Am vergangenen Wochenende trafen sich vierzehn engagierte Schüler und Studenten im Alter von 18 bis 26 Jahren im Turn- und Leistungszentrum des Hessischen Turnverbands in Alsfeld, um sich gemeinsam dem immer wichtiger werdenden Thema der Sportpsychologie zu widmen.
Die Teilnehmer kamen hauptsächlich aus den Studienfächern Sportwissenschaften und Psychologie, sodass ein persönlicher Bezug zum Thema von Anfang an existierte. Obwohl Psychologie sowohl im Alltag als auch im Sport eine große Rolle spielt, messen viele Athleten dem Thema noch wenig Bedeutung zu. Erst durch den Suizid des Torwarts Robert Enke rückte die Sportpsychologie zunehmend in den gesellschaftlichen Fokus.
Unter der Leitung von Benjamin Heller und Katrin Heyers erarbeiteten die sportbegeisterten und mehrheitlich selbst in der Leichtathletik aktiven Teilnehmer Themen wie Stressbewältigung, Emotionsregulation, Zielsetzungen und Umgang mit psychischen Krankheiten im Leistungssport. Die Gesamtheit der essentiellen Aspekte wurde dabei immer aus mehreren Perspektiven betrachtet, denn nicht nur Athleten, sondern auch Trainer können von sportpsychologischer Betreuung profitieren.
Die fachliche Expertise sicherte Professor Dr. Michael Gutmann: Der Leitende Psychologe des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) vermittelte die professionellen Grundlagen des Themenfeldes sowie Informationen zu den Aufgaben eines Sportpsychologen.
Bewusstsein für psychologische Zusammenhänge bei jungen Athleten schaffen
Der Erarbeitung und Präsentation einzelner Themen in Kleingruppen folgten intensive Diskussionen, welche durch zahlreiche Erfahrungsberichte mit Leben gefüllt werden konnten. Um das Projekt zu strukturieren, erfolgte die Bildung von Arbeitskreisen. In den kommenden Monaten wird innerhalb der Arbeitskreise die inhaltliche Übermittlung und Präsentation des Themas Sportpsychologie sowie die Vertretung des Projektes bei Jugendmeisterschaften erarbeitet.
Da das Seminar "Jugendbotschafter Sportpsychologie" ein Pilotprojekt ist und sich noch alle Ideen im Entwicklungsprozess befinden, folgt in den nächsten Monaten die Planung der zukünftigen Zusammenarbeit. Ziel ist es, durch das Projekt bei jüngeren Athleten mehr Bewusstsein für psychologische Zusammenhänge zu schaffen. Mittels selbst gestalteter Angebote soll das Interesse geweckt und dabei der Peer-Group-Ansatz genutzt werden.