Die deutschen Frauen haben am Wochenende bei der EM im 24-Stunden-Lauf Bronze im Team gewonnen, Anne Stephan (4.) und Julia Jezek (10.) liefen in Verona in die Top Ten, bei den Männern erreichte Michael Ohler Platz sechs und stellte dabei einen neuen Altersklassenweltrekord auf. Einen Weltrekord gab es auch an der Spitze des Gesamtfeldes: Alexandr Sorokin aus Litauen wurde seiner Favoritenrolle mehr als gerecht.
Am Samstag und Sonntag fanden in Verona (Italien) die Europameisterschaften im 24-Stunden-Lauf statt. Während der Favorit Alexandr Sorokin (Litauen) von Anfang an ein äußerst schnelles Tempo, teilweise unter vier Minuten pro Kilometer, vorlegte und unangefochten auf eine Weite jenseits des bis dahin bestehenden Weltrekords von 309,39 Kilometern zusteuerte, liefen die deutschen Starter zwar zügig, aber mit Platzierungen außerhalb der Top Ten los.
Nach zwölf Stunden führte bei den Frauen Radka Churakova aus Tschechien mit sehr ambitionierten 140 Kilometern – nur knapp eine Runde vor Olena Shevchenko (Ukraine), auf Platz drei lag zur Halbzeit Stephanie Gicquel (Frankreich), die bereits 134 Kilometer gelaufen war. Zu diesem Zeitpunkt belegten die deutschen Frauen Platzierungen im vorderen Mittelfeld. Nele Alder-Baerens rangierte auf Platz neun, Anne Stephan auf Platz 13, Julia Jezek auf Platz 15, Simone Durry auf Rang 45 und Sigrid Hoffmann lag auf dem 73. Platz.
Während bei den Frauen das rasante Anfangstempo eine Durchmischung der Podestplätze erahnen ließ, lag bei den Männern ein neuer Weltrekord vom souverän laufenden Alexandr Sorokin in der Luft, der bereits nach 12 Stunden 172 Kilometer weit gelaufen war. Aber auch die auf Platz zwei und drei liegenden Männer liefen in Richtung 300 Kilometer-Marke: Bedis Tams (Ungarn; 152 km) und Andrzej Piotrowski (Polen, 152 km).
Michael Ohler arbeitet sich zur Halbzeit nach vorne
Nach 12 Stunden hatte sich Michael Ohler auf Platz 24 vorgearbeitet, nach rund zwei Stunden hatte er noch auf dem 42. Rang gelegen. Die anderen Deutschen Christoph Lux und Martin Armenat lagen zur Halbzeit auf den Plätzen 51 und 62. Marco Gränitz musste das Rennen nach rund zehn Stunden und 105 Kilometern verletzungsbedingt beenden.
Nach 24 Stunden hatte Alexandr Sorokin mit sagenhaften 319,614 Kilometern den Weltrekord schließlich um rund neun Kilometer verbessert. Die weiteren stark besetzten Podestplätze erreichten bei den Männern Andrej Piotrowski mit 301,859 Kilometern und der Italiener Marco Visintini mit 288,438 Kilometern. Bei den Damen mischte sich das Podest komplett. Patrycja Bereznowska (Polen) wurde mit starken 256,250 Kilometern Europameisterin, gefolgt von Stephanie Gicquel (253,581 km) und Malgorzata Pazda-Pozorska (Polen; 251,806 km).
Starker vierter Platz durch Anne Stephan, M50-Weltrekord für Michael Ohler
Anne Stephan erreichte in diesem Weltklasse-Feld mit 250,573 Kilometern und einem starken Finish Platz vier, was zugleich den zweiten Rang in der ewigen deutschen Bestenliste bedeutet. Julia Jezek lief mit 239,020 Kilometern ebenfalls in die Top Ten und reihte sich auf Platz vier der ewigen Bestenliste ein. Nele Alder-Baerens erlämpfte sich noch starke 229,991 Kilometer (Platz 15) und sicherte damit die Bronzemedaillie für das deutsche Frauenteam. Simone Durry erreichte Platz 20 mit 223,744 Kilometern, Sigrid Hoffmann (195,119 km) wurde 52.
Michael Ohler sicherte sich in dem Spitzenfeld mit überragenden Schlussminuten und 267,782 Kilometern einen starken sechsten Platz. Diese Weite bedeutete auch Weltrekord in seiner Altersklasse M50, welcher bisher von keinem Geringeren als Yianis Kouros (Griechenland) gehalten wurde. Christoph Lux erreichte mit 228,387 Kilometern Platz 44, Martin Armenat (216,795 km) lief auf Rang 59 ins Ziel.
