Philipp Pflieger lieferte am Sonntag in Berlin ein mutiges Marathonrennen ab, das mit einer Zeit von 2:12:50 Stunden und der Position des besten Deutschen belohnt wurde.
Für den Regensburger war es der erste Marathon, den er ins Ziel brachte, nachdem er im vergangenen Herbst in Frankfurt noch bei Kilometer 36 kollabiert war und eine schmerzliche erste Marathon-Erfahrung gemacht hatte.
Jetzt brachte er seine wesentlich bessere Vorbereitung auf die Straße. Auf der ersten Hälfte machte er mit Julian Flügel (Team Memmert / TSG Roth 08) gemeinsame Sache. Zwischenzeitlich lag das Duo sogar auf einem Kurs zu einer Endzeit unter 2:12 Stunden und der Olympia-Norm (2:12:15 h).
Mit viel Biss ins Ziel
Nachdem sie die Halbmarathonmarke in 66:02 Minuten passiert hatten, erwies sich auf der zweiten Hälfte Philipp Pflieger als der Mann mit den größeren Reserven. Er konnte sich von Julian Flügel absetzen und sich seinen eigenen Weg durch die Straßen der Hauptstadt bahnen.
Mit einer gehörigen Portion Biss brachte der 28-Jährige seinen ersten kompletten Marathon mit einer Zeit von 2:12:50 Stunden ins Ziel. Das war Platz 16 in der Gesamtwertung.
Auch Bestzeit für Julian Flügel
"Ich bin mega glücklich. Nach der Vorgeschichte im letzten Jahr in Frankfurt war das etwas, mit dem ich erst einmal fertig werden musste. Ich wollte eine solide Zeit abliefern und ins Ziel kommen. Darauf lässt sich aufbauen", sagte ein zufriedener Philipp Pflieger.
Drei Ränge dahinter kam Julian Flügel an, der sich über eine neue Bestzeit von 2:13:57 Stunden freute: "Ich bin das Risiko eingegangen und wollte die Olympia-Norm unbedingt knacken. Dann wurde es richtig hart auf der zweiten Hälfte. Es wurde ein einsames Rennen, das am Ende weh getan hat. Mit der Bestzeit bin ich aber trotzdem glücklich."
Schweres Rennen für Anna Hahner
Für Anna Hahner lief der Berlin-Marathon am Sonntagmorgen nicht nach Plan. Lag die 25-Jährige lange Zeit auf Kurs zur Olympia-Norm (2:28:30 h), erwies sich die zweite Hälfte für die Läuferin von run2ksy.com als eine schwierige Aufgabe.
Als 13. der Frauenwertung erreichte sie in 2:30:19 Stunden das Ziel und musste damit in diesem Jahr auf der Strecke, auf der sie im Vorjahr noch ihre Bestzeit (2:26:44 h) gelaufen war, Lehrgeld zahlen. Trotz aller Enttäuschung schickte sie beim Zieleinlauf Handküsse ins Publikum, das sie feierte.
„Ich war mir eigentlich sicher, dass ich Bestzeit laufen kann. Bis zum Halbmarathon lief es noch gut. Ich habe gut trainiert in diesem Jahr und konnte es nicht ganz zeigen, was ich drauf habe. Ich weiß aber, was in mir steckt“, sagte Anna Hahner.
Die für die LG Braunschweig startende Fate Tola wurde in 2:28:24 Stunden Zehnte. Sollte die gebürtige Äthiopierin ihre Startberechtigung für Deutschland bekommen, wäre sie eine Olympia-Kandidatin.
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