Im Meilenstein-Gespräch mit Vertretern des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie des Bundesinnenministeriums wurden die Weichen für die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien) 2016 gestellt.
Auf der Basis der sportfachlichen Analyse der Jahre 2013 bis 2015 und der sportlichen Ziele für das Jahr 2015 konnten DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen und DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska erneut erhebliche Projektmittel im siebenstelligen Bereich für die zentrale Leistungssteuerung des DLV für das Jahr 2015 realisieren und die hochrangigen Vertreter des Bundesministeriums des Inneren sowie die Leistungssportverantwortlichen im Olympischen Sommersport im DOSB von ihren Maßnahmen überzeugen.
Roland Dubyk, Ministerialrat des Bundesinnenministeriums im Ressort Sport, bescheinigte dem DLV eine hochqualifizierte, strukturierte und kontinuierlich erfolgreiche Arbeit bei allen großen internationalen Meisterschaften seit 2009.
Kurschilgen Teilmannschaftsleiter für Rio
„Cheftrainer Idriss Gonschinska hat in seiner Wirksamkeitsanalyse der im Jahr 2015 umgesetzten Maßnahmen eindrucksvoll dokumentiert, wie sich Leistungen von Athleten in den unterschiedlichen Trainingsabschnitten zielführend steuern und entwickeln können“, sagte Sportdirektor Thomas Kurschilgen, der für Rio 2016 vom DOSB als Teilmannschaftsleiter eingesetzt wurde.
Als wesentliche Erfolgsparameter der zurückliegenden Jahre wurden vier wesentliche Aspekte benannt: Erstens die Zusammenführung der leistungsstärksten Athleten in regelmäßigen komplexen Trainingslagermaßnahmen in Stellenbosch (Südafrika), Clermont (USA) und Belek (Türkei) in den Sprint-, Sprung-, Wurf- und Mehrkampfdisziplinen im Jahresverlauf unter Integration der Spezialisten der disziplinbezogenen Kompetenzteams (Medizin, Physiotherapie, Ernährungs- und Trainingswissenschaft).
Vier Erfolgsparameter
Zweitens der zielgerichtete ganzjährige Einsatz von Wettkampfanalysen, komplexen leistungsdiagnostischen Verfahren und Messplatztraining zur Objektivierung des Trainingsprozesses in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angwandte Trainingswissenschaften (IAT) in Leipzig und den Olympiastützpunkten.
Drittens die nachhaltige und intensive Zusammenarbeit mit den Vereinen, Landesverbänden, Landessportbünden an den Bundesstützpunkten zur systematischen und zielgerichteten Entwicklung talentierter Athletenpotenziale. Viertens die Erweiterungen der Trainerstellen im personellen Bereich der Olympischen Leichtathletik zur Betreuung der erfolgs- und potenzialorientierten Bundeskaderathleten an den Bundesstützpunkten und die Erweiterung der OSP-Trainerstellen und ausgewählter Bundestrainerstellen im Nachwuchsbereich.
Olympia-Planungen laufen auf Hochtouren
Auch 2016 können alle komplexen Trainingslagermaßnahmen sowie Höhenketten für den Laufbereich mit den Athleten des DLV-TopTeams umgesetzt werden. In der unmittelbaren Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rio wird sich die DLV-Nationalmannschaft zudem im Zeitraum vom 12. bis 20. August in der Hauptstadt Brasília einfinden und die notwendige Zeitanpassung sowie die Ausprägung spezieller Leistungsvoraussetzungen – unmittelbar vor Rio – realisieren. Die Mannschaft wird von einem großen medizinischen-physiotherapeutischen Team, Psychologen und Trainingswissenschaftlern begleitet, um auf dem Weg nach Rio nichts dem Zufall zu überlassen.
„Der DOSB und das Bundesministerium des Inneren setzen große Hoffnungen in das Potenzial der DLV-Nationalmannschaft für Rio, die bereits in London mit fast 25 Prozent zum Medaillen- und Nationenergebnis beigetragen hat“, so Kurschilgen. Auch die personellen Erweiterungen im DLV-Trainerteam bis zum Ende des Olympiazyklus konnten im Rahmen des Meilensteingesprächs finanziell abgesichert werden. „Ein weiteres Indiz für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem DLV und seinen Förderpartnern."
DOSB-Olympia-Team wird benannt
Der DOSB plant mit Blick auf die Olympischen Spiele 2016 die Bildung eines DOSB-Olympia-Teams. Alle Athleten des DLV-TopTeams und des DLV-TopTeam-Staffelpools wurden von Cheftrainer Idriss Gonschinska in das DOSB-Olympia-Team benannt.
Der DLV bewertet das Meilensteingespräch mit dem DOSB und dem Bundesinnenministerium im Ergebnis überaus positiv. „Mit der Absichtserklärung der Partner, die im Meilensteingespräch dargelegten Vorstellungen der DLV-Leistungssportspitze zu finanzieren, seien mit der Umsetzung der komplexen Trainingslagermaßnahmen in den Disziplingruppen, der aktuellen DLV-Nationalmannschaftsmaßnahme in Stellenbosch und dem Vorbereitungscamp in Brasila die entscheidenden Voraussetzungen ermöglicht worden, sich in Rio als Nationalmannschaft erfolgreich aufzustellen“, sagt Thomas Kurschilgen.