| EM 2016

David Storl: "Form passend zu Olympia noch steigern"

Der dritte EM-Titel nacheinander. Kugelstoßer David Storl (SC DHfK Leipzig) hat am Sonntag in Amsterdam (Niederlande) seine Pole-Position auf dem Kontinent verteidigt. In der Mixed-Zone blickte der 25-Jährige danach auch auf die Olympischen Spiele voraus.
Jan-Henner Reitze

David Storl, herzlichen Glückwunsch zum Hattrick. Wie haben Sie den Wettkampf erlebt?

David Storl:

Für heute war es okay. Es ist schwer, im Wettkampf noch eine Schippe draufzulegen und den Stoß dafür passend zu gestalten. Es ist nicht mein Hauptziel gewesen, die Europameisterschaft zu gewinnen in diesem Jahr. Der Fokus ist auf Rio ausgerichtet. Ich muss die Spannung in der Saison halten.

War es dennoch eine gute Übung für Rio, speziell sich die verloren gegangene Führung zurückzuholen?

David Storl:

Es war noch nicht auf dem Niveau, was ich bei Olympia erwarte. Aber es ist gut zu sehen, dass es geht. Es fehlt noch etwas die Lockerheit und der richtige Fokus vor den Stößen. Aber ich wollte einfach niemanden vor mir lassen. Auch ein anderer Pole hat vorher das Ziel ausgegeben, Europameister werden zu wollen. Jetzt ist der nur Vierter. Der Titel war mein Ziel.

Und was bedeutet Ihnen der Titel in einem Jahr, in dem noch Olympia ansteht?

David Storl:

Dreimal infolge Europameister mit 25 Jahren. Das ist nicht schlecht. Ich werde mit breiter Brust nach Berlin fahren können, gerade weil ich den Titel dann schon mehr als sechs Jahre halte.

In Topform sind Sie aber noch nicht an den Start gegangen?

David Storl:

Es ist nicht schlecht, wenn sich der Formaufbau etwas hinzieht. Das Einstoßen hat mich heute optimistisch gestimmt. Aber im Hinterkopf bleibt das Vorhaben, sich noch etwas aufzuheben für Olympia. Das macht so eine EM vor Olympia kompliziert.

Im vergangenen Jahr haben Sie über die Saison hinweg reihenweise Topleistungen abgeliefert, bei der WM ihren Titel aber verloren. Ist dieses Jahr wieder mehr auf den Höhepunkt Olympia ausgerichtet?

David Storl:

Letztes Jahr war eine sehr gute Saison. Da war ich körperlich auf einem anderen Niveau. Nach der Winterpause muss ich mir das wieder aufbauen. Aber ich denke, das kriege ich wieder hin. Im Moment ärgere ich mich ein wenig, weil ich weiß, dass es im Training besser läuft und ich mehr drauf habe. Der Schritt vom Einstoßen in den Wettkampf fällt mir noch schwer. Ich mache dann technisch ein paar Sachen anders, fang zu sehr an im Oberkörper zu ziehen, weil ich unbedingt weit stoßen will. Das macht mir noch die großen Weiten kaputt. Irgendwann platzt der Knoten und ich weiß, ich habe den Rhythmus gefunden.

Wie ordnen Sie sich mit Blick auf die Konkurrenz aus Übersee ein, speziell aus den USA?

David Storl:

Das ist eine ganz andere Nummer. Für einen 22-Meter-Stoß fühle ich mich noch nicht bereit. Das will ich auch noch gar nicht. Bei uns gibt es den Grundsatz, dass man die Form sechs Wochen auf absolutem Topniveau halten kann. Ich stelle mir das schwierig vor, von Mai bis August 22 Meter zu stoßen.

Die Topform wollen Sie dann in Rio haben und gewinnen?

David Storl:

Was denn sonst? Die Trainingsleistungen und die Form werden nach oben gehen, passend zu Olympia.

Mehr:

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