| Hürden-Olympiasiegerin

Karin Balzer im Alter von 81 Jahren gestorben

Sie war in den 1960er-Jahren eine der erfolgreichsten Athletinnen der DDR und stellte Weltrekorde über 80 und 100 Meter Hürden auf. Nun ist Karin Balzer, Olympiasiegerin von 1964 in Tokio, verstorben.
Svenja Sapper

Im Alter von 81 Jahren ist am Dienstag die frühere Hürdensprinterin Karin Balzer verstorben. Die Nachricht vom Tod der Olympiasiegerin von 1964 teilte ihr Sohn Falk Balzer, einst selbst ein Weltklasse-Hürdensprinter, per E-Mail dem Präsidenten des Europäischen Leichtathletik-Verbandes Svein Arne Hansen mit. Gegenüber der Sächsischen Zeitung bestätigte Anja Rücker, Lebensgefährtin von Falk Balzer, den Tod von Karin Balzer. Sie sei nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. 

EA-Präsident Hansen kondolierte via Twitter: „Mit Bedauern habe ich die Nachricht vom Tod der bekannten Hürdenläuferin Karin Balzer, Olympiasiegerin und dreimalige Europameisterin, vernommen.“ DLV-Generaldirektor Sport Idriss Gonschinska sagte: „Zum Tod von Karin Balzer möchte ich im Namen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes allen Familienangehörigen unser tiefes Mitgefühl ausdrücken.“

Die DDR-Athletin zählte in den 1960er-Jahren zu den besten Hürdensprinterinnen der Welt. Als erste Frau überhaupt durchbrach Karin Balzer mit handgestoppten 12,9 Sekunden 1969 die 13-Sekunden-Schallmauer über 100 Meter Hürden. Ihre drei Europameistertitel im Freien erlief sie zweimal über 100 Meter Hürden (1969, 1971), 1966 war sie noch über die kürzere 80-Meter-Strecke erfolgreich. Hinzu kommen neben dem Olympiasieg über 80 Meter Hürden eine Bronzemedaille 1972 in München über 100 Meter Hürden sowie fünf Titel bei Hallen-Europameisterschaften.

Weltrekorde über drei Strecken

Insgesamt sieben offizielle Weltrekorde über 60, 80 und 100 Meter Hürden stellte Karin Balzer während ihrer Karriere auf. Als einzige Athletin erreichte sie Weltrekorde sowohl über die 80 als auch über 100 Meter Hürden. Dazu kamen elf DDR-Meistertitel, neben sieben Titeln im Hürdensprint feierte die Athletin auch Erfolge über 200 Meter sowie im Weitsprung und Fünfkampf.

Nach ihrem Karriereende arbeitete Karin Balzer zunächst als Trainerin, später wurde sie Sportlehrerin und nach der Wende Dozentin für Sozialpädagogik, bevor sie ins Trainergeschäft zurückkehrte. Im Jahr 1998 führte Karin Balzer ihren Sohn Falk zu EM-Silber. Auch 400-Meter-Sprinterin Anja Rücker, Vize-Weltmeisterin 1999, wurde von ihr betreut.

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