| WM 2015 Peking

Freimuth erfüllt Medaillentraum - Eaton bricht Weltrekord

Zehnkämpfer Rico Freimuth hat sich bei der WM in Peking (China) am Samstag mit Bronze den Traum von einer Medaille erfüllt - musste aber bis zum letzten Moment kämpfen. Ashton Eaton schraubte seinen Weltrekord auf 9.045 Punkte.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

Das war ein ganz harter Kampf bis zum letzten Meter der abschließenden 1.500 Meter für Rico Freimuth (SV Halle). Zwischenzeitlich lag er am Ende des Feldes des flotten Rennens, teilte sich seine Kräfte aber doch geschickt ein. In 4:37,05 Minuten blieb der 27-Jährige im Rahmen seiner Möglichkeiten und sicherte den in den neun Disziplinen Stück für Stück erarbeiteten Erfolg: Bronze.

Nach Olympia-Rang sechs 2012 und jeweils Platz sieben bei der WM 2013 und der EM 2014 brachte Rico Freimuth seine Leistung in Peking auf den Punkt. Vor allem im Kugelstoßen (15,50 m) über 400 Meter (47,82 sec) und im Hürdensprint (13,91 sec) sammelte er viele Punkte. Unterm Strich stand mit 8.561 Punkten eine Bestleistung.

Der Russe Ilya Shkurenev hatte über 1.500 Meter in 4:24,98 Minuten noch einen Angriff auf Bronze gestartet. Es reichte aber knapp nicht mehr: Platz vier mit 8.538 Punkten.

Ashton Eaton sichert sich Gold und Weltrekord-Prämie

In eigenen Spähren bewegte sich Ashton Eaton. Seine eigener Weltrekord war der einzige ernstzunehmende Gegner, den der US-Amerikaner aber ebenfalls niederrang. Mit Maßarbeit in der letzten Disziplin und starken 4:17,52 Minuten sicherte sich der 27-Jährige nicht nur seine zweite WM-Goldmedaille, sondern auch die 100.000-Dollar-Weltrekordprämie: 9.045 Punkte waren am Ende auf dem Konto, sechs Zähler mehr als 2012 in Eugene (USA). Souverän Silber sicherte sich der Kanadier Damian Warner mit Landesrekord von 8.695 Punkten.

Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) ließ im Diskuswurf (40,08 m) im Medaillenrennen Punkte liegen und wurde am Ende Sechster (8.447 Punkte). Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) blieb nach übersprungenen 4,60 Meter im Stabhochsprung hängen und wurde im Gesamt-Klassement Siebter (8.418 Punkte).

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Rico Freimuth (SV Halle; 8.561 Punkte)
Ich habe nur auf eine blaue Hose geschaut und mitgezählt. Ich bin 4:37 gerannt. Für mich ist das eine Mega-Zeit. Ich wiege 95 Kilo und mir fällt das schwer. Jeder bekommt seine Chance, wenn man hart arbeitet. Ich habe sie bekommen und genutzt. Meine Karriere hat ihren Höhepunkt erreicht. Ich habe mir einen Lebenstraum erfüllt.

Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 8.448 Pkt)
Das war ein Zehnkampf mit so vielen Höhen und Tiefen. Meine Maßgabe waren die Top Fünf, das habe ich leider nicht erreicht. Vieles lief sehr gut, sehr vieles aber auch gar nicht. Gestern liefen die 100 Meter und der Weitsprung nicht, da habe ich mich langsam wieder aufgerappelt. Mein Diskuswurf: Meine Güte, das ist kein Weltklasse-Niveau, das ist ein guter Standwurf. Stabhochsprung war gut, ich weiß, dass ich gut springen kann. Bei 5,10 Metern dachte ich schon: Das werden heute 5,40 Meter. Der Speerwurf war dann noch mal super motivierend. Ich habe gemerkt, dass eine WM noch mal wesentlich hektischer ist, da wurde viel rumgeschrieen, die Chinesen waren echt hektisch. Aber im Endeffekt bin ich happy, dass ich noch so eine Platzierung rausholen konnte.

Michael Schrader (SC Hessen Dreieich; 8.418 Punkte)
Die Zehnkämpfe, die ich dieses Jahr gemacht habe, waren alle ähnlich. Es haben Höhen gefehlt. Über 400 und 1.500 Meter hat man gesehen, ich habe es noch drauf. Sonst habe ich meine Leistung nicht auf den Punkt gebracht. Die Resultate kann ich jeden Tag wieder abrufen. Aber es ist ein Übergangsjahr und wenn man verletzt war, sind drei Wettkämpfe in einem Jahr nicht schlecht. Es ist gut zu wissen, dass ich mit Zehnkämpfen, mit denen ich nicht zufrieden bin, immer noch 8.400 Punkte erreichen kann. Im Stabhochsprung habe ich heute leider versagt, es ging einfach nicht, ich hatte einen Blackout, der Stab war zu hart. Dass ich hier beim Weltrekord dabei war, kann ich vielleicht in 20 Jahren immer noch meinen Kindern erzählen. Von solchen Geschichten lebt der Sport. Ashton Eaton ist Usain Bolt in meinen Augen um Längen überlegen. Er ist der größte Athlet der Welt.

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