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McLaren-Report II: Von Beschwichtigung bis Empörung

Am Freitag wurde der zweite Report des WADA-Chefermittlers Richard McLaren präsentiert. Dieser deckt eine groß angelegte staatliche Dopingpolitik in Russland auf, an der mehr als 1.000 Athleten beteiligt gewesen sein sollen. Die weltweiten Reaktionen reichen von Beschwichtigung und der Frage nach konkreten Beweisen bis hin zu Sprachlosigkeit, Empörung und der Forderung nach dem Ausschluss der russischen Athleten von allen internationalen Meisterschaften.
dpa/sb

Dr. Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes
"Die Konsequenz kann nur sein, dass der russische Sport bis zu einer glaubwürdigen Veränderung der Situation von allen internationalen Meisterschaften und Olympischen Spielen ausgeschlossen wird."

Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees
"Professor McLarens Bericht schildert einen fundamentalen Angriff auf die Integrität des Sports. Für mich als Olympiateilnehmer sollte jeder Athlet oder Offizielle, der sich aktiv an einem solchen Manipulationssystem beteiligt hat, lebenslang von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden - in welcher Funktion auch immer."

Andrea Gotzmann, Vorstandschefin der deutschen Anti-Doping-Agentur NADA
"Die neuen Fakten des Abschlussberichtes machen uns sprachlos. Die Details über systematisches, organisiertes und perfides Doping im russischen Sport sind erschütternd."

Pawel Kolobkov, russischer Sportminister
"Es gibt keine Verschwörung. Wir werden weiter mit null Toleranz gegen Doping kämpfen."

Yelena Isinbayeva, Aufsichtsratschefin der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada
"Es ist immer sehr einfach, Schuldige und Unschuldige in einen Topf zu werfen. Ich bezweifle, dass uns konkrete Beweise für eine Schuld gezeigt werden können, wenn wir darum bitten."

Michail Degtyaryov, Chef des Sportausschusses in der russischen Staatsduma'
"Bis jetzt hat McLaren über Doping in Russland nichts Neues gesagt. Irgendwelche "1000 Sportler", wo sind die Beweise und die Zeugen?"

Internationales Paralympisches Komitee
"Sie treffen direkt in das Herz von Integrität und Ethik des Sports. Wir stimmen zudem mit ganzem Herzen Professor McLaren zu, dass die beste Strategie nun ist, zusammenzuarbeiten, um das zerbrochene und diskreditierte Anti-Doping-System Russlands zu reparieren."

Michael Vesper, DOSB-Vorstandschef
"Die Vorwürfe aus dem ersten Bericht im Sommer waren heftig, aber das heute ist der Hammer. Die Anklage steht, jetzt müssen die schwerwiegenden Vorwürfe in sauberen und transparenten Verfahren aufgearbeitet werden."

Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag
"Natürlich muss jetzt die Forderung lauten, Russland von allen internationalen Meisterschaften auszuschließen, bis es in dem Land ein funktionierendes Anti-Doping-System gibt."

Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes
"Das ist der wohl gigantischste Sportbetrug aller Zeiten. Wer jetzt nicht ohne Wenn und Aber aktiv gegen den internationalen Dopingsumpf vorgeht, macht sich mitschuldig."

Arnd Peiffer, Ex-Weltmeister im Biathlon am Rande des Weltcups in Pokljuka
"Man muss aufpassen, dass man nicht allen Russen gegenüber skeptisch wird. Man muss abwarten, was ist bewiesen. Vorher bin ich eher vorsichtig."

Mehr:

<link news:52278>McLaren-Report: Über 1.000 russische Sportler involviert

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