Zum Jahresabschluss haben wir in der leichtathletik.de-Redaktion eine Umfrage gestartet: Wer hat unsere Redaktionsmitglieder am meisten beeindruckt, überrascht, begeistert? Das Ergebnis lesen Sie hier!
1. Leo Neugebauer (VfB Stuttgart)
Zehnkampf
Natürlich ist der „Sportler des Jahres“ auch in diesem Ranking ganz oben zu finden. Der Zehnkampf-Weltmeister hat mit seinem Gold-Coup von Tokio (Japan) und seinem Fight bis zum letzten der 1.500 Meter in der finalen Disziplin die deutschen Sport-Fans elektrisiert. Es lief wahrlich nicht alles rund bei der WM für den Olympia-Zweiten. Doch mit zwei starken Bestleistungen im Speerwurf und über 1.500 Meter, nicht die Lieblingsdisziplinen des Stuttgarters, krönte er sich zum Weltmeister und zum „König der Athleten“. Sieht man in den aktuellen Jahresrückblicken die Bilder seines Triumphes, bekommen Leichtathletik-Fans feuchte Hände – manche sogar feuchte Augen.
2. Amanal Petros (Hannover 96)
Straßenlauf
Der 30-Jährige schrieb 2025 Geschichte: natürlich mit den deutschen Rekorden im Halbmarathon (59:31 min) und Marathon (2:04:03 h), aber noch viel mehr mit der ersten WM-Medaille für deutsche Marathonläufer seit der Wiedervereinigung. In einem dramatischen Finish verpasste Amanal Petros in Tokio nach 42,195 Kilometern nur um die Winzigkeit von 0,03 Sekunden die Goldmedaille. Wie taktisch klug er auf den Straßen der Welt agiert, bewies der Hannoveraner noch einmal Anfang Dezember beim Valencia-Marathon, als er auf der zweiten Streckenhälfte einen eindrucksvollen negativen Split lief und mit dem deutschen Rekord von 2:04:03 Stunden noch bis auf Platz zwei nach vorn stürmte.
3. Merlin Hummel (LG Stadtwerke München / ab 2026: Eintracht Frankfurt)
Hammerwurf
Der Kerl hat einfach den Dreh raus! Wenn Merlin Hummel sein 7,26 Kilogramm schweres Arbeitsgerät in die Hand nimmt, entsteht eine Einheit. Mit seiner eindrucksvollen Steigerung um dreieinhalb Meter auf 82,77 Meter im vergangenen Sommer hat der Münchner mit nur 23 Jahren den Sprung in die Hammerwurf-Weltspitze geschafft. Die starke Saison wird dabei von der sensationellen WM-Silbermedaille mit Bestleistung überstrahlt. Der Münchner musste sich in Tokio lediglich Olympiasieger Ethan Katzberg (Kanada) geschlagen geben. Ein Blick in die Statistiken verdeutlicht den Leistungssprung von Merlin Hummel: Neun seiner zehn besten Wettkämpfe stammen aus dieser Saison.
4. Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Weitsprung
Sie darf natürlich in keinem Ranking fehlen: Weitsprung-Queen Malaika Mihambo. Die 31-Jährige zeigte 2025 Weltklasseleistungen. So erweiterte sie mit WM-Silber und Hallen-EM-Bronze ihre schon äußerst umfangreiche Medaillensammlung um zwei weitere Plaketten. Natürlich fehlten auch Sieben-Meter-Sprünge nicht. In der Halle stellte sie mit 7,07 Metern ihre Bestleistung ein, im Freien flog sie auf 7,01 Meter. Bei ihrem Silber-Sprung in Tokio fehlte ihr mit 6,99 Metern nur ein Zentimeter zur prestigeträchtigen Marke. Was aber viel wichtiger war: Malaika Mihambo lieferte beim Saisonhöhepunkt mal wieder ab!
5. Staffel 4x100 Meter Frauen
Sprint
Sina Mayer (LAZ Zweibrücken), Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Sophia Junk (LG Rhein-Wied) und Gina Lückenkemper (SCC Berlin) bewiesen mal wieder eindrucksvoll, wie man als eingespieltes Team zum Erfolg kommt. Obwohl andere Nationen, was die Bestzeiten angeht, dem „DLV-Vierer“ bei der WM in Tokio überlegen waren, ließ sich das Quartett auf seiner „Mission Medaille“ nicht stoppen. Mit 41,87 Sekunden und einer entfesselten Schlussläuferin Gina Lückenkemper stürmte die Staffel zu WM-Bronze. Lediglich zwölf Hundertstel trennte sie von Gold. Zum Vergleich: Die addierten Saisonbestzeiten der US-Sprinterinnen betragen 43,24 Sekunden, die der deutschen Staffel 44,56 Sekunden. Ein Beweis für die erneute außergewöhnliche Leistung der vier deutschen Sprinterinnen.
6. Julian Weber (USC Mainz)
Speerwurf
Die Belohnung in Form einer WM-Medaille für die starke Saison verpasste Julian Weber, von einem Infekt in der Vorbereitung geschwächt, in Tokio. Trotzdem erklomm der 31-Jährige 2025 eine neue Leistungsstufe. So flog der 800 Gramm schwere Speer des Mainzers gleich zum Saisonauftakt in Doha (Katar) erstmals über die 90-Meter-Marke. Exakt auf 91,06 Meter. Zwei weitere 90-Meter-Würfe und die Steigerung der Bestleistung auf 91,51 Meter folgten beim Diamond-League-Finale in Zürich (Schweiz). Damit war Julian Weber im Letzigrund nicht zu schlagen und gewann mit exakt sechseinhalb Metern Vorsprung. Auch bei der Diamond League in Brüssel (Belgien), der Team-EM in Madrid (Spanien) und natürlich den Deutschen Meisterschaften in Dresden war der Mainzer nicht zu schlagen.
7. Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig)
Mittelstrecke
Darf’s ein bisschen mehr sein? Was Rekorde angeht, für Robert Farken auf jeden Fall. Gleich sechsmal trug sich der Leipziger 2025 in die deutschen Rekordlisten ein. Dreimal in der Halle und dreimal im Freien. So steigerte der 28-Jährige die deutschen Uralt-Rekorde von Thomas Wessinghage (1.500 m) und Jens-Peter Herold (Meile) auf 3:30,80 bzw. 3:48,83 Minuten. Dass er auch in taktischen Rennen mit den Besten mithalten kann, bewies Robert Farken in Tokio. Mit 3:35,15 Minuten und einer starken Zielgeraden rannte er im WM-Finale auf Rang sechs.
8. Christina Honsel (TV Wattenscheid 01)
Hochsprung
Die zwei Meter sind im Frauen-Hochsprung seit Jahrzehnten die Traummarke. Erstmals vor 48 Jahren durch Montreal-Olympiasiegerin Rosemarie Ackermann beim Berliner ISTAF gemeistert, katapultierte sich Christina Honsel am 9. August in Heilbronn in den erlauchten Klub. Basis für den Höhenflug waren ihre konstanten Leistungen im Bereich zwischen 1,90 und 1,95 Metern. Hat man diese, kann es immer zu einem „Ausreißer“ kommen. Auf internationaler Bühne überzeugte die 28-Jährige als WM-Siebte, Hallen-EM-Vierte und Fünfte des Diamond-League-Finals in Zürich. Ganz nebenbei feierte sie ihren ersten Diamond-League-Sieg. Im Sturzregen von Lausanne (Schweiz) war die Wattenscheiderin nicht zu schlagen.
8. Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen)
Hindernislauf
Sturmlauf in eine neue Dimension: Mit der Pulverisierung des deutschen Rekords von Damian Kallabis (8:09,48 min) über 3.000 Meter Hindernis auf 8:01,49 Minuten bei der Diamond League in Rabat (Marokko) hat Frederik Ruppert die deutschen Leichtathletik-Fans entzückt. Damit war er 2025 zweitschnellster Hindernisläufer der Welt, 2024 hatte der 28-Jährige mit 8:15,08 Minuten noch auf Platz 24 der Weltjahresbestenliste gelegen. In Zürich schlug Frederik Ruppert ein zweites Mal bei der Diamond League zu und sicherte sich mit 8:09,02 Minuten den finanziell lukrativen Finalsieg. Zudem zog er bei der WM in Tokio in sein erstes globales Finale ein.
8. Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern / ab 2026: VfB Stuttgart)
Siebenkampf
2025 schrieb Sabrina Sprengel ihr ganz persönliches Mehrkampf-Märchen. Auf den letzten Drücker qualifizierte sich die 21-Jährige mit 6.315 Punkten und neuer Bestleistung bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden für die WM in Tokio. Dort legte sie noch einmal 119 Zähler drauf und landete sensationell auf Siebenkampf-Rang fünf – und damit mitten in der Weltspitze. Nach ihrem WM-Coup kämpfte Sandrina Sprengel mit den Tränen. Schließlich belohnte sie sich nach einer Oberschenkelverletzung im Frühjahr doch noch für ihr Durchhaltevermögen. Dass das Jahr sportlich für sie ein gutes werden könnte, hatte die U20-Europameisterin von 2023 bereits mit Platz sieben bei der Hallen-EM angedeutet.
Diese Auflistung hat keinen offiziellen Charakter. Bei Punktgleichheit sind Athletinnen und Athleten alphabetisch sortiert. Haben auch Sie einen Favoriten oder eine Favoritin? Dann stimmen Sie ab bei der Wahl zu den „Leichtathleten des Jahres“!