| Diamond League Birmingham

8:29,89 min! Konstanze Klosterhalfen läuft deutschen Rekord

Beim Diamond League-Meeting in Birmingham hat Konstanze Klosterhalfen über 3.000 Meter den deutschen Rekord geknackt. Die U23-Europameisterin über 1.500 Meter lief die doppelte Distanz am Sonntag in 8:29,89 Minuten und wurde Zweite hinter Sifan Hassan (8:28,90 min).
Jan-Henner Reitze

Bei der WM in London (Großbritannien) hatte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) nach einer offensiven Taktik im Halbfinale noch knapp den Endlauf über 1.500 Meter verpasst, als zu viele ihrer Verfolgerinnen im Schlussspurt noch vorbeizogen. Am Sonntag beim Diamond League-Meeting in Birmingham (Großbritannien) bewies die 20-Jährige, dass sie immer noch in bestechender Form ist. Über 3.000 Meter war sie mittendrin im Konzert der ganz Großen und ging das hohe Tempo mit, das in der Schlussphase keine Geringere gestaltete als 5.000-Meter-Weltmeisterin Hellen Obiri (Kenia).

Auch auf der Schlussrunde verlor die DLV-Athletin diesmal keinen Boden. Ganz im Gegenteil, sie ging sogar an der Kenianerin vorbei. Das tat auch die spurtstarke Sifan Hassan, die in 8:28,90 Minuten als Erste durchs Ziel lief und einen Landesrekord für die Niederlande aufstellte.

Deutscher Rekord und drittschnellste U23-Zeit in Europas Geschichte

Dahinter blieb Konstanze Klosterhalfen als erste Deutsche über diese Strecke unter der Marke von 8:30 Minuten. In 8:29,89 Minuten steigerte sie den deutschen Rekord von Irina Mikitenko (LG Eintracht Frankfurt; 8:30,39 min) aus dem Jahr 2000 um eine halbe Sekunde. Damit hat die Leverkusenerin nach ihren Bestmarken über 800 Meter, 1.500 Meter und 5.000 Meter ihre vierte Bestzeit in diesem Sommer pulverisiert und ihre Saison mit ihrem ersten deutschen Rekord gekrönt.

In Europa waren in der Geschichte nur zwei U23-Athletinnen schneller: Gabriela Szabo (Rumänien; 8:27,78 min) im Jahr 1997 und Zola Pieterse (Großbritannien; 8:28,83 min) im Jahr 1985. Ein offizieller U23-Europarekord wird über diese Strecke allerdings nicht geführt. Hellen Obiri wurde in dem Rennen von Birmingham Vierte (8:30,21 min).

Konstanze Klosterhalfen und Mateusz Przybylko qualifizieren sich fürs Finale

Ganz nebenbei qualifizierte sich Konstanze Klosterhalfen durch ihren zweiten Platz auch für das Diamond League-Finale in Brüssel (Belgien; 1. September), wo sie über 5.000 Meter startberechtigt ist. Dazu reichte ihr dieser eine Start über die Langstrecken in der höchsten Meeting-Serie.

Über die Flachstrecke nicht vorne mitmischen konnten in dem Rennen von Birmingham die ersten beiden der WM über die Hindernisse. Weltmeisterin Emma Coburn (USA) stellte als Elfte in 8:48,60 Minuten allerdings eine Bestzeit auf, genau wie ihre Landsfrau Courtney Frerichs (8:53,99 min) als 14., über die Hindernisse war das Duo im WM-Finale knapp über neun Minuten gelaufen.

Mit dem abschließenden Qualifikations-Meeting ergatterte auch Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) noch einen Startplatz fürs Finale der Diamond League. Seine Disziplin wird am Donnerstag (24. August) in Zürich (Schweiz) ausgetragen. Der WM-Fünfte sprang im dritten Versuch über 2,24 Meter und belegte damit den gleichen Rang wie in London. Eine Klasse für sich war Weltmeister Mutaz Barshim (Katar), der erstmals in diesem Sommer 2,40 Meter meisterte.

Auch David Storl nach Rang vier beim Diamond League-Finale dabei

Zum Ende der Kugelstoß-Konkurrenz gewann Weltmeister Tom Walsh (Neuseeland) doch noch die Oberhand. Mit Versuchen auf 21,75 Meter und 21,83 Meter in den Durchgängen fünf und sechs setzte er sich an die Spitze und siegte. Olympiasieger Ryan Crouser (USA; 21,55 m) gelang als Zweiter immerhin der Stoß aufs Podium, das er bei der WM nicht erreicht hatte.

David Storl (SC DHfK Leipzig; 21,08 m) reihte sich als Vierter deutlich weiter vorne ein als bei seinem Vorkampf-Aus im WM-Finale. Gleichzeitig sicherte sich der Europameister einen Startplatz für das Diamond League-Finale im Kugelstoßen in Brüssel.

Im Diskuswurf hatte Weltmeisterin Sandra Perkovic (Kroatien) die Konkurrenz mit 67,51 Metern im Griff. Dahinter platzierten sich die Kubanerinnen Denia Caballero (65,24 m) und Yaimi Perez (65,11 m), die bei der WM Edelmetall verpasst hatten. Die WM-Zweite Dani Stevens (Australien; 64,75 m) wurde diesmal Vierte, die WM-Dritte Melina Robert-Michon (Frankreich; 62,17 m) Sechste. Damit lag sie einen Rang vor Nadine Müller (SV Halle; 61,47 m), die Siebte wurde.

Mo Farah verabschiedet sich mit Sieg von seinem Heimpublikum

Bei seinem Bahnabschied vom britischen Publikum lief Mo Farah (Großbritannien) über 3.000 Meter einen klaren Sieg nach Hause. Der 10.000-Meter-Weltmeister spurtete nach 7:38,64 Minuten über die Ziellinie. In Zürich will er sich über 5.000 Meter endgültig von der Bahn verabschieden und sich dann auf die Straße konzentrieren.

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) absolvierte ein engagiertes Rennen und verkaufte sich besser als bei seinem Vorlauf-Aus über 5.000 Meter bei der WM. In 7:49,92 Minuten blieb der Dritte der Hallen-EM nur drei Sekunden über seiner Bestzeit (7:46,59 min).  Platz sechs.

Über 800 Meter meldete sich Nijel Amos (Botswana; 1:44,50 min) zurück an der Spitze. Er konnte seiner Favoritenrolle bei der WM als Fünfter nicht gerecht werden.

Elaine Thompson und Caterine Ibarguen gelingt Revanche

Über 100 Meter präsentierte sich Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika; 10,93 sec) wieder fit. Sie war bei der WM nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und hatte eine Medaille als Fünfte verpasst. Damit ließ die Jamaikanerin die WM-Zweite Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,97 sec) hinter sich. Weltmeisterin Tori Bowie (USA) war nicht am Start. Über 200 Meter der Männer bewies Ramil Guliyev (Türkei; 20,17 sec) mit seinem Sieg, dass sein WM-Titel kein Zufall war.

Im Stabhochsprung setzte sich standesgemäß Weltmeisterin Ekaterini Stefanidi (Griechenland; 4,75 m) durch. Die WM-Revanche gelang dagegen Dreisprung-Olympiasiegerin Caterine Ibarguen (Kolumbien). Die WM-Zweite gewann mit 14,51 Metern. Weltmeisterin Yulimar Rojas (Venezuela; 13,94 m) kam als Siebte diesmal nicht gut zurecht.

Pawel Fajdek und Joanna Fiodorow siegen im Hammerwurf

Diamond League-Luft schnuppern durften erstmals die Hammerwerfer Carolin Paesler (LG Eintracht Frankfurt) und Johannes Bichler (LG Stadtwerke München). Die Deutsche Meisterin zeigte stabile Würfe, der Ausrutscher nach oben fehlte aber, Rang drei mit 65,97 Metern. Johannes Bichler kam mit 70,06 Metern als Dritter immerhin bis auf rund anderthalb Meter an seine Bestleistung (71,70 m) ran.

Die Siege gingen bei Männern und Frauen erwartungsgemäß nach Polen. Weltmeister Pawel Fajdek erzielte 78,51 Meter, bei den Frauen setzte sich die WM-Dritte Joanna Fiodorow (71,14 m) durch. Zur Diamond League gehört die Disziplin allerdings nach wie vor nicht. Die Meeting-Organisatoren haben immer die Möglichkeit neben den vorgegebenen Disziplinen, die zu der Meeting-Serie gehören, außerhalb dieser Wertung weitere ins Programm zu nehmen.

Die Resultate finden Sie in der <link>Ergebnisrubrik...

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