayon Bromell (USA; 9,84 sec) über 100 Meter. Stabhochsprung-Siegerin Sandi Morris (USA) meisterte 4,80 Meter.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.
* deutscher Rekord vorbehaltlich Ratifizierung