| Irvine, Kalifornien

Bestzeit und Olympia-Norm: Hanna Klein über 5.000 Meter auf neuem Level

Der Plan ist voll aufgegangen: Hanna Klein hat am Samstag in Irvine, Kalifornien ein sechswöchiges Trainingslager in den USA mit einem 5.000 Meter-Rennen abgeschlossen – und ist dabei mit Olympia-Norm und Bestzeit von 15:01,99 Minuten in neue Dimensionen vorgestoßen.
Silke Bernhart

An Schlafen war für Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) in Kalifornien auch spät in der Nacht noch nicht zu denken – und so konnte sie am deutschen Morgen schon die ersten Reaktionen in die Heimat übermitteln. "Ich bin total glücklich", berichtete sie, und: "Im Ziel habe ich selbst nicht geglaubt, dass ich so schnell war. Ich hatte gar nicht mehr gedacht, dass ich unter 15:10 Minuten bleiben würde."

15:10 Minuten: Bei dieser Marke steht die Olympia-Norm. 15:17,14 Minuten: Das war die Bestzeit von Hanna Klein. Bis zum Samstag. Da startete sie beim Bronze-Label-Meeting der World Athletics Continental Tour in Irvine, Kalifornien (USA) und schraubte ihren Hausrekord auf herausragende 15:01,99 Minuten. Nur fünf deutsche Läuferinnen waren je schneller, von den noch aktiven Athletinnen allein die Deutsche Rekordhalterin Konstanze Klosterhalfen (14:26,76 min).

"Ich hatte schon zu kämpfen"

Dabei war es keineswegs ein Rennen wie aus einem Guss. Denn in einem Weltklasse-Feld mit insgesamt 30 Starterinnen ("Es ist total schwer, solche Rennen zu finden – das hier war Gold wert") konnte Hanna Klein nur bis etwa 3.200 Meter mit dem Feld mitlaufen und musste dann nach einer Tempoverschärfung der zweiten Tempomacherin abreißen lassen. "Da konnte ich nicht ganz mitgehen und hatte schon zu kämpfen. Deswegen dachte ich auch, ich wäre nicht mehr im Zeitplan." Einige Runden zog sie alleine ihren Schritt, bevor sie sich auf den letzten 800 Metern wieder an zwei Konkurrentinnen heransaugen konnte.

An der Spitze dominierte keine Geringere als Weltmeisterin Sifan Hassan (Niederlande; 14:35,34 min) das Geschehen. Und auch für Hanna Klein wartete im Ziel mit neuer Bestzeit und Platz sieben gegen starke internationale Konkurrenz der Lohn für großen Einsatz: Schon seit sechs Wochen hat sie ihre Zelte in den USA für ein Trainingslager aufgeschlagen, anfangs begleitet von Trainerin Isabelle Baumann, später in Eigenregie in einer Gruppe internationaler Läuferinnen und Läufer. Das Rennen am Samstag markierte den Schlusspunkt und verdeutlichte: der Plan ist aufgegangen!

Jetzt geht's für Hanna Klein zurück nach Deutschland, wo sie sich auf der einen Olympia-Norm jedoch nicht ausruhen will – denn in der Hallen-EM-Dritten über 1.500 Meter schlägt weiter das Mittelstrecken-Herz: "Ich hoffe immer noch auf die Norm über 1.500 Meter und schaue jetzt, ob ich da noch die Quali laufen kann", sagt sie.

Sam Parsons zurück in Top-Form

Auch im Rennen der Männer war in Irvine ein DLV-Athlet schnell unterwegs: Der Deutsch-Amerikaner Sam Parsons (Eintracht Frankfurt) belegte über 5.000 Meter in 13:23,30 Minuten Platz vier und blieb dabei nur wenige Zehntel über seiner Bestleistung aus dem Jahr 2019, mit der sich für die WM in Doha (Katar) qualifiziert hatte. Nach einigem Verletzungspech hat der 26-Jährige damit jetzt wieder untermauert, dass im Kampf um die Olympia-Startplätze mit ihm zu rechnen sein wird – im World Ranking dürfte ihn das Rennen noch einen Schritt nach vorne gebracht haben.

In den hochklassigen Wettberben konnten aus internationaler Sicht weitere Top-Resultate verbucht werden: Die viermalige Weitsprung-Weltmeisterin und Olympiasieger Brittney Reese (USA) trug sich mit 6,80 Metern in die Siegerliste ein. Laura Muir (Großbritannien; 1:58,71 min) dominierte die 800 Meter. Hürden-Olympiasieger Omar McLeod (Jamaika) stieg in 13,11 Sekunden in die Saison ein. Und Trayvon Bromell (USA) festigte in 9,92 Sekunden seinen Platz an der Weltspitze über 100 Meter.

Zu den Ergebnissen...

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