Eine dramatische Entscheidung auf der Zielgeraden über 1.500 Meter der Frauen, ein spannendes Duell im Dreisprung um Gold und ein fünfter Platz für Kristin Gierisch. Der vierte Tag der WM in London brachte am Montag außerdem zwei Favoritensiege.
Das Dreisprung-Finale wurde am Montag bei der WM in London (Großbritannien) zum erwarteten Duell zwischen Titelverteidigerin Caterine Ibargüen (Kolumbien) und Yulimar Rojas (Venezuela). Am Ende entschieden zwei Zentimeter über Gold und Silber. Die Jugend hatte dabei das bessere Ende für sich. Für die 21-jährige Yulimar Rojas wurden 14,91 Meter gemessen, für die 33-jährige Caterine Ibargüen 14,89 Meter. Bronze gewann Olga Rypakova (Kasachstan; 14,77 m).
Als Fünfte holte Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,33 m) die beste Platzierung für den DLV in dieser Disziplin seit 1993. Unter freiem Himmel ist die Hallen-Europameisterin bisher nur zweimal weiter gesprungen. "Den deutschen Rekord hätte ich gerne angegriffen. Gebt mir noch drei Jahre“, erklärte die 26-Jährige. „Ich habe immer gesagt, ich höre nicht auf, bevor ich den nicht habe.“ Die Marke von Katja Demut liegt bei 14,57 Metern. Neele Eckhardt (LG Göttingen; 13,97 m) wurde Zwölfte.
Faith Chepngetich Kipyegon setzt sich über 1.500 Meter durch
Das 1.500-Meter-Finale bot eine spannende Zielgerade. Die Jahresschnellste Sifan Hassan (Niederlande) bog als Führende ein, musste sich am Ende aber mit Rang fünf (4:03,34 min) zufrieden geben. Ihre Taktik, 600 Meter vor Schluss die Initiative zu ergreifen, wurde damit nicht belohnt. Olympiasiegerin Faith Chepngetich Kipyegon (Kenia; 4:02,59 min) war das Tempo mitgegangen und lief zum Titel.
Von hinten noch auf Silber und Bronze spurteten Jennifer Simpson (USA; 4:02,76 min) und Caster Semenya (Südafrika; 4:02,90 min). Die Britin Laura Muir (4:02,97 min) wurde Vierte und war damit die tragische Heldin der Gastgeber im wieder voll besetzten Stadion. Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) hatte als erste Deutsche seit 26 Jahren das Finale über diese Strecke erreicht und wurde in 4:06,22 Minuten Elfte.
Favoritensiege im Hürdensprint und Hammerwurf
Mit Omar McLeod (13,04 sec) setzte sich auch über 110 Meter Hürden der Olympiasieger durch. Für Jamaika war es das erste Gold in dieser Disziplin. Titelverteidiger Sergey Shubenkov durfte bei der WM unter neutraler Flagge an den Start gehen. Der Russe gewann diesmal Silber (13,14 sec). Großen Jubel gab es um den Bronzemedaillen-Gewinner: Balazs Baji (13,28 sec) gewann als erster Hürdensprinter Edelmetall für Ungarn.
Schwerer als erwartet fiel es Hammerwerferin Anita Wlodarczyk (Polen), ihren Titel zu verteidigen. Die Weltrekordlerin setzte sich letzten Endes aber doch mit 77,90 Metern durch. Silber ging an die Chinesin Zheng Wang (75,98 m). Malwina Kopron holte mit Bronze (74,76 m) noch eine Medaille für Polen. Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt; 68,91 m) wurde Elfte.
Max Heß muss kurzfristig absagen
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) musste seinen Start in der Dreisprung-Qualifikation wegen Beugerproblemen kurzfristig absagen. Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) lief in ihrem Halbfinale über 400 Meter auf Rang fünf (51,77 sec) und war damit die zweitbeste Europäerin der Zwischenrunde. Fürs Weiterkommen reichte das nicht. Mit 57,57 Sekunden war für Jackie Baumann (LG Stadtwerke Tübingen) im Vorlauf über 400 Meter Hürden Endstation.
In den Vorläufen über 200 Meter blieb die Bahn von Isaac Makwala (Botswana) leer. Der Jahresschnellste wollte eigentlich auch über die halbe Stadionrunde Wayde van Niekerk (Südafrika) herausfordern. Dieses Duell gibt es jetzt eventuell noch im 400-Meter-Finale am Dienstag (8. August). Allerdings gab der Weltverband IAAF am Montag in einer Pressemitteilung bekannt, dass Makwala vom Medizinischen Beauftragten der IAAF aus medizinischen Gründen ("medical condition") nicht zum Start zugelassen wurde. Wayde van Niekerk lief seinen 200-Meter-Vorlauf in 20,16 Sekunden sicher nach Hause.
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