Im Olympiafinale von Rio ist Hürdensprinterin Cindy Roleder am Mittwoch Fünfte geworden. Die Medaillen gingen alle in die USA.
Bei der WM im vergangenen Jahr in Peking (China) waren die US-Hürdensprinterinnen leer ausgegangen - und hatten sich teilweise durch Fehlstarts selbst geschlagen. Bei Olympia in Rio schlugen sie am Mittwoch zurück, obwohl mit Weltrekordlerin Kendra Harrison ihre Jahresschnellste zu Hause bleiben musste. Sie hatte bei den Trials einen Startplatz verfehlt.
Brianna Rollins legte in 12,48 Sekunden einen fehlerfreien Lauf hin und holte sich nach WM-Gold 2013 auch die Olympia-Krone. Riesig war der Jubel mit ihren Teamkolleginnen als klar war, auch Silber und Bronze gehen in die USA. Nia Ali sicherte sich in 12,59 Sekunden Silber vor Kristi Castlin (12,61 sec).
Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig) konnte anders als im WM-Finale 2015 keine Rakete zünden. Ganz innen im Feld legte sie einen guten, aber keinen sehr guten Lauf hin und erkämpfte hinten raus in 12,74 Sekunden Rang fünf. Das ist die beste Platzierung einer deutschen Hürdensprinterin bei Olympia seit 1988 in Seoul (Südkorea) und die 26-Jährige erfüllte sich mit dem Finale einen großen Traum. Dennoch waren im ersten Moment auch Gedanken an eine mit einem noch besseren Rennen mögliche Medaille vorhanden.
STIMME ZUM WETTBEWERB
Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig)
Das sind jetzt gemischte Gefühle. Es war kein so runder Lauf, aber mit Platz fünf bin ich echt zufrieden. Wann stand überhaupt mal eine Deutsche im Finale, und wer war zuletzt in den Top Fünf?! Tja, die Zeit ist eigentlich egal, die Platzierung zählt. Und es wäre gelogen, wenn ich sage, ich hätte nicht von einer Medaille geträumt. Heute waren die US-Mädels besser. Vorne war es bei mir nicht so ganz rund, ich war an der ersten Hürde zu nah dran. Bei so einem Top-Feld darf man sich keinen Fehler erlauben. Ab der sechsten, siebten Hürde war es besser, aber es sind eben nur 100 Meter. Morgen kann ich das, glaube ich, besser analysieren, da sind jetzt zu viele Emotionen. Ich denke, ich kann zufrieden sein mit dem fünfte Platz – vor drei Jahren, bevor ich zu Wolfgang Kühne gewechselt bin, hätte ich nie damit gerechnet, nicht mal mit dem Finale. Vor dem Wettkampf habe ich mich ganz gut abgeschottet. Die anderen Mädels in meinem Appartement [Julia Fischer, Betty Heidler, Charlene Woitha, Jennifer Oeser, Claudia Rath] haben mich gut schlafen lassen. Wie die Stimmung im Team ist? Wir feuern uns gegenseitig an, ich habe im Stadion ganz viele Leute gesehen. Wir geben hier alle unser Bestes. Das muss auch mal gesagt werden.
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