Im Alter von 19 Jahren hat Jana Becker am Mittwoch beim Abendsportfest in Pfungstadt erstmals die Zwei-Minuten-Marke über 800 Meter unterboten. Die U20-Europameisterin nutzte als Sechste in 1:59,59 Minuten auch die starke Besetzung des Feldes.
Ihr großes Talent für die 800 Meter hat Jana Becker (Königsteiner LV) früh unter Beweis gestellt. Schon als 16-Jährige lief sie im Jahr 2022 zu Silber bei der U18-EM in Jerusalem (Israel) und einer Bestzeit von 2:04,95 Minuten. Wegen taktischer Fehler oder gesundheitlicher Probleme liefen die Jahre 2023 und 2024 dann nicht optimal, obwohl eine Steigerung bis auf 2:01,90 Minuten gelang. Vor allem in diesem Sommer als Abschluss der Altersklasse U20 passt dagegen alles zusammen.
Nach dem DM-Titel in der Hallensaison sogar in der Frauenklasse begann die Freiluftsaison mit weiteren Bestzeiten und beim Saisonhöhepunkt konnte Jana Becker mit Gold bei der U20-EM in Tampere (Finnland) ihr Medaillenziel erfüllen. Am Mittwoch beim Abendsportfest in Pfungstadt folgte die Zugabe, die dem Sommer endgültig die Krone aufsetzt.
In 1:59,59 Minuten blieb die 19-Jährige als Sechste ihres Rennens erstmals unter der Zwei-Minuten-Marke. Seit Ende der 1990er-Jahre ist keine deutsche U20-Athletin mehr unter dieser Marke geblieben. Damit erfüllte die U20-Europameisterin die Norm (1:59,80 min) für die EM im kommenden Jahr in Birmingham (Großbritannien), die sie sich vorgenommen hatte. In der Frauenklasse war mit Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt; 1:59,02 min) in diesem Jahr nur eine Athletin noch schneller unterwegs.
Ajee Wilson siegt in 1:57,98 Minuten
Jana Becker profitierte bei ihrem Coup rund drei Wochen vor der WM in Tokio (Japan; 13. bis 21. September) auch von der starken Besetzung des Feldes in Pfungstadt. Das Rennen gewann die US-Amerikanerin Ajee Wilson in 1:57,98 Minuten vor der Australierin Abbey Caldwell (1:58,02 min) und der Jamaikanerin Natoya Goule-Toppin (1:58,80 min).
„Ich wusste, dass die Mädels mit ihren Bestzeiten von 1:57 Minuten schnell angehen werden. Aber das wollte ich heute auch: Schnell angehen“, erklärte Jana Becker. „Ich bin die erste Runde so schnell angegangen wie noch nie. Dann habe ich bis 600 Meter versucht, mitzuschwimmen und dann musste es für die Zeit unter zwei Minuten reichen. Und es hat gereicht! Ich wusste, dass die Form gut ist und habe mich nach Tampere für dieses Rennen noch einmal richtig motiviert. Das Ergebnis hat meine Saison perfekt gemacht.“
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