| Zweite der Olympischen Spiele 1956

Christa Stubnick im Alter von 87 Jahren verstorben

Wie am Wochenende bekannt wurde, ist bereits am 13. Mai die frühere 4x100-Meter-Weltrekordlerin Christa Stubnick verstorben. Zu ihren größten Erfolgen zählten neben zahlreichen Rekorden zwei olympische Silbermedaillen.
Svenja Sapper

Im Alter von 87 Jahren ist am 13. Mai in Niedersachsen Christa Stubnick gestorben. In den Fünfzigerjahren zählte die in Gardelegen in Sachsen-Anhalt geborene Stubnick zu den besten Sprinterinnen der Welt. Ab 1953 lief sie zahlreiche Rekorde, egalisierte ein Jahr später auch den 19 Jahre alten 200-Meter-Europarekord der Polin Stanislawa Walasiewicz (23,6 sec), den sie in ihrem erfolgreichsten Jahr 1956 noch einmal um eine Zehntelsekunde nach unten drückte. Ihre 100-Meter-Bestzeit von 11,5 Sekunden, die damals ebenfalls Europarekord bedeutete, lief sie im selben Jahr gleich zweimal. 

Von den Olympischen Spielen 1956 nahm Deutschlands Sportlerin des Jahres 1953 (damals noch unter ihrem Geburtsnamen Seliger) zwei Silbermedaillen über 100 und 200 Meter, jeweils hinter der Australierin Betty Cuthbert, mit nach Hause. Den ganz großen Coup verpasste sie: Die gesamtdeutsche 4x100-Meter-Staffel mit Christa Stubnick belegte, obwohl als Weltrekordinhaberinnen (45,1 sec) angereist und im Vorlauf mit 44,9 Sekunden nochmals verbessert, im Finale mit schwachen Wechseln nur Rang sechs.

Nach der sportlichen Karriere bei Polizei erfolgreich

Neben einer EM-Medaille 1958 (Bronze über 100 Meter) gewann Christa Stubnick, die für den SC Dynamo Berlin startete, insgesamt zwölf DDR-Meistertitel und sprang als erste Athletin der DDR im Weitsprung über sechs Meter. Nachdem sie ihre sportliche Karriere 1971 beendet hatte, arbeitete die gelernte Stenotypistin bei der Deutschen Volkspolizei. Nach der Scheidung von Schwergewichtsboxer Erich Stubnick 1966 zog sie von Dresden nach Magdeburg, wo sie eine Volkspolizei-Meldestelle leitete und den Dienstgrad eines Majors innehatte.

Von 1973 bis 1990 war die nunmehr wiederverheiratete Christa Fischer persönliches Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee der DDR. In ihren letzten Lebensjahren wurde es still um die frühere Sprintkönigin, deren Tod am 13. Mai erst vergangenes Wochenende bekannt wurde.

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