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Corinna Schwab begeistert mit erster 50er Zeit auf der Stadionrunde

Zum nationalen Höhepunkt noch einmal drei Zehntel schneller: Corinna Schwab hat am Samstag bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin schon im Vorlauf über 400 Meter ein Sprint-Feuerwerk abgefackelt und zum ersten Mal die 51-Sekunden-Marke unterboten.
Silke Bernhart / Birte Grote

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Es hatte sich mit einer neuen Bestzeit von 51,21 Sekunden schon angedeutet: Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) ist in herausragender Form! Ein Fragezeichen gab es vor den Deutschen Meisterschaften von Berlin dennoch: Die Chemnitzerin hatte als Deutschlands Jahresbeste über 200 und 400 Meter für den Doppelstart gemeldet und sich zuvor nicht in die Karten blicken lassen, auf welcher Strecke sie in Erscheinung treten würde.

Am Samstag beantwortete Corinna Schwab diese Frage auf ihre Weise: Mit einem 400 Meter-Auftritt, der sich gewaschen hatte! In 50,91 Sekunden war sie so schnell wie nie zuvor und zugleich seit 2002 die erste Deutsche, die auf der Stadionrunde die 51-Sekunden-Marke unterbieten konnte. Und das, obwohl sich ihr Start zuvor fast 40 Minuten lang hinausgezögert hatte, nachdem der Stadion-Innenraum aufgrund einer Unwetter-Warnung komplett geräumt werden musste.

„Schon ein bisschen Wahnsinn“

„Das ist grad schon ein bisschen Wahnsinn, auch nach der Unterbrechung“, sagte Corinna Schwab anschließend. „Das war natürlich schwierig, da nicht komplett runterzufahren. Aber ich wollte das unbedingt! Unter 51 – das ist ein Traum, den ich schon lange habe. Ich wollte schon im Vorlauf zeigen, dass die Zeit von Kladno kein Ausrutscher war.“ Dort hatte sie zehn Tage zuvor schon einmal ihre bisherige Bestleistung um drei Zehntel gesteigert – auf die schnellste Zeit einer Deutschen seit 20 Jahren.

Dass sie auch auf den kürzeren Strecken konkurrenzfähig ist, hatte der Schützling von Trainer Jörg Möckel im Juni außerdem mit einer 200 Meter-Bestzeit von 22,51 Sekunden untermauert. In Berlin ließ sie nun keinen Zweifel daran, welche ihre Strecke ist: „Ich sehe mich als 400 Meter-Läuferin, darauf trainieren wir jahrelang hin. Die 200 Meter sind eine Zubringerleistung, die nötig ist, um international zu bestehen.“

Der schnelle Vorlauf von Berlin sollte daher auch schon ein Vorgeschmack auf die anstehenden internationalen Meisterschaften sein. In der Aktivenklasse konnte Corinna Schwab nämlich dort noch keinen Vorlauf überstehen – das soll sich in diesem Jahr ändern. „International sind es drei Rennen, da kann man nicht mehr chillen, da muss man direkt voll ran, um eine Chance auf die nächste Runde zu haben. Das muss man so oft wie möglich üben, da ist dann so eine Meisterschaft optimal dafür. Da gab es kein Zögern, nur Vollgas.“

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