| Rückblick

Das Leichtathletik-Jahr in Schlagzeilen (III)

© Gladys Chai von der Laage / Jan Papenfuß / Theo Kiefner
Eine Hallensaison mit Europa- und Weltmeisterschaften, ein Sommer mit der WM in Tokio und zahlreichen weiteren internationalen Höhepunkten. Das Leichtathletik-Jahr 2025 ist fast zu Ende. Wir blicken zurück.
Jan-Henner Reitze

SEPTEMBER

Esther Pfeiffer (Düsseldorf Athletics; 32:24 min) holt sich in Siegburg souverän den DM-Titel über 10 Kilometer auf der Straße. In einer Spurtentscheidung bei den Männern setzt sich Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg; 28:32 min) durch.

Die WM in Tokio (Japan) beginnt mit dem 35 Kilometer Gehen der Männer. Der Kanadier Evan Dunfee (2:28:22 h) gewinnt das erste Gold, Christopher Linke (SC Potsdam; 2:36:10 h) erreicht als bester DLV-Athlet Rang 14.

Auf heimischer Anlage gewinnt der TSV Bayer 04 Leverkusen die Deutschen Team-Meisterschaften in der männlichen U16 und U20. In der weiblichen U20 triumphiert Eintracht Frankfurt, in der U16 die StG Rhede-Sonsbeck.

Drei Versuche ran an die sieben Meter, der beste von 6,99 Metern bedeutet WM-Silber. Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) sorgt am zweiten WM-Tag für die erste DLV-Medaille. 

Dieses Foto-Finish im Marathon geht in die WM-Geschichte ein: Nach 42,195 Kilometern gewinnt Amanal Petros (Hannover 96; 2:09:48 h) überraschend Silber – nur drei Hundertstel schneller ist der neue Weltmeister Alphonce Felix Simbu aus Tansania. 

Auf eine bärenstarke Saison setzt Hammerwerfer Merlin Hummel (LG Stadtwerke München) einen überragenden WM-Wettkampf drauf. Die Bestleistung von 82,77 Metern wird mit Silber belohnt. 

Der Kenianer Sabastian Sawe gewinnt den Berlin-Marathon bei warmen Temperaturen in 2:02:16 Stunden. Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) ist als Achter in 2:09:14 Stunden der schnellste deutsche Läufer. Schnellste Frau ist Rosemary Wanjiru (Kenia; 2:21:05 h), Fabienne Königstein (MTG Mannheim) steigert sich als Sechste auf 2:22:17 Stunden.

An einem regnerischen WM-Abschlusstag krönt sich Leo Neugebauer (VfB Stuttgart) zum König der Athleten. Ausgerechnet in einer Disziplin, die eher als eine seiner schwächeren gilt, übernimmt der Zehnkämpfer die Führung: Im Speerwurf steigert er seine Bestleistung um gut fünf Meter auf 64,34 Meter. Nach einem beherzten 1.500-Meter-Lauf ist der 25-Jährige mit 8.804 Punkten Weltmeister.

Für den Medaillen-Abschluss des DLV in Tokio sorgen Sina Mayer (LAZ Zweibrücken), Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Sophia Junk (LG Rhein-Wied) und Gina Lückenkemper (SCC Berlin) über 4x100 Meter. Wie schon bei den Olympischen Spielen im Vorjahr sprintet das DLV-Quartett zu Bronze, diesmal in 41,87 Sekunden.

Mit 15 Top-Acht-Platzierungen, davon fünf Medaillen, erreicht das DLV-Team in der Nationenwertung in Tokio den vierten Platz, gemeinsam mit Großbritannien.

Mit dreimal Gold über 100 Meter (10,61 sec), 200 Meter (21,68 sec) und 4x100 Meter (41,75 sec) ist Sprinterin Melissa Jefferson-Wooden (USA) die fleißigste Titelsammlerin in Tokio. Doppel-Gold nehmen unter anderem auch Beatrice Chebet (Kenia; 5.000, 10.000 m), Maria Perez (Spanien; 20 km Gehen, 35 km Gehen), Sydney McLaughlin-Levrone (USA; 400 m, 4x400 m) und Noah Lyles (USA; 200 m, 4x100 m) mit nach Hause.

Spät in der Saison meistert Hochspringer Falk Wendrich (LAZ Soest) zu Hause in Soest 2,28 Meter, nur im Jahr 2017 ist der 30-Jährige noch einen Zentimeter höher gesprungen. 

Bei der Para-WM in Neu-Delhi (Indien) gewinnt Niko Kappel (VfB Stuttgart) im Kugelstoßen Gold (13,34 m). Felix Streng (Sprintteam Wetzlar; 10,73 sec) holt den Titel über 100 Meter und später auch noch über 200 Meter (21,60 sec).

OKTOBER

Esther Pfeiffer steigert sich beim Halbmarathon in Köln auf 1:07:28 Stunden.

Zum Abschluss der Para-WM holt Weitspringer Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8,43 m) seine 17. internationale Goldmedaille, Max Marzillier (BPRSV Cottbus; 49,00 sec) triumphiert über 400 Meter. Ebenfalls über die Stadionrunde ganz oben steht Johannes Floors (TSV Bayer 04 Leverkusen; 45,39 sec).

400-Meter-Hürden-Weltmeisterin Femke Bol (Niederlande) verkündet, auf die 800 Meter umzusteigen.

Hawi Feysa (Äthiopien; 2:14:56 h) und Jacob Kiplimo (Uganda; 2:02:23 h) tragen sich in die Siegerliste des Marathons in Chicago (USA) ein.

100-Meter-Olympiasiegerin Annegret Richter wird 75.

Femke Bol und Armand Duplantis (Schweden) sind wieder einmal „Europas Leichtathleten des Jahres“.

Den Frankfurt-Marathon läuft Belay Asfaw (Äthiopien) in 2:06:16 Minuten und siegt. Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) wird Neunter (2:09:43 h). Als erste Frau kommt Buze Diriba (Äthiopien; 2:19:34 h) ins Ziel. Schnellste deutsche Läuferin ist Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel; 2:28:17 h).

In einem Bürgerentscheid sagt München „Ja“ zu einer möglichen Olympia-Bewerbung.

NOVEMBER

Geher Leo Köpp (LG Nord Berlin) wird in das Präsidium von „Athleten Deutschland“ gewählt – der unabhängigen Athletenvertretung in Deutschland.

Die Kenianerin Hellen Obiri stellt beim Marathon in New York (USA) in 2:19:51 Stunden einen Streckenrekord auf. Bei den Männern gewinnt Benson Kipruto (Kenia; 2:08:09 h) im Foto-Finish.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) beruft insgesamt 455 Leichtathletinnen und Leichtathleten in seine Bundeskader für das Jahr 2026. Weitere 176 Talente werden im Nachwuchskader 2 gefördert.

Idriss Gonschinska gibt bekannt, zum Jahresende sein Amt als Vorstandsvorsitzender im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) niederzulegen.

Der Weltverband World Athletics verkündet, dass die Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Los Angeles (USA; 15. bis 30. Juli 2028) erstmals über die komplette Dauer der Spiele von zwei Wochen ausgetragen werden.

Jim Garnham wird als „Trainer des Jahres“ 2025 ausgezeichnet – er hat Zehnkämpfer Leo Neugebauer zum WM-Titel geführt. „Nachwuchstrainer des Jahres“ ist Benjamin Stalf, Coach zahlreicher Mittelstrecken-Talente, darunter auch die U20-Europameisterin über 800 Meter Jana Becker (Königsteiner LV). 

 „Läuferin und Läufer des Jahres“ sind Esther Pfeiffer und Amanal Petros (Hannover 96).

Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald) triumphiert bei der Cross-DM in Darmstadt sowohl über die Mittelstrecke (3,8 km; 13:37 min) als auch die Langstrecke (7,5 km; 27:19 min) der Frauen. Bei den Männern entscheidet Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch; 12:02 min) die Mittelstrecke für sich. Über die Langstrecke holt Markus Görger (LG Region Karlsruhe; 24:22 min) den Titel.

Der langjährige Präsident des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes, Hartmut Schweitzer, verstirbt im Alter von 87 Jahren.

Als „Welt-Leichtathleten“ des Jahres werden bei einer Gala in Monaco (Monte Carlo) 400-Meter-Weltmeisterin Sydney McLaughlin-Levrone (USA) und Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) ausgezeichnet.

DEZEMBER

Der DLV nominiert 28 Läuferinnen und Läufer für die Cross-EM in Lagoa (Portugal).

Die Wechselfrist ist zu Ende. Prominente Neuzugänge zum Jahr 2026 meldet vor allem Eintracht Frankfurt mit dem WM-Zweiten im Hammerwurf Merlin Hummel (bisher LG Stadtwerke München) und dem Deutschen Rekordler auf verschiedenen Distanzen im Gehen Christopher Linke (bisher SC Potsdam). Auch das Franchisesystem „Germany Athletics“ sorgt für Bewegung und hat neue Ableger. Hammerwurf-Hoffnungsträgerin Nova Kienast (bisher SCC Berlin) startet beispielsweise künftig für Berlin Athletics.

Der Weltverband World Athletics verwirft die Idee, den Balken im Weitsprung durch eine Absprungzone zu ersetzen.  

60 Top-Athletinnen und -Athleten des DLV stellen im gemeinsamen Trainingslager in Stellenbosch (Südafrika) die Weichen für ihr Sportjahr 2026.

Beim Marathon in Valencia (Spanien) läuft nicht nur Amanal Petros (Hannover 96) mit deutschem Rekord (2:04:03 h) auf Platz zwei. Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) steigert sich außerdem auf 2:06:46 Stunden, Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) kommt nach 2:07:01 Stunden ins Ziel und mit Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg; 2:08:55 h) bleibt sogar ein vierter deutscher Läufer unter 2:10:00 Stunden. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) muss bei ihrem Marathon-Debüt vorzeitig aussteigen. 

Bei der Cross-EM läuft Pia Schlattmann (LG Brillux Münster; 20:23 min) nach sechs Kilometern als Dritte aufs U23-Podest. Ebenfalls Bronze gewinnt sie im Team gemeinsam mit Lisa Merkel (LAV Stadtwerke Tübingen; 4.; 20:25 min) und  Kira Weis (KSG Gerlingen; 14.; 21:08 min). Bei den Frauen belegt Elena Burkard über 7,5 Kilometer Rang acht (25:45 min), bei den Männern läuft Markus Görger (23:14 min) als bester DLV-Athlet auf Rang 34.

Mehr:
Das Leichtathletik-Jahr in Schlagzeilen (I)
Das Leichtathletik-Jahr in Schlagzeilen (II)

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