Mit gleich zehn Läufern mit persönlichen Bestzeiten von unter 2:05:00 Stunden verspricht der BMW BERLIN-MARATHON in der Spitze ein hochklassiges Rennen wie nie. Im Fokus steht bei seiner Berlin-Premiere Sabastian Sawe aus Kenia. Aus deutscher Sicht sind es Hendrik Pfeiffer, Sebastian Hendel und Haftom Welday.
Kenias neuester Marathon-Shooting-Star läuft am Sonntag erstmals den BMW BERLIN-MARATHON: Sabastian Sawe hat seine ersten zwei Rennen über die 42,195 km eindrucksvoll gewonnen und will nun am Sonntag den nächsten Schritt machen. Er geht als großer Favorit an den Start, trifft aber auf starke Konkurrenz. Darunter ist der äthiopische Titelverteidiger Milkesa Mengesha. Gleich zehn Läufer mit persönlichen Bestzeiten von unter 2:05:00 Stunden stehen auf der Startliste - eine derartige Breite in der Spitze hatte der BMW BERLIN-MARATHON noch nie.
Mit mehr als 55.000 Anmeldungen aus 160 Nationen zählt der 51. BMW BERLIN-MARATHON zu den größten Rennen der Welt über die klassische Distanz. Kann Sabastian Sawe in Berlin in die großen Fußstapfen von Eliud Kipchoge treten und wie schnell kann er laufen? Fünfmal hat Kenias Laufsport-Legende Kipchoge den BMW BERLIN-MARATHON gewonnen und dabei zwei Weltrekorde aufgestellt: 2018 lief er 2:01:39 Stunden, 2022 folgten 2:01:09 Stunden. Es ist dieser Streckenrekord von Eliud Kipchoge, den Sabastian Sawe am Sonntag angreifen möchte, sofern es nicht zu warm wird. Läuft er Kursbestzeit, wäre auch der Weltrekord von 2:00:35 nicht mehr so weit entfernt.
Sawe liefert Kampfansage
„Ich bin in guter Form. Berlin hat die schnellste Strecke, daher will ich hier schnell laufen“, sagte der 30-jährige Sabastian Sawe, der im vergangenen Dezember in Valencia bei seinem Debüt 2:02:05 Stunden erreichte und auf Anhieb zum fünftschnellsten Läufer der Geschichte wurde. Im April gewann Sawe auch den hochkarätigen London-Marathon und führt mit 2:02:27 Stunden erneut die Jahresweltbestenliste an.
Auf den Straßen Berlins hat er sehr gute Erfahrungen gemacht: 2023 gewann Sabastian Sawe den GENERALI BERLINER Halbmarathon. Sowohl sein italienischer Coach Claudio Berardelli als auch sein Manager Eric Lilot sagen, dass Sabastian Sawe in außergewöhnlich guter Form ist. Was am Sonntag in Berlin möglich ist, wird auch vom Wetter abhängen.
Vorjahressieger kehrt zurück
Vor einem Jahr feierte Milkesa Mengesha beim 50. BMW BERLIN-MARATHON den größten Triumph seiner Karriere. Der Äthiopier gewann das Jubiläumsrennen überraschend und steigerte sich auf hochklassige 2:03:17 Stunden. Nun kehrt Milkesa Mengesha zurück. „Ich bin besser vorbereitet als vor einem Jahr und hoffe schneller zu rennen“, sagte der 25-Jährige.
Gabriel Geay ist mit seinem tansanischen Landesrekord von 2:03:00 der zweitschnellste Läufer auf der Startliste. „Ich bin froh, dass ich die Chance habe, in Berlin starten zu können. Ich denke, ich kann eine persönliche Bestzeit laufen“, sagte Gabriel Geay. Seinen eigenen Landesrekord von 2:04:56 Stunden will auch der Japaner Kengo Suzuki angreifen.
Mit Weltklasse-Zeiten wollen die Veranstalter des BMW BERLIN-MARATHON ihre Position als schnellster Marathon der Welt verteidigen. Um diese Rangfolge zu ermitteln, wird der Durchschnitt der schnellsten zehn je bei einem Rennen gelaufenen Zeiten ermittelt. Der BMW BERLIN-MARATHON kommt hier zurzeit auf einen Wert von 2:02:33,8 Stunden. Schon seit 2006, also knapp 20 Jahre, führt Berlin diese Liste an.
Pfeiffer, Hendel, Welday peilen Zeit unter 2:07:00 an
In Topform kommt Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) zum BMW BERLIN-MARATHON. Der 32-Jährige lief in den letzten zwei Monaten zwei persönliche Bestzeiten: Zunächst gewann er die adidas runners City Night über 10 km mit 28:27 Minuten, dann erreichte er beim Halbmarathon im nordirischen Larne 61:28 Minuten. „Die Vorbereitung lief super, zum ersten Mal überhaupt hat alles gepasst. Meine Form ist so gut wie noch nie. Das Ziel ist, eine Zeit unter 2:07:00 Stunden zu erreichen“, sagte Hendrik Pfeiffer, der mit seiner Marathon-PB von 2:07:14 Stunden auf Rang vier der ewigen deutschen Bestenliste rangiert.
Sebastian Hendel (Marathon Team Berlin) hatte vor einem Jahr beim BMW BERLIN-MARATHON als bester deutscher Läufer überrascht und sich dabei auf 2:07:33 Stunden verbessert. „Ich konnte im Sommer gut trainieren. Es hängt natürlich ein bisschen vom Wetter ab, aber ich bin optimistisch bezüglich einer persönlichen Bestzeit und möchte unter 2:07:00 laufen“, sagte der 29-Jährige, der derzeit der fünftschnellste deutsche Marathonläufer aller Zeiten ist.
Eine gute Rolle spielen können auch Haftom Welday (TB Hamburg Eilbeck) und Johannes Motschmann (Marathon Team Berlin) die mit Bestzeiten von 2:08:24 beziehungsweise 2:10:39 Stunden ins Rennen gehen. „Ich bin gut vorbereitet, hoffe auf ein gleichmäßiges Rennen und auf eine Zielzeit von unter 2:07:00“, sagte Haftom Welday.
Das Männer-Elitefeld:
Sabastian Sawe KEN 2:02:05 1. Valencia 24
Gabriel Geay TAN 2:03:00 2. Valencia 22
Milkesa Mengesha ETH 2:03:17 1. Berlin 24
Haymanot Alew ETH 2:03:31 3. Berlin 24
Guye Adola ETH 2:03:46 2. Berlin 17
Leul Gebresilase ETH 2:04:02 2. Dubai 18
Daniel Mateiko KEN 2:04:24 3. Valencia 24
Haftu Teklu ETH 2:04:42 5. Berlin 23
Chimdessa Debele ETH 2:04:44 6. Valencia 24
Kengo Suzuki JPN 2:04:56 1. Otsu 21
Chala Regasa ETH 2:05:06 2. Rotterdam 25
Samwel Mailu KEN 2:05:08 1. Wien 23
Yihunilign Adane ETH 2:05:37 1. Osaka 25
Tariku Novales ESP 2:05:48 11. Valencia 23
Kyohei Hosoya JPN 2:05:58 4. Osaka 25
Yuhei Urano JPN 2:06:23 13. Tokyo 25
Shuho Dairokuno JPN 2:07:12 6. Otsu 21
Hendrik Pfeiffer GER 2:07:14 3. Houston 24
Ezra Tanui KEN 2:07:28 1. Doha 25
Bernard Kimani KEN 2:07:28 10. Osaka
Hassan Chahdi FRA 2:07:30 5. London 24
Akira Akasaki JPN 2:07:32 6. Paris OG 24
Sebastian Hendel GER 2:07:33 17. Berlin 24
Shin Kimura JPN 2:07:34 11. Tokyo 20
Robert Ngeno KEN 2:07:35 1. Rom 25
Hicham Amghar MAR 2:07:45 4. Dongying 24
Haftom Welday GER 2:08:24 30. Valencia 23
Ken Nakayama JPN 2:08:24 20. Tokyo 25
Taiyo Iwasaki JPN 2:08:25 20. Osaka 25
Aoi Ota JPN 2:08:31 2. Gold Coast 25
Tachlowini Gabriyesos ART 2:09:00 19. Sevilla 23
Gao Peng CHN 2:09:34 8. Peking 23
Jin Yuasa JPN 2:09:43 1. Nobeoka
Paulo Paula BRA 2:09:51 19. Sevilla 22
George James GBR 2:10:02 5. Leuven 25
Peter Herzog AUT 2:10:06 12. London 20
Wang Wenjie CHN 2:10:23 5. Peking 24
Johannes Motschmann GER 2:10:39 9. London 24
Lemawork Ketema AUT 2:10:44 11. Vienna 19