| Abschlusstag Para-WM

Zweites Gold in Weltrekord-Zeit für Johannes Floors, Silber für Schäfer

Nach seinem 100 Meter-Sieg hat Johannes Floors am Abschlusstag der Para-Weltmeisterschaften in Dubai auch Gold über die 400 Meter gewonnen – und das erneut in Weltrekordzeit. Team- und Vereinskollege Leon Schäfer holte in seiner Startklasse Silber über 100 Meter.
dpa / pam

Johannes Floors ist seiner Favoritenstellung über die 400 Meter bei den Para-Weltmeisterschaften der Leichtathleten vollauf gerecht geworden. Der beidseitig oberschenkelamputierte Leverkusener setzte sich am Freitag in der Weltrekordzeit von 45,78 Sekunden mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung vor dem Niederländer Olivier Hendriks durch. Floors hatte bereits über 100 Meter Gold geholt. "Meine Beine zittern noch", sagte der 24-Jährige unmittelbar nach dem Rennen. "Heute war viel Wille dabei, aber der hilft enorm."

Am Abschlusstag der Titelkämpfe in den Vereinigten Arabischen Emiraten holte der am linken Oberschenkel amputierte Leon Schäfer (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 100 Meter in 12,34 Sekunden zudem Silber. "Ich bin megahappy. Ich habe ganz gut abgeliefert", sagte Schäfer, der zuvor den Weitsprung für sich entschieden hatte.

DBS zieht positives Fazit

Die Para-WM in Dubai ist für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) mehrheitlich ein Erfolg gewesen. "Es gab Licht und Schatten, aber die Trümpfe haben weitestgehend gestochen", sagte Bundestrainerin Marion Peters. Bei den Weltmeisterschaften 2017 in London hatte der DBS mit 21 Athleten 22 Medaillen geholt. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher erklärte: "Zum Leistungssport gehören Siege und Enttäuschungen – dabei konnten wir auch mitreden." Die Ergebnisse zeigten aber, "dass wir auf einem guten Weg sind."

Peters lobte die Leistung von Doppel-Weltmeisterin Irmgard Bensusan (Leverkusen; 100 und 200 m), als "sensationell". International im Rampenlicht steht nun auch Vereinskollege Johannes Floors mit der über 100 und 400 Meter besten Zeit, die auf einer oder zwei Prothesen gelaufen wurde. "Unfassbar», sagte Peters: "Bis vor kurzem war nicht denkbar, dass jemand auf zwei Prothesen so starten kann."

Lob für den Veranstalter

Sichere Gold-Lieferanten waren Birgit Kober (Bad Oeynhausen; Kugelstoßen), die beim 14. internationalen Großereignis die 14. Goldmedaille holte, und Weitspringer Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen). Insgesamt gewann das deutsche Team elf Medaillen, sieben davon glänzten in Gold.

Die Ausrichtung der WM im November fand Peters schwierig, lobte aber Dubai als Veranstalter. "Natürlich waren nicht so viele Zuschauer da", sagte sie: "Aber viele Nationen können sich solch eine Veranstaltung gar nicht leisten. Es war top organisiert, das Areal war zu hundert Prozent barrierefrei. So etwas findet man in Deutschland nicht."

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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