Die frühere Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll darf sich mit achtjähriger Verspätung über die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Peking freuen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) disqualifizierte am Dienstag die Russin Mariya Abakumova wegen Dopings und wies den Leichtathletik-Weltverband IAAF an, die Sportlerin zu bestrafen und die Ergebnislisten entsprechend umzuschreiben.
"Es ist zu spät. Es hat jetzt für mich keinen großen Mehrwert, sondern mehr einen symbolischen Wert. Es ist jetzt Silber statt Bronze", sagte Christina Obergföll (LG Offenburg), die beim ISTAF in Berlin Anfang September ihre Karriere beendete. "Den Moment der Siegerehrung habe ich ja erlebt." Ihr tue die viertplatzierte Britin Goldie Sayers leid, der dieser Moment genommen wurde und die möglicherweise deshalb weniger Sponsoren bekommen habe.
Mariya Abakumova hatte 2008 den zweiten Platz vor Obergföll belegt, wurde nun aber bei Nachtests überführt. Ihr wurde die verbotene Substanz Dehydrochlormethyltestosterone nachgewiesen. 2011 hatte die Russin in Daegu (Südkorea) den WM-Titel geholt, Obergföll verpasste damals als Vierte eine Medaille. 2013 wurde sie dann Weltmeisterin in Moskau.
Drei weitere Disqualifikationen
Das IOC disqualifizierte neben Abakumova drei weitere russische Athleten, darunter auch Denis Alexeyev, der mit der 4x400-Meter-Staffel Bronze in Peking (China) geholt hatte. Diesen Platz dürfte nun das britische Quartett einnehmen.
Keine Auswirkungen auf die Medaillenvergabe haben indes die Disqualifikationen der russischen 10.000-Meter-Läuferin Inga Abitova und der Bahnradsportlerin Jekaterina Gnidenko (Platz acht bei den Sommerspielen 2012 im Keirin). Abitova hatte in Peking Platz sechs belegt. Nach ihrer Disqualifikation rutscht Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) einen Rang nach vorne auf Platz zwölf.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)
