Mit zehn deutschen Topathleten steigt am kommenden Wochenende ein Leichtathletik-Festival in zwei Akten: Sowohl am Samstag als auch am Sonntag ist beim Diamond League-Meeting in London die absolute Weltspitze am Start.
Mit der sechstschnellsten 3.000 Meter-Zeit der Geschichte hat sich Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) Ende Juni in Stanford (USA) in die Weltspitze katapultiert. Jetzt kehrt die 22-Jährige, die seit vergangenem Winter in den USA trainiert, zurück nach Europa: Beim Diamond League-Meeting in London (Großbritannien) startet sie am Samstag (20. Juli) über 1.500 Meter.
Das Rennen könnte zu einem der Höhepunkte des ohnehin hochkarätigen Zwei-Tages-Meetings werden. Denn neben dem deutschen Ausnahme-Talent sind unter anderem Olympiasiegerin und Weltmeisterin Faith Kepyegon (Kenia) sowie Europameisterin Laura Muir (Großbritannien) mit im Feld. Die Britin hatte Klosterhalfen zuletzt bei der Hallen-EM in Glasgow (Großbritannien) über 3.000 Meter bezwungen. Die jüngsten Resultate deuten an, dass die junge Deutsche näher an sie herangerückt ist.
Ebenfalls aus den USA kommend in Europa unterwegs sind die Deutsch-Amerikaner Sam Parsons und Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt). Beide feiern in London ihren ersten Auftritt in der höchsten Meeting-Kategorie gegen starke Konkurrenz. Sam Parsons läuft über 5.000 Meter unter anderem gegen Europameister Jakob Ingebrigtsen (Norwegen), den Vize-Weltmeister von 2013 Hagos Gebrhiwet (Äthiopien) oder den Olympia-Zweiten über 10.000 Meter Paul Tanui (Kenia). Amos Bartelsmeyer trifft auf der Meile unter anderem auf Filip Ingebrigtsen und den Hallen-Weltmeister über 1.500 Meter Samuel Tefera (Äthiopien).
100 Meter mit Lückenkemper und Pinto
Die WM-Norm über 100 Meter haben Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper (SCC Berlin) und Tatjana Pinto (LC Paderborn) unterboten, jetzt heißt es weiter Tempo aufnehmen und Wettkampf-Härte sammeln. Sie sind am Sonntag (21. Juli) dran und müssen sich in einem Weltklasse-Feld mit Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien), Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) oder Vize-Weltmeisterin Marie Josee Ta Lou (Elfenbeinküste) behaupten, um ins Finale einzuziehen.
Drei deutsche Europameister von Berlin 2018 präsentieren sich im Speerwurf, Hochsprung und Weitsprung: Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) wirft unter anderem gegen Ex-Europameisterin Tatsiana Khaladovich (Weißrussland) und Nikola Ogrodnikova (Tschechien), die den Speer in diesem Jahr schon über die 67-Meter-Marke befördert haben. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) bekommt es mit dem frischgebackenen U23-Europameister Maksim Nedasekau (Weißrussland) und Weltmeister Mutaz Essa Barshim (Katar) zu tun.
Spätestens seit ihren zwei 7-Meter-Wettkämpfen ist Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) von der Rolle der Herausforderin in die Rolle der Favoritin gerückt. Nicht uninteressant: In London springt sie wieder gegen Siebenkämpferin Katerina Johnson-Thompson (Großbritannien), die 2012 bei den U20-Weltmeisterschaften in Barcelona (Spanien) noch recht deutlich vor ihr auf Rang eins gelandet war.
Christoph Harting zurück im Wettkampf
Nach einer einmonatigen Wettkampf-Pause steigt Diskus-Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) wieder in den Ring. An der Spitze könnte es zum nächsten Duell der 70-Meter-Werfer Daniel Stahl (Schweden) und Fedrick Dacres (Jamaika) kommen. Über die Hürden bekommt es Cindy Roleder (SV Halle) unter anderem mit Europameisterin Elvira Herman (Weißrussland), Hallen-Europameisterin Nadine Visser (Niederlande) und Vize-Weltmeisterin Nia Ali (USA) sowie der 12,40-Sekunden-Athletin Jasmine Camacho-Quinn (beide USA) zu tun.
Ohne deutsche Beteiligung, aber mit zwei 18-Meter-Springern findet der Dreisprung statt: Hier trifft der zweimalige Olympiasieger Christian Taylor (USA) auf Pedro Pablo Pichardo (Portugal). Weltmeister Karsten Warholm (Norwegen) ist nach leichten Verletzungsproblemen wieder zurück im 400 Meter-Hürden-Geschäft. Katarina Johnson-Thompson nimmt vor dem Weitsprung am Samstag einen 200-Meter-Start mit, in dem Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika) favorisiert sein dürfte. Nijel Amos (Botswana) ist nach seinen 1:41,89 Minuten von Monaco der Favorit über 800 Meter.