Das jährliche Treffen der G5 Europas bot am vergangenen Wochenende in Málaga (Spanien) die Gelegenheit für einen Rückblick und eine tiefgehende Analyse am Ende des Olympia-Jahres. Für die deutsche Leichtathletik vor Ort: DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop, DLV-Generaldirektor Frank Hensel, der CEO der Deutschen Leichtathletik Marketing GmbH DLM Frank Lebert und Frank O. Hamm, DLV-Vizepräsident Wettkampforganisation und Veranstaltungsmanagement.
Die Vertreter der Spitze von DLV und DLM nutzten das G5-Treffen in Málaga am vergangenen Wochenende zum Austausch mit den Führungskräften der Partner-Nationen Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien. Thematisiert wurden einige der größten Chancen und Herausforderungen für die internationale Leichtathletik, sowohl aus ethischen als auch organisatorischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Ein Resultat der Gespräche: Die G5-Nationen werden den Leichtathletik-Dachverbänden EAA und IAAF in den kommenden Wochen in unterschiedlichen Fachbereichen gemeinsame Maßnahmen unterbreiten. Ein wesentlicher Gegenstand der Gespräche von Málaga: die soziale und ethische Verantwortung und Integrität der Sportverbände. Auch hinsichtlich des Nationalitätenwechsels und der Teilnahmeberechtigung an internationalen Meisterschaften sowie des Sponsorings wurden gemeinsame Vorgehensweisen erarbeitet.
Thematisiert wurden darüber hinaus Vorschläge von Anpassungen an der neuen Struktur und Verfassung des Weltverbands IAAF. Die Abstimmung über die neue IAAF-Constitution wird am 3. Dezember bei einem außerordentlichen IAAF-Kongress in Monaco erfolgen.
Leichtathletik europaweit sehr beliebt
Das Treffen bot zudem die Gelegenheit, die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Nielsen (Repucom) zu diskutieren. DLM-Geschäftsführer Frank Lebert präsentierte starke Zahlen: In der Summe der Befragten aller G5-Nationen steht die Leichtathletik in der Rangfolge der beliebtesten Sportarten auf Platz zwei: 51 Prozent der Umfrage-Teilnehmer bestätigten „großes“ oder „sehr großes“ Interesse, nur der Fußball (65%) kam auf höhere Werte. Gleichauf mit der Leichtathletik liegt Tennis, es folgen Formel 1 (49%), Schwimmen (48%) und Radfahren (41%).
Was die eigenen sportlichen Aktivitäten betrifft, so ist das Walking (31%) die am meisten betriebene Sportart in den G5-Nationen, gefolgt von einer zentralen Disziplingruppe der Leichtathletik: dem Laufen oder Joggen (29%). Allein in Deutschland bietet sich ein umgekehrtes Bild, hier ist das Laufen gar Volkssport Nummer eins. Im G5-Ranking auf den weiteren Plätzen: Fitness/Aerobic (24%), Fußball (15%), Turnen (13%), Radfahren (13%), Mountainbiking (11%) und die klassische Stadion-Leichtathletik (11%).
Der Leichtathletik werden von den Teilnehmern der Studie in hohem Maße positive Attribute wie Disziplin (80%) oder Dynamik (77%) zugesprochen. Eine weitere zentrale Erkenntnis der Befragung werden die G5-Nationen auch in Zukunft mit höchster Priorität behandeln: 55 Prozent der Befragten betrachten es als die wichtigste Aufgabe der Sportverbände, sich im Kampf gegen Doping zu engagieren. Eine Bestätigung des jahrelangen Engagements des DLV, der im Anti-Doping-Kampf sowohl national als auch international längst eine Vorreiter-Rolle eingenommen hat.