| DM 2015 Nürnberg

Die große DM-Vorschau: Männer

Am Wochenende (24. bis 26. Juli) kämpfen die besten Leichtathleten des Landes bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg um Titel, Medaillen und die letzte Chance, die Norm für die Weltmeisterschaften in Peking (China; 22. bis 20. August) zu erfüllen. Wir blicken auf die 19 Entscheidungen bei den Männern voraus.
Pamela Ruprecht
100 Meter

Viele werden sich noch an die DM 2014 in Ulm erinnern. Da rannte Julian Reus im Vorlauf die 100 Meter in 10,05 Sekunden und war damit so schnell wie kein Deutscher vor ihm. Wenig später holte er im Finale auch den Titel. Dieses Jahr geht der Wattenscheider mit anderen Voraussetzungen an den Start. Nach einer Beuger-Verletzung ist der Titelverteidiger erst spät in die Saison eingestiegen, aber dafür schon ganz gut in Fahrt. Die WM-Norm für Peking hat er bisher nur über 200 Meter abgehakt, in Nürnberg zählt es also. Der Vizemeister des Vorjahres Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) lässt es darauf ankommen - auch er hatte eine Verletzung – und steigt in Nürnberg zum ersten Mal ins Wettkampfgeschehen ein. Der schnellste Sprinter des Jahres ist Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), der schon stolze 10,13 Sekunden stehen hat und 2015 als Mit-Favorit auf den Titel ins Finale geht.

WM-Norm: 10,16 sec
Titelverteidiger: Julian Reus (TV Wattenscheid 01)
Jahresbester: Sven Knipphals (VfL Wolfsburg; 10,13 sec)

200 Meter

Auf der 200-Meter-Distanz hat Julian Reus, der auf dieser Strecke 2014 in Ulm nicht gestartet war, die WM-Norm mit Maßarbeit in 20,49 Sekunden schon geknackt. Genauso schnell war sein Vereinskollege Robin Erewa früh in der Saison in Clermont, im USA-Trainingslager, unterwegs. Dieser reist als Titelverteidiger an. Die Vorleistungen lassen ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwarten, in dem auch Robert Hering (SC DHfK Leipzig; 20,63 sec) und Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen; 20,69 sec) noch eine Rechnung mit der WM-Norm offen haben. In der Meldeliste fehlt Sven Knipphals, der sich ganz auf den 100-Meter-Start konzentriert.

WM-Norm: 20,50 sec
Titelverteidiger: Robin Erewa (TV Wattenscheid 01)
Jahresbeste: Julian Reus und Robin Erewa (beide TV Wattenscheid 01; 20,49 sec)

400 Meter

Eine klare Sache waren die nationalen 400-Meter-Entscheidungen 2014 stets für Kamghe Gaba. Doch der Münchner bekommt dieses Jahr Konkurrenz von Alexander Gladitz (LG Hannover). Der Deutsche Hallenmeister führt die Jahresbestenliste mit 45,96 Sekunden an: Bei der U23-DM in Wetzlar blieb er das erste Mal unter der 46-Sekunden-Marke, als er sich vollkommen verausgabte, um das Ticket für die U23-EM zu lösen. In diesen Bereich ist der Titelverteidiger Kamghe Gaba diese Saison noch nicht gelaufen. Vielleicht können sich beide in einem engen Zweikampf noch zur WM-Norm (45,35 sec) pushen. Aber auch hinter den beiden sind Johannes Trefz (LG Stadtwerke München), Eric Krüger und Thomas Schneider (SC Magdeburg) mit tiefen 46er-Saisonbestleistungen in Lauerstellung.

WM-Norm: 45,35 sec
Titelverteidiger: Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München)
Jahresbester: Alexander Gladitz (LG Hanonver; 45,96 sec)

800 Meter

Wer kann nach fast zwei Stadionrunden auf der Zielgeraden den besten Kick auspacken oder schon früher im Rennen die Konkurrenz abschütteln? Dennis Krüger (1. VfL Fortuna Marzahn) ist zwar Titelverteidiger, am meisten überzeugt hat in diesem Sommer jedoch Robin Schembera. Der Leverkusener konnte seine sechs Jahre alte Bestmarke Ende Mai in Hengelo (Niederlande) auf 1:45,48 Sekunden schrauben, was auch gerade die WM-Norm wert war. Im Duell in Dessau hängte Robin Schembera Dennis Krüger ab, der dort seine Saisonbestzeit (1:47,66 sec) aufgestellt hatte. In Nürnberg wird unter anderen auch der Regensburger Benedikt Huber im Streit um die Medaillen mitmischen.

WM-Norm: 1:45,50 min
Titelverteidiger: Dennis Krüger (1. VfL Fortuna Marzahn)
Jahresbester: Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1:45,48 min)

1.500 Meter

Das komplette DM-Podium von 2014 ist nicht am Start. Titelverteidiger Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) musste die Saison wegen eines Sehnenrisses im rechten Oberschenkel abbrechen. Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) ist ebenfalls verletzt (Knieprobleme) und der Berliner Carsten Schlangen hat seine Karriere beendet. Für den Vierten des Vorjahres Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 3:36,05 min) stehen die Chancen deshalb bestens, sich den Titel zu holen. Ob er die verflixten 55 Hundertstel, die in Heusden (Niederlande) für Peking fehlten, in dem Meisterschaftsrennen noch draufpacken kann? Sebastian Keiner (LAC Erfurt), der auch über 800 Meter in der Meldeliste steht, kann das Tempo mitgehen. Gute Rennen hat in dieser Saison auch schon Marcel Fehr (SG Schorndorf 1846) gezeigt, der bei der Team-EM über 5.000 Meter am Start war, für Nürnberg aber über die kürzere Strecke gemeldet hat.

WM-Norm: 3:35,50 min
Titelverteidiger: Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald)
Jahresbester: Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 3:36,05 min)

5.000 Meter

Wer anderes als Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) sollte den DM-Titel über 5.000 Meter gewinnen? Der 26-Jährige hat erst am Freitag in Heusden mit 13:10,94 Sekunden Platz vier der ewigen deutschen Bestenliste eingenommen und den Richtwert für Peking (13:19,94 min) locker unterboten. Noch dazu sind die Nummer zwei bis vier der Saison nicht am Start: Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) ist schon über 10.000 Meter für die WM nominiert, Florian Orth und Marcel Fehr greifen über 1.500 Meter an. So sind es wohl Hallen-EM-Teilnehmer Clemens Bleistein (LG Stadtwerke München) oder der Karlsruher Jannik Arbogast, die dahinter um Podiumsplätze laufen.

WM-Norm: 13:19,00 min
Titelverteidiger: Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)
Jahresbester: Richard Ringer (13:10,94 min)

110 Meter Hürden

Im Hürdensprint gibt es ein großes gemeinsames Ziel dreier Konkurrenten: Alexander John, Erik Balnuweit (beide SC DHfK Leipzig) und Titelverteidiger Matthias Bühler (LG Offenburg) wollen die WM-Norm von 13,45 Sekunden attackieren. Diesen Richtwert hat Gregor Traber (VfB Stuttgart) im Verlauf der Saison gleich mehrmals unterboten, am schnellsten war er in Clermont (USA) mit 13,42 Sekunden. Daher geht der 22-Jährige als erster Aspirant auf den Titel ins Rennen. Alexander John schrammte in Mannheim bei gültigem Rückenwind um nur eine Hundertstel an der Norm vorbei. Es wird also ein spannendes Rennen, sowohl um die Norm, als auch um die Medaillenplätze. Zehnkämpfer Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) hat wie am Freitag beim Weitsprung auf dem Hauptmarkt vor, Wettkampf-Praxis für den Saison-Höhepunkt in China zu sammeln.

WM-Norm: 13,45 sec
Titelvertediger: Matthias Bühler (LG Offenburg)
Jahresbester: Gregor Traber (VfB Stuttgart; 13,42 sec)

400 Meter Hürden

Mit dem Saisonabbruch von Titelverteidiger Felix Franz (LG Neckar-Enz), der 2014 einen kometenhaften Aufstieg bis ins Finale der EM in Zürich (Schweiz) hinlegte, ist die Bahn frei für einen Nachfolger. So ist Jonas Hanßen (SC Myhl LA; 49,87 sec) in seinem ersten Aktiven-Jahr schon einer der Favoriten auf den DM-Titel. Der U20-WM-Vierte ist diesen Sommer in Mannheim in 49,87 Sekunden als einziger DLV-Hürdenläufer unter 50 Sekunden geblieben - zum ersten Mal. Für die Nominierung für die U23-EM war es da allerdings schon zu spät. Umso mehr wird er heiß sein auf das Rennen in Nürnberg. Auf den Fersen sind ihm mit niedrigen 50er-Zeiten vor allem Silvio Schirrmeister (LAC Erdgas Chemnitz) und Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt). Der WM-Norm ist bisher noch kein Athlet nahe gekommen.

WM-Norm: 49,40 sec
Titelverteidiger: Felix Franz (LG Neckar-Enz)
Jahresbester: Jonas Hanßen (SC Myhl LA; 49,87sec)

3.000 Meter Hindernis

Auch über die Hindernisstrecke wird es einen neuen Deutschen Meister geben, denn Steffen Ulickza (SG Kronshagen/Kieler TB) hat zum Straßenlauf gewechselt und verfolgt nun ambitionierte Marathon-Ziele. Der Zweitplatzierte des Vorjahres Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) rückt auf in die Favoritenrolle. Er tritt mit Heimvorteil an und freut sich sehr auf den Wettkampf. Im Rucksack hat er die Goldmedaille von der Universiade in Gwanju (Südkorea). Seine Angriffe auf die WM-Norm waren bisher vergeblich, im Alleingang wird es in Nürnberg schwer. Der Frankfurter Nico Sonnenberg ist der erste Kandidat für Silber. Der U20-EM-Zweite von Eskilstuna (Schweden) Patrick Karl (TV Ochsenfurt) will zeigen, dass er auch bei den Aktiven vorne mitmischen kann. Auch die U23-EM-Teilnehmer Philipp Reinhardt (SV Einheit Worbis) und Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth) sind für vordere Plätze gut.

WM-Norm: 8:24,00 min
Titelverteidiger: Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB)
Jahresbester: Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch; 8:31,55 min)

4x100 Meter

Auch in diesem Jahr geht das schnelle Quartett aus der Sprint-Hochburg Wattenscheid als Favorit ins Rennen - obwohl der Titelverteidiger in dieser Saison aufgrund der Verletzung des Deutschen Rekordhalters Julian Reus in Bestbesetzung noch keine Zeit stehen hat. 2014 siegte die Staffel in 39,02 Sekunden, die Wattenscheider sind ein eingespieltes Team. Doch es gibt neue ernstzunehmende Konkurrenz: Die Sprinter aus Leipzig waren mit 39,60 Sekunden schon schnell unterwegs. Die Staffel der MTG Mannheim wird vermutlich ohne den angeschlagenen Patrick Domogala auskommen müssen, was die Medaillenchancen anderer Teams erhöht, etwa die von der LG Ovag Friedberg-Fauerbach.

Titelverteidiger: TV Wattenscheid 01
Jahresbeste: SC DHfK Leipzig (39,60 sec)

4x400 Meter

Über 4x400 Meter könnte es für die LG Stadtwerke München nach dem deutlichen Vorjahreserfolg eine weniger klare Angelegenheit werden. Denn das Quartett um den EM-Sechsten Kamghe Gaba muss nach den verletzungsbedingten Saisonabbrüchen von David Gollnow und Tobias Giehl und dem Vereinswechsel von Jonas Plass auf drei schnelle 400-Meter-Spezialisten verzichten. Was die Staffel aber nicht davon abhielt, sich mit 3:09,52 Minuten an die Spitze der deutschen Bestenliste zu setzen. Bei ihrem Titelgewinn 2014 waren sie nur vier Zehntel schneller. Die U23-Staffeln von der LG Nord Berlin und des TSV Bayer 04 Leverkusen sowie die Teams vom SC Magdeburg und aus Saarbrücken sind die Verfolger.

Titelverteidiger: LG Stadtwerke München
Jahresbeste: LG Stadtwerke München (3:09,52 min)

Hochsprung

Im Hochsprung treffen die beiden 2,30-Meter-Springer des Jahres Eike Onnen (LG Hannover) und Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) aufeinander. Am konstantesten floppt derzeit Eike Onnen über große Höhen. Nach seiner Auszeit vom Hochleistungssport ist er wieder zurück und mit Leidenschaft bei der Sache. Der Dritte im Bunde und Titelverteidiger Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt) will die 2,30-Meter-Marke, die WM-Norm bedeuten, auch endlich im Freien überqueren. Hinter ihm drängt eine Reihe von jungen Athleten nach. David Nopper (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) gewann schon im Vorjahr in Ulm überraschend Silber.

WM-Norm: 2,30 m
Titelverteidiger: Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt)
Jahresbester: Eike Onnen (LG Hannover; 2,32 m)

Stabhochsprung

Der Weltmeister ist zurück. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) ist rechtzeitig zur WM-Saison wieder fit und steigerte in Baku (Aserbaidschan) sogar seine Bestleistung auf 5,92 Meter. Der 25-Jährige ist im WM-Fokus und traut sich viel zu. Sein stärkster Konkurrent um den Titel ist Aufsteiger Carlo Paech. Der Leverkusener sprang zu Saisonbeginn reihenweise über 5,70 Meter (WM-Norm), zuletzt lief es nicht mehr ganz so rund. Seit seiner Reise nach Monaco sind seine Stäbe verschwunden. Wenn sie nicht bald auftauchen, braucht er eine Alternative. Aber egal mit welchen Stäben - er kündigte er den Angriff auf den Meistertitel an. Diesen hat sich 2014 sein Vereinskollege Tobias Scherbarth bei regnerischen Bedingungen mit 5,60 Metern in Ulm geholt. Dieses Jahr sollte es höher hinaus gehen.

WM-Norm: 5,70 m
Titelverteidiger: Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Jahresbester: Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,92 m)

Weitsprung

Nicht im Stadion, sondern auf dem Hauptmarkt findet der Weitsprung-Wettbewerb statt. Eine spezielle Situation für die Athleten, das Springen auf dem Steg. Die WM-Norm haben Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) und U23-Europameister Fabian Heinle (LAV Stadtwerke Tübingen) schon in der Tasche. Der Kampf um den Titel zwischen den beiden ist offen. Beliebtes Ziel: die Acht-Meter-Marke. Julian Howard (LG Region Karlsruhe) fehlen dazu nur noch drei Zentimeter. An die will auch Zehnkämpfer Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) herankommen, in Ratingen waren es 7,81 Meter. <link news:42362>Mehr zum Weitsprung auf dem Hauptmarkt.

WM-Norm: 8,15 m
Titelverteidiger: Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen); springt 2015 außer Wertung
Jahresbester: Fabian Heinle (LAV Stadtwerke Tübingen; 8,25 m)

Dreisprung

Vier 16-Meter-Springer stehen in der Bestenliste. Der Deutsche U23-Meister und Hallenmeister Marcel Kornhardt führt mit 16,20 Metern, hatte aber in Tallinn Schwierigkeiten, die Technik aus dem Training im Wettkampf umzusetzen. Einer seiner stärksten Konkurrenten um den Titel Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) musste die U20-Europameisterschaften in Eskilstuna (Schweden) wegen einer Verletzung absagen. Deshalb ist auch ein Start des U20-Vize-Weltmeisters in Nürnberg fraglich. Titelverteidiger Manuel Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg) bewies in dieser Saison mit 7,88 Meter schon Weitsprung-Qualitäten. Als dritten Springer muss man Martin Jasper (VfB Stuttgart) auf der Rechnung haben. Zur WM-Norm fehlt allen fast ein Meter.

WM-Norm: 17,00 m
Titelverteidiger: Manuel Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg)
Jahresbester: Marcel Kornhardt (ASV Erfurt; 16,20 m)

Kugelstoßen

Einen klareren Favoriten als in der Disziplin Kugelstoßen gibt es bei den Deutschen Meisterschaften nicht. Der zweimalige Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) stößt in einer eigenen Liga. Nicht gegen die Konkurrenz, sondern die 22-Meter-Marke. Der Olympia-Zweite absolviert in Nürnberg seinen letzten Wettkampf, bevor er sich in die unmittelbare WM-Vorbereitung verabschiedet. Der Titel ist also vergeben, aber wie sieht es mit Silber und Bronze aus? Der Kölner Thomas Schmitt konnte seinen 21,35-Meter-Stoß bisher nicht annähernd bestätigen. Damit machen Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) und Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) wohl wie schon 2014 auf dem Ulmer Münsterplatz die Plätze unter sich aus und peilen die 20 Meter an.

WM-Norm: 20,60 m
Titelverteidiger: David Storl (SC DHfK Leipzig)
Jahresbester: David Storl (22,20 m)

Diskuswurf

Ohne Robert, aber mit Christoph Harting (beide SCC Berlin) geht die Diskus-Entscheidung über die Bühne. Nach einem Blick in die Bestenliste scheint Christoph Harting die Favoritenrolle zu gehören. Auf seine 67-Meter-Würfe folgten jedoch eine Erkrankung und zuletzt eine intensiven Trainingsphase, um den Rückstand bis Peking aufzuholen – und das ohne Rücksicht auf eine Beeinträchtigung bei den nationalen Titelkämpfen. So ist Martin Wierig (SC Magdeburg), der bisher 65,94 Meter verbuchen konnte, zu diesem Zeitpunkt stärker einzuschätzen. Auf die WM-Norm (65,00 m) hoffen noch Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) und Markus Münch (SC Potsdam). Robert Harting hätte für Peking als Titelverteidiger eine Wildcard.

WM-Norm: 65,00 m
Titelverteidiger: Robert Harting (SCC Berlin)
Jahresbester: Christoph Harting (SCC Berlin; 67,93 m)

Hammerwurf

Kann Seriensieger Markus Esser den sechsten Titel mit dem Hammer gewinnen? Seit 2006 war der Leverkusener bis auf eine Ausnahme (2009) der dominierende Werfer im Ring. Allerdings liegt er in der deutschen Jahresbestenliste nur auf dem zweiten Rang. Nach einer Hand-OP ist der 35-Jährige noch auf dem Weg zu seiner Bestform. Weiter hat der Silbermedaillengewinner von Ulm Alexander Ziegler (LG Staufen) geworfen, 74,73 Meter in den USA. Er könnte die Serie von Markus Esser beenden. Die WM-Norm (77,50 m) liegt noch weit entfernt.

WM-Norm: 77,50 m
Titelverteidiger: Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Jahresbester: Alexander Ziegler (LG Staufen; 74,73 m)

Speerwurf

Thomas Röhler (LC Jena), Andreas Hofmann (MTG Mannheim) oder Johannes Vetter (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken), wer holt sich den Meistertitel? Alle Drei können über 85 Meter werfen und haben die WM-Norm (82,50 m) schon abgehakt. Zuletzt lief es bei Johannes Vetter beim ersten internationalen Saisonhöhepunkt in Tallinn nicht optimal, und auch Thomas Röhler war mit einer Aneinanderreihung von Wettkämpfen im Reisestress. Andreas Hofmann ist erst spät in die Saison eingestiegen. In Nürnberg bahnt sich also ein offener Schlagabtausch an. Die geforderte Leistung für Peking hat auch Lars Hamann (Dresdner SC 1898) erfüllt. Julian Weber (USC Mainz), der in Ulm überraschend Silber gewann, verzichtet in diesem Jahr aufgrund von Fußproblemen auf die Deutschen Meisterschaften.

WM-Norm: 82,50 m
Titelverteidiger: Thomas Röhler (LC Jena)
Jahresbester: Johannes Vetter (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken; 85,40 m)

Deutsche Meisterschaften 2015 in Nürnberg

Seien Sie live dabei, wenn es im Frankenland vom 24. bis zum 26. Juli um Meisterehren und WM-Startplätze geht! Tickets erhalten Sie online bei <link http: www.ticketmaster.de event _blank link zu>www.ticketmaster.de oder unter der Hotline 01806 - 999 0000 (€ 0,20/Verbindung aus dem dt. Festnetz / max. € 0,60/Verbindung aus dem dt. Mobilfunknetz). Der Eintritt zum Weitsprung in der fourplex-Arena auf dem Nürnberger Hauptmarkt am Freitagabend ist frei!

<link btn>Mehr zur DM 2015 in Nürnberg

<link>Zum Livestream vom Weitsprung auf dem Hauptmarkt (Freitag ab 18:15 Uhr)

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