| U20-WM

Nächster Super-Satz: Max Heß holt Silber

Fast zu schön um wahr zu sein: Dreispringer Max Heß hat sich im Finale der U20-WM in Eugene (USA) auf fantastische 16,55 Meter gesteigert und damit Silber geholt. In einer anderen Liga sprang an der Spitze der Kubaner Lazaro Martinez. Mit neuem Meisterschaftsrekord von 17,13 Metern segelte der erst 16 Jahre alte U18-Weltmeister zur nächsten Goldmedaille. Bronze ging an den Brasilianer Mateus de Sá (16,47 m).
Silke Morrissey

Wäre Max Heß nicht so ein freundlicher, ausgeglichener und zurückhaltender junger Mann könnte er einem fast unheimlich werden. 2012 meldete sich der Chemnitzer im Alter von 16 Jahren erstmals mit 14,58 Metern im Dreisprung zu Wort. Im darauf folgenden Jahr wurde er bei der U18-WM in Donetsk (Ukraine) mit 15,52 Metern Achtern. Und 2014? Da setzt er einen weiteren Meter drauf und holt Silber bei der U20-WM.

Fast hat man den Eindruck, dass auch ihm selbst das alles ein wenig zu schnell geht. „So richtig kann ich das noch gar nicht glauben“, sagte er kurz nach der Siegerehrung mit einem Lächeln auf den Lippen.

Irgendwie ist es ja auch kaum zu glauben. Nur zwei deutsche U20-Dreispringer sind in diesem Jahrtausend jenseits der 16-Meter-Marke gelandet. Eine U20-WM-Medaille gab es noch nie. Und Max Heß setzt innerhalb von drei Wochen drei Mal Sprünge von 16,30 Metern und mehr in die Grube – erst in Mannheim (16,39 m), dann in der Qualifikation der U20-WM (16,37 m) und dann noch einmal im Finale.

Freudenausbruch an der Grube

Ausgelassene Freudensprünge sind nicht die Sache von Max Heß. Nur einmal explodierte er während des Finales – und das war nach dem Silbersprung. „Ich habe schon gemerkt, dass der weit war“, sagte er. Und wenn das die Zuschauer nicht schon anhand der Weitenmarkierung bemerkt hätten, hätten sie es an seiner Reaktion ablesen können. So explosiv wie er in der Grube gelandet war schnellte er wieder aus ihr empor und ließ eine Sandwolke über die Kampfrichter rieseln.

Anschließend spielte sich an der Bande eine schöne Szene ab. Da wartete nämlich der letzte deutsche Dreispringe, der für internationale Medaillen gesorgt hat: Charles Friedek, Weltmeister von 1999 und Vize-Europameister von 2002, jetzt als Disziplintrainer für den deutschen Dreisprung-Nachwuchs männlich zuständig. Heß und Friedek klatschten sich ab und brauchten für das Geschehene nicht viele Worte: „‘Gut gemacht‘ hat er zu mir gesagt“, berichtete Max Heß, „und dass ich einfach so weiter machen soll.“

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