| Verletzungspech

Till Wöschler verabschiedet sich von der Leichtathletik

Speerwerfer Till Wöschler (TSV Bayer Leverkusen) hat nach vielen Verletzungen in den vergangenen Jahren seine Karriere beendet. Eine Karriere, die mit zwei großen internationalen Titeln im Nachwuchsbereich einst so hoffnungsvoll begonnen hatte.
Thorsten Eisenhofer

2010 hatte Till Wöschler letztmals eine Saison zu Ende bringen können, seitdem wurde er immer wieder von Verletzungen ausgebremst. In diesem Jahr wollte es der 25-Jährige mit Blick auf sein großes Ziel, die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien), noch einmal wissen, ließ sich im Sommer 2015 extra die Achillessehne eines Toten in den Ellenbogen, der ihm so oft Probleme gemacht hatte, einsetzen. Aber auch das half nichts.

Nach einem guten Formaufbau den Winter über bremste den gebürtigen Zweibrücker eine Woche vor seinem geplanten Saisoneinstieg in Rehlingen im Mai eine Adduktorenverletzung aus. Zwei Wochen nach den Deutschen Meisterschaften in Kassel erlitt er im Training bei einem misslungenen Stemmschritt einen Rippenbruch dazu. „Damals wusste ich: Das war es jetzt“, sagte Till Wöschler. Sein Vetrag beim TSV Bayer 04 Leverkusen läuft zum Saisonende ohnehin aus.

Nach furiosem Karriere-Start von Verletzungen ausgebremst

Dabei war seine Karriere so furios gestartet: 2010 gewann er den Titel bei den U20-Weltmeisterschaften, ein Jahr später wurde er U23-Europameister, warf 84,38 Meter weit. Doch dann folgten vier Verletzungen am Ellenbogen in den vergangenen fünf Jahren – hinzu kam 2013 eine Adduktorenzerrung sowie die erwähnten Probleme in diesem Jahr. „Einmal kann so etwas passieren. Zweimal ist doof. Dreimal ist Pech. Aber viermal: Das ist kein Zufall“, sagt Wöschler. Man merkte ihm schon in den vergangenen Jahren an, dass er sich viele Gedanken machte, ob sein Körper für die Belastungen des Leistungssports geschaffen ist.

Der Sportstudent, der sich nun mehr seiner Bachelorarbeit widmen möchte, macht nun wieder den Sport, den er schon in früheren Jahren intensiv betrieben hat: Handball. Bei seinem Heimatverein SV 64 Zweibrücken spielt er in der zweiten Mannschaft – und hat auch bereits zwei Partien in der ersten Mannschaft in der Dritten Liga absolviert. Das Gute ist: Beim Handball spürt er keine Schmerzen – trotz derzeit vier Trainingseinheiten pro Woche.

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