| Bad Langensalza

Claudia Salman-Rath bezwingt die Spezialistinnen

Windlotterie im Salza-Park: Claudia Salman-Rath (6,69 m) und Zarck Visser (8,22 m) haben am Samstag die 24. Auflage des Weitsprungmeetings in Bad Langensalza gewonnen. Die wechselhaften Bedingungen erwiesen sich für die Athleten als nicht so optimal. Ihren ersten Freiluft-Wettkampf absolvierte Sosthene Moguenara.
Sandra Arm

Bässe wummerten aus den Boxen, rhythmisches Klatschen setzte ein und die Weitspringer hoben ab: Die Stimmung und die Kulisse im Salza-Park waren erneut erstklassig. Und sorgten dafür, dass doch die eine oder andere Bestleistung in den Ergebnislisten zu finden war – den wechselhaften Bedingungen zum Trotz. "Das ist wie beim Skispringen", stellte Sprecher Konstantin Krause schon während der Frauen-Konkurrenz fest. "Die Bedingungen sind optimal, aber vielleicht ist der Wind zu böig. Er wechselt zwischen ein und drei Metern pro Sekunde. Es ist schwierig sich darauf einzustellen", sagte DLV-Bundestrainer Ulrich Knapp.

Die Frauen eröffneten das Meeting. Gespannt warteten alle auf Sosthene Moguenara (LAZ Saarbrücken), die nach einem Achillessehnenanriss in die Saison einstieg. Schon im ersten Versuch legte sie mit 6,55 Metern vor und übernahm die Führung.

Solider Saisoneinstieg von Sosthene Moguenara

Doch Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) konterte im dritten Durchgang mit einer Spitzenweite von 6,69 Metern. Die Siebenkämpferin, die in ihrer Spezialdisziplin in dieser Saison schon mächtig aufhorchen ließ, lieferte in Bad Langensalza ebenfalls einen sehr soliden Wettkampf ab. Die Hallen-EM-Dritte ließ sich vom Spitzenplatz auch nicht Sosthene Moguenara, die sich im vierten Versuch noch einmal auf 6,61 Meter steigerte, verdrängen. Vorjahressiegerin Alexandra Wester (ASV Köln; 6,58 m) wurde Dritte.

Nach ihrem sechsten und letzten Versuch verbeugte sich Meeting-Siegerin Claudia Salman-Rath vor dem begeisterten Publikum. "Es ist immer schön hier zu springen. Es war einfach mega. Ich freue mich, hier antreten zu dürfen." Die Ausnahmeathletin, die zwei Normen (Siebenkampf und Weitsprung) für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) erfüllt hat, will erst noch die nächsten Wochen abwarten, um eine endgültige Entscheidung zu treffen, auf welche Disziplin(en) sie setzen will. "Es hängt auch davon ab, wie viele Weitspringerinnen sich für London qualifizieren. Ich werde das in aller Ruhe mit meinem Trainer Uli Knapp besprechen."

Mit ihrer Einstiegsweite nach der Verletzungspause zeigte sich Sosthene Moguenara nicht ganz zufrieden: "Ich wollte schon gern die WM-Norm angreifen. Ich denke, mit der Zeit wird die Weite kommen." Vor den <link>Deutschen Meisterschaften in Erfurt (8./9. Juli) wird sie am kommenden Wochenende noch an einem Wettkampf in ihrer saarländischen Heimat teilnehmen und hat somit noch zweimal die Gelegenheit, die WM-Norm von 6,75 Metern zu übertreffen.

Zarck Visser zeigt einzigen Acht-Meter-Sprung

Bei den Männern nahmen zehn Weitspringer Kurs auf die Acht-Meter-Marke. Die Zuschauer mussten lange auf den ersten Sprung über die magische Marke warten. Oft hieß es in den Durchgängen, ohne Brett abgesprungen. Ebenso gab es auch zahlreiche ungültige Versuche.

Im dritten Versuch hob der Südafrikaner Zarck Visser richtig ab und sorgte für die erste und einzige Laola-Welle an diesem Nachmittag. Auf der Anzeigetafel standen 8,22 Meter. Damit verdrängte er Julian Howard (LG Region Karlsruhe), der im zweiten Versuch 7,83 Meter vorgelegt hatte. Vom Silberplatz verdrängte ihn zwischenzeitlich Florian Oswald (TSG Weinheim), der im fünften Versuch auf die neue Hausmarke von 7,85 Metern segelte. Allerdings mit zu viel Rückenwind (+3,1 m/sec).

Richtig ins Fliegen kamen die meisten Weitspringer erst im sechsten und letzten Durchgang. So standen dort zumeist die stärksten Leistungen zu Buche. Tyron Smith (Bermuda) schob sich mit 7,90 Metern noch auf den zweiten Platz vor. Dahinter platzierte sich Julian Howard (7,88 m), der sich trotz einer Weite unter acht Metern nicht ganz unzufrieden zeigte. Zumal die ungültigen Versuche zeigten, wohin die Reise gehen kann. "Es waren ein paar sehr gute Sprünge dabei. Ich habe sie nur nicht auf das Brett gebracht", sagte der mit 8,15 Metern (WM-Norm) momentan beste deutsche Weitspringer. Vorjahressieger Alyn Camara (ASV Köln) schied bereits im Vorkampf mit 7,53 Metern aus.  

Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

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