Christoph Schrick und Vanessa Mikitenko in der U23 sowie Tristan Kaufhold und Carlotta Bülck in der U20 haben die R5K-Tour 2025 gewonnen. Am Vortag des BMW Berlin-Marathon wurden sie mit Preisgeldern und Zuschüssen zu Trainingslagern ausgezeichnet. Zwei Lauftalente unterboten in Berlin außerdem erstmals bei der R5K-Tour die 14-Minuten-Marke.
Christoph Schrick (Königsteiner LV) und Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) haben das R5K-Rennen im Rahmen des BMW Berlin-Marathon gewonnen. Damit sicherten sich beide die Siege in der U23-Gesamtwertung der vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und German Road Races (GRR) initiierten Rennserie, die aus fünf Fünf-Kilometer-Läufen in ganz Deutschland besteht (Dresden, Hannover, Paderborn, Hamburg und das Finale Berlin).
Christoph Schrick lief am Samstag auf den letzten fünf Kilometern des Original-Marathonkurses zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor die schnellste Fünf-Kilometer-Zeit, die bisher in der R5K-Tour gelaufen wurde. In 13:57 Minuten setzte er sich gegen U20-Sieger Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) durch, der in 13:58 Minuten U23-Läufer Jakob Dieterich (Frankfurt Athletics/14:01 min) auf Rang drei verwies. Christoph Schrick und Tristan Kaufhold sicherten sich damit auch die Siege in den U23- und U20-Gesamtwertungen, für die es Preisgelder und einen 1.000-Euro-Zuschuss für die Teilnahme an DLV-Trainingslagern gibt.
In Berlin hatte Jakob Dieterich versucht, die acht Sekunden aufzuholen, mit denen Christoph Schrick beim Start in der Gesamtwertung vor ihm lag. Der Frankfurter legte ein schnelles Tempo vor und versuchte, Schrick und Kaufhold abzuhängen. Aber das gelang nicht. „Dank Jakob war es ein richtig schnelles Rennen“, sagte der Sieger, der bis zum Brandenburger Tor hinter seinem Konkurrenten gelaufen war und dann im Spurt auf den letzten 100 Metern den Tagessieg und die Gesamtwertung holte. „Das war ein Schlussspurt, wie er sich für einen 1.500-Meter-Läufer gehört“, so der Hesse. Damit hat Christoph Schrick seinen R5K-Titel und seinen U23-Sieg in Berlin verteidigt und war wieder begeistert von der Atmosphäre in Berlin: „Die Stimmung hier ist immer der Wahnsinn. Das ist Berlin. Hier sind so viele laufbegeisterte Menschen am Streckenrand. Es ist mega, hier zu laufen.“
U20-Ass Tristan Kaufhold knackt die 14-Minuten-Marke
Zum dritten Mal in Folge hat U20-Sieger Tristan Kaufhold die Berliner Stimmung genutzt, um sich den R5K-Gesamtsieg zu holen. Er war bereits vor dem Finale uneinholbar vorn, lieferte aber dennoch ein starkes Rennen ab. Mit 13:58 Minuten blieb er über fünf Kilometer zum ersten Mal unter 14 Minuten. „Die Atmosphäre heute hat mich echt gepusht“, sagte er nach dem Rennen. „Es war noch besser als in den letzten Jahren. Die Leute haben uns auf der ganzen Strecke angeschrien.“
Beim weiblichen Nachwuchs feierte Vanessa Mikitenko ihren ersten Sieg am Brandenburger Tor. In 15:59 Minuten triumphierte die U23-EM-Zweite über 5.000 Meter an der Stelle, wo ihre Mutter Irina Mikitenko 2008 in 2:19:19 Stunden den bis heute gültigen deutschen Marathonrekord aufgestellt hatte. Damit sicherte sich Vanessa Mikitenko den R5K-Gesamtsieg. Sie hatte vor dem Berliner Rennen fast eine Minute Vorsprung auf Carolina Schäfer von der TG Schwalbach. „Ich bin taktisch gelaufen und zunächst mal bei Carolina geblieben“, sagte Vanessa Mikitenko. Am Brandenburger Tor trat sie dann an und sicherte sich den Sieg in 15:59 Minuten vor Carolina Schäfer, die nach 16:02 Minuten im Ziel war.
Der erste Sieg am Brandenburger Tor war für Vanessa Mikitenko ein ganz besonderer. Als Dreijährige war sie dabei, als ihre Mutter Irina vor 17 Jahren an selber Stelle in 2:19:19 Stunden den deutschen Marathonrekord aufstellte. Und noch heute ist die Reise zum Berlin-Marathon für die ganze Familie ein Highlight des Jahres. „Für mich hat der Sieg in Berlin einen sehr, sehr großen Stellenwert. Es dauert sicher noch viele Jahre, aber es kann schon sein, dass ich irgendwann wiederkomme, um Marathon zu laufen“, sagte Vanessa Mikitenko.
Carlotta Bülck rettet Vorsprung ins Ziel
In der U20 gewann Carlotta Bülck von der LG Erlangen die Gesamtwertung. Sie wurde zwar im U20-Rennen von Berlin mit 17:40 Minuten nur Vierte hinter Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg; 16:39 min), Ada Werner (SCC Berlin; 17:10 min) und Johanna Ewert (Hannover 96; 17:16 min), aber dank ihrer beiden Siege in Hannover und Hamburg zuvor ein ausreichendes Polster hatte, um die U20-Gesamtwertung zu gewinnen. Am Ende rettete sie 16 Sekunden Vorsprung in der Gesamtwertung auf Johanna Ewert ins Ziel.
„Es lief nicht gut heute“, sagte sie hinterher, hatte aber sofort eine schlüssige Erklärung parat. Sie ist direkt aus dem Trainingslager in Kienbaum angereist, wo sie sich derzeit mit der Triathlon-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaften vorbereitet, die in Australien stattfinden. Im vergangenen Jahr war sie bereits Zehnte bei der Triathlon-WM, bei der die U20 im Wettkampf 750 Meter schwimmen, 20 Kilometer radfahren und fünf Kilometer laufen.
Diesen Sommer wurde sie bei den Europameisterschaften Fünfte und jetzt ist sie gespannt, was in Wollongong bei Sydney für sie möglich ist. In Berlin war sie aber noch müde von den hohen Trainingsbelastungen in der Vorbereitung und hofft, in Australien die abschließenden fünf Kilometer deutlich schneller zu laufen. Ihre Zukunft sieht sie auch (noch) im Triathlon: „Das Laufen macht mir schon sehr viel Spaß. Und die Stimmung heute war cool. Mal schauen, was sich so ergibt.“
Mehr Informationen und Ergebnisse auf www.r5k-tour.de.