| Diamond League Lausanne

Gina Lückenkemper und Julian Weber auf dem Podest, gelungener Einstand von Lea Meyer

Beim Diamond League-Meeting in Lausanne haben Sprinterin Gina Lückenkemper und Speerwerfer Julian Weber am Freitag Plätze auf dem Podest erreicht. Lea Meyer lief ihr bisher zweitschnellstes Rennen über 3.000 Meter Hindernis. Ein Spitzenduell gab es wieder über 5.000 Meter der Männer.
Jan-Henner Reitze

Mit dem zweitschnellsten Rennen ihrer Karriere ist Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) am Freitag beim Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz) in ihre Saison über 3.000 Meter Hindernis eingestiegen. Die 25-Jährige lief in 9:20,36 Minuten als Achte durchs Ziel. Nur bei ihrer überraschenden Silber-Medaille bei der EM in München im vergangenen Jahr war sie noch schneller (9:15,35 min). Ein Auftakt nach Maß. Als einzige Europäerin vor der DLV-Athletin durchs Ziel lief die Slowenin Marusa Mismas-Zrimsek als Sechste (9:19,20 min).

Den Sieg machten zwei Athletinnen aus Afrika unter sich aus. Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Kenia; 9:05,98 min) setzte sich knapp gegen die Siegerin von Florenz (Italien), Sembo Almayew (9:06,82 min) aus Äthiopien durch. Dritte wurde Olympiasiegerin Peruth Chemutai (Uganda; 9:11,91 min).

Julian Weber muss sich knapp geschlagen geben

Ganz nah dran an seinem ersten Sieg in der Diamond League war Julian Weber (USC Mainz). Der Speerwurf-Europameister führte das Feld mit 86,20 Metern aus dem ersten Versuch lange an. Erst im fünften Durchgang konnte Olympiasieger Neeraj Chopra (Indien) diese Vorgabe mit 87,66 Metern übertreffen. Der DLV-Athlet hatte noch eine Antwort parat. Im sechsten Durchgang steigerte er sich auf 87,03 Meter.

Für Platz eins fehlte zwar gut ein halber Meter. Sich zum Abschluss des Wettkampfes noch einmal steigern zu können, bringt aber Selbstvertrauen in Richtung WM in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August), bei der Julian Weber seine erste WM-Medaille gewinnen möchte. „Ich fühle mich in sehr guter Form und weiß, dass noch mehr in mir steckt“, erklärte der Olympia- und WM-Vierte. „Ich bin etwas enttäuscht, weil noch mehr drin gewesen wäre, aber über den zweiten Platz freue ich mich natürlich auch.“ Dritter wurde der Olympia-, WM- und EM-Zweite Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 86,13 m).

Temporeiche 5.000 Meter

Wie schon in Florenz und Oslo (Norwegen) ein hochklassiges Rennen mit Topzeiten boten die 5.000 Meter der Männer. Diesmal waren es der Äthiopier Berihu Aregawi und Weltrekordler Joshua Cheptegei (Uganda), die sich ein Duell auf allerhöchstem Niveau lieferten und die Weltjahresbestzeit (12:41,73 min) aus Oslo noch weiter nach unten drückten.

Auf der Zielgeraden konnte sich Berihu Aregawi, Olympia-Vierter über 10.000 Meter, durchsetzen und seine Bestzeit auf 12:40,45 Minuten verbessern. In der Geschichte der Distanz belegt er damit jetzt Platz fünf der ewigen Bestenliste. Als Zweiter lief Joshua Cheptegei in 12:41,61 Minuten die zweitschnellste Zeit seiner Karriere. Auch noch unter 12:50 Minuten blieben die Äthiopier Hagos Gebrhiwet (12:49,80 min) und Telahun Haile (12:49,81 min) auf den Plätzen drei und vier.

Über 1.500 Meter demonstrierte Europarekordler und Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) erneut seine starke Form (3:28,72 min). Hinter dem Sieger lief Lamecha Girma (3:29,51 min) Landesrekord für Äthiopien. Auch der Brite Josh Kerr (3:29,64 min) blieb als Dritter unter 3:30 Minuten. Über 800 Meter der Frauen musste sich die WM-Zweite Keely Hodgkinson (Großbritannien; 1:58,37 min) der WM-Dritten Mary Moraa (Kenia; 1:57,43 min) geschlagen geben.

Gina Lückenkemper als Dritte auf dem Podest

11,00 bis 11,16 Sekunden. Das ist das Spektrum der Zeiten, das Gina Lückenkemper (SCC Berlin) in den bisher sechs Rennen ihres Sommers mit regulären Windbedingungen hingelegt hat. Lieber hätte die Europameisterin dieses Spektrum um eine Hundertstel nach unten auf 10,99 Sekunden erweitert. Bei kühlen Temperaturen und leichtem Gegenwind kam aber stattdessen eine Hundertstel oben drauf. In 11,17 Sekunden lief die 26-Jährige auf den dritten Platz - mit einem diesmal wieder nicht gut getroffenen Start. Zeitgleich wurde die Polin Ewa Swoboda auf Rang vier gesetzt.

Wie schon bei den Diamond League-Stationen in Florenz und Oslo sicherte sich Marie Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,88 sec) den Sieg. Die EM-Dritte Daryll Neita (Großbritannien; 11,07 sec) wurde Zweite. Zum Abschluss des Meetings lief die Staffel der Elfenbeinküste mit Marie Josée Ta Lou außerdem Landesrekord über 4x100 Meter (42,23 sec).

Im Hürdensprint ließ Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico; 12,40 sec) Weltmeisterin und Weltrekordlerin Tobi Amusan (Nigeria; 12,47 sec) knapp hinter sich. Über 400 Meter Hürden war Femke Bol (Niederlande; 52,76 sec) wieder einmal eine Klasse für sich.

22-Meter-Serie von Ryan Crouser

Ryan Crouser (USA) entschied das Kugelstoßen mit 22,29 Metern für sich. Der Weltrekordler (23,56 m) zeigte fünf Versuche jenseits der 22-Meter-Marke. Im Stabhochsprung meisterte Olympiasiegerin Katie Moon (USA) 4,82 Meter.

Im Vorprogramm sprintete Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) über 200 Meter auf Rang zwei (23,43 sec). Die zuletzt von Rückenproblemen im Training ausgebremste EM-Achte war damit wieder etwas schneller als am Wochenende zuvor bei der Team-EM (23,61 sec). Tasa Jiya aus den Niederlanden holte sich den Sieg (23,16 sec).

Über 800 Meter der Männer ging aus DLV-Sicht nicht der zuerst angekündigte Dennis Biederbick (Eintracht Frankfurt) an den Start, sondern Lorenz Herrmann (LG Region Karlsruhe), der in 1:50,42 Minuten den siebten Rang belegte. Das Rennen gewann Musa Sulimann (Sudan; 1:48,91 min).

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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