| Interview

Christina Schwanitz: „Ein unheimlich geiler Tag“

Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) hat am Donnerstag ihren Kugelstoß-Titel bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande) mit 20,17 Metern aus dem ersten Versuch eindrucksvoll verteidigt. Was sie nach dem Wettkampf sagte, hat leichtathletik.de eingefangen.
Christian Fuchs

Christina Schwanitz, herzlichen Glückwunsch. War das ein Tränchen, das man eben gesehen hat? Was ist von Ihnen abgefallen?

Christina Schwanitz:

Es ist eine unheimliche Last abgefallen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit stoße. Allerdings ist es witzig: 20,17 Meter am 7.7. Die Zahl sieben liegt mir. Es ist schon ein unheimlich geiler Tag heute.

So stellt man sich einen Wettkampf vor, oder?

Christina Schwanitz:

Das Problem ist, dass man danach kaum noch nachlegen kann. Wenn man so eine zufriedenstellende Leistung erzielt, ist es schwer, dann noch einmal einen draufzulegen. Genauso war’s! Ich bin aus dem Ring rausgegangen und habe gedacht: Ich greif noch einmal an und stoße noch weiter. Im zweiten Versuch habe ich schon gemerkt: Vergiss es, lass es sein. Natürlich ist man vorher aufgeregt und man weiß ja nicht, was die Konkurrenz so kann. An so einem Tag ist alles möglich. Jeder kann eine Bestleistung stoßen. Das ist bei jedem Wettkampf so. Bisher haben sich noch nicht alle mit Ruhm bekleckert. Ich wusste nicht, ob das mit meinem Hals so klappt und dann die Schulter. Das Zusammenspiel ist natürlich ziemlich doof. Von daher hatte ich eigentlich nur die Möglichkeit, im Ersten einen rauszuknallen, weil ich wusste, dass die Muskulatur dann so zu geht, dass es dann fast unmöglich ist, noch einmal einen langen, geschmeidigen Stoß zu haben.

Das Ziel haben Sie aber damit für die Olympischen Spiele…

Christina Schwanitz:

Wenn es dann im ersten Versuch auch so klappt, dann wäre das megageil. Aber ich glaube nicht, dass es mir da im Verhältnis so einfach gemacht wird. Ich bin jetzt erst einmal mega happy, dass es über 20 Meter gegangen ist. Dass das jetzt wieder losgeht. Ich hoffe, dass das jetzt Normalität wird und dass es damit in Rio reicht.

Haben Sie jetzt die Zuversicht, dass es noch weiter geht?

Christina Schwanitz:

Ja (lacht). Das ist das Ziel.

21 Meter?

Christina Schwanitz:

Die 21 Meter sind überhaupt nicht im Gespräch. Ich bin froh, dass ich überhaupt wieder Kugelstoßen kann und dass ich jetzt über 20 Meter gestoßen habe. Ich möchte in Rio gerne die Platzierung wiederholen, aber das ist erst einmal ohne Weite.

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