Am kommenden Wochenende (25./26. Juni) formiert sich bei der Junioren-Gala in Mannheim endgültig das deutsche Team für die U20-WM in Bydgoszcz. In sieben Disziplinen, für die noch keine WM-Tickets vergeben sind, gibt es mehr deutsche Normerfüller als Startplätze – beste Ausgangslage für spannende Wettbewerbe im Vergleich mit hochklassiger internationaler Konkurrenz.
73 Normerfüllungen deutscher Athleten für die U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz (Polen; 19. bis 24. Juli) sind bis dato registriert. Schon vergeben sind die Tickets für die <link news:47964>Mittel- und Langstrecken, im <link news:48241>Gehen und im <link news:48089>Mehrkampf. Für alle anderen Wettbewerbe gilt: Wer am Wochenende bei der BAUHAUS Junioren-Gala den besten Eindruck hinterlässt, hat beste Chancen, am 17. Juli ebenfalls in den Flieger nach Polen zu steigen.
Zwei DLV-Athleten können pro Einzeldisziplin für die Titelkämpfe nominiert werden. Schon jetzt ist klar: Im Sprint, Kugelstoßen und Diskuswerfen der männlichen und weiblichen Jugend sowie im Hochsprung der weiblichen Jugend werden Athleten mit Norm zu Hause bleiben müssen – denn bereits vor dem entscheidenden Kräftemessen in Mannheim gibt es mehr Normerfüller als Startplätze.
Weltklasse im Ring
Herausragend sind bisher die Leistungen, die die deutschen Nachwuchs-Kugelstoßerinnen angeboten haben. Alina Kenzel (VfL Waiblingen; 16,89 m) steht an der Spitze eines deutschen Quartetts mit U20-WM-Norm und derzeit auf Rang drei der Welt.
Diskuswerfer Clemens Prüfer (SC Potsdam; 66,27 m) hat weltweit gar die besten vier Würfe des Jahres auf seinem Konto und schon am deutschen U20-Rekord (66,45 m) gekratzt. Ihm auf den Fersen ist besonders die nationale Konkurrenz in Person von Merten Howe (SC Neubrandenburg; 63,44 m), der zudem auch im Kugelstoßen (19,90 m) zu den Top Sechs der Welt zählt.
Sie wollen in Mannheim ebenso den Sack in Sachen U20-WM-Nominierung zumachen wie zwei von sechs deutschen Sprinterinnen und zwei von drei deutschen Sprintern, die die 100-Meter-Richtwerte für Bydgoszcz (11,75 sec | 10,52 sec ) schon unterboten haben. In zwei Staffel-Rennen können am Samstag und Sonntag zudem die Aufstellung geprobt und die Wechsel getestet werden.
Mit Rückenwind aus Kassel
Für andere Talente, die kaum noch um ihre Tickets fürchten müssen, gilt es, die gute Form ein weiteres Mal zu bestätigen und dabei auch gegen internationale Konkurrenz zu bestehen. Dreispringer Christoph Garritsen (SC Preußen Münster; 16,22 m) hat sich zuletzt bei der DM in Kassel gegen die deutschen Männer in Bestform präsentiert und findet mit dem österreichischen U20-Rekordler Philipp Kronsteiner (15,93 m) einen ebenbürtigen Gegner.
400-Meter-Hürdenläuferin Eileen Demes (TV Neu-Isenburg; 57,87 sec) feierte jüngst gar den Deutschen Vizemeister-Titel bei den Frauen und könnte den Auftritt in Mannheim zum nächsten Schaulaufen nutzen.
Speerwerferin Fabienne Schönig (TV Wipperfürth), mit 57,40 Metern herausragend in die Saison gestartet und derzeit die Nummer drei der Welt, hofft auf den nächsten Wurf in diese Region.
Vorgeschmack auf Bydgoszcz
Sie alle werden in Mannheim auf Konkurrenten treffen, die sie im Juli in Bydgoszcz wiedersehen. Besonders die Australier sind mit einem starken Team vertreten und haben mit Trae Williams (10,27 sec | 21,02 sec) den schnellsten Sprinter sowie mit dem U18-Vize-Weltmeister Darcy Roper sogar einen Acht-Meter-Weitspringer im Team. Mit mehr als einer Sekunde Vorsprung führt die Siegerin der Olympischen Jugendspiele Jessica Thornton (52,33 sec) die 400-Meter-Meldeliste an.
Über 110 Meter Hürden könnten unter anderem der Brite Matthew Treston und der Schwede Max Hrelja – beide mit Bestleistungen um 13,50 Sekunden ausgestattet – den Dritten der U20-EM Henrik Hannemann (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg) zur U20-WM-Norm (13,75 sec) ziehen.
Stabhochsprung der Extraklasse
Absolute Weltklasse versprechen die Stabhochsprung-Wettbewerbe: Mit Kurtis Marschall (Australien; 5,55 m) ist die aktuelle Nummer zwei der Welt gemeldet, mit Adam Hague ein regelmäßiger Gast aus Großbritannien, der 2014 Achter der U20-WM wurde und sich 2015 auf 5,60 Meter gesteigert hat. Ansporn für den deutschen U18-Athleten Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,30 m), ebenfalls sein Können zu zeigen.
In der weiblichen Konkurrenz reist die Schweizerin Angelica Moser mit einer Freiluft-Bestleistung von 4,42 Metern als Nummer vier der Welt an. Noch höher hinaus gekommen ist im Vorjahr die Australierin Nina Kennedy, die sich mit 4,59 Metern zwischenzeitlich sogar in die U20-Weltrekord-Liste eingetragen hatte.
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Einziger Einlage-Wettbewerb der Aktiven ist in diesem Jahr der Stabhochsprung der Frauen – und auch hier kann sich das Feld mit den beiden jüngst für die EM nominierten Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) und Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) sehen lassen.
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