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DLV-Diskuswerfer läuten in Wiesbaden die WM-Saison ein

Zum Saisonstart geht es für einige der starken deutschen Diskuswerfer am Samstag (13. Mai) traditionell nach Wiesbaden. Anna Rüh und Martin Wierig sind gerade zurück aus dem Trainingslager in Zypern und gespannt, wie weit der Diskus beim ersten Wettkampf und der ersten Chance, die WM-Norm für London zu erfüllen, fliegt. Internationaler Gaststar beim 22. WLV-Werfercup ist der mittlerweile 38-jährige Este Gerd Kanter.
Pamela Ruprecht

Einen Tag volles Wurf-Programm bietet der Cup am Samstag in Wiesbaden. Viele, wenn auch nicht wie in den letzten Jahren fast alle, DLV-Top-Diskuswerfer reisen zum Saisonauftakt in die hessische Hauptstadt. Das liegt daran, dass diesmal parallel das Diamond League-Meeting in Shanghai (China; 13. Mai) stattfindet. Dort wollte die Familie Harting zu dritt starten. Nach dem Infekt von Robert Harting sind dessen Frau Julia und Bruder Christoph (alle SCC Berlin) unter den Teilnehmern, genauso wie der Olympia-Dritte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) und die WM-Dritte Nadine Müller (SV Halle).

In Wiesbaden führt somit aus deutscher Sicht Martin Wierig (SC Magdeburg) das Feld an. Der WM-Vierte von 2013 ist gerade aus dem Trainingslager in Zypern zurückgekehrt und bilanzierte über seinen jüngsten Vorbereitungsverlauf auf Facebook: "Das Training war anstrengend und auch leider mit ein paar Wehwehchen versehen, aber der Plan für die ersten Wettkämpfe steht. Ich bin gespannt, wie weit es gehen kann." 2016 siegte er in Wiesbaden mit starken 67,60 Metern vor Daniel Jasinski (67,16 m).

Claudine Vita strebt Bestleistung an

Die WM-Norm für London (Großbritannien; 4. bis 13. August) steht bei stattlichen 65 Metern. Dieses Saisonziel werden auch die weiteren B-Kader-Athleten Markus Münch (SC Potsdam) und David Wrobel (SC Magdeburg) haben. Für starke internationale Konkurrenz auf der Segelwiese ist gesorgt. Der 38 Jahre alte Diskus-Olympiasieger von 2008 Gerd Kanter (Estland) hat seine Startzusage gegeben. Dazu kommen aus Australien der U18-Weltmeister von 2013 Matthew Denny und Benn Harradine sowie der Schwede Simon Pettersson.

Bei den Frauen liegt die WM-Norm bei 61,20 Metern. Schon übertroffen hat diese Weite Claudine Vita (SB: 62,60/PB: 62,77 m) vor eineinhalb Wochen an ihrem Trainingsort Neubrandenburg – allerdings kein Nominierungs-Wettkampf. Die Hallen-EM-Fünfte im Kugelstoßen will dieses Resultat nun in Wiesbaden wiederholen und sich so für einen Start in London empfehlen. Und noch mehr: Die 20-Jährige strebt eine Bestleistung an. "Sollten die Bedingungen gut sein, sollte das auf jeden Fall machbar sein. Die Form ist da, ich fühle mich gut und bin relativ verletzungsfrei durch die letzten Trainingswochen gekommen", sagt die U20-Europameisterin.

Großes Potenzial bringt die U23-Vize-Europameisterin Anna Rüh (SC Magdeburg) mit. Nach der verpassten Olympiateilnahme will die Ex-Neubrandenburgerin diesmal einen der drei heiß umkämpften internationalen Startplätze. Auch sie ist mit der Magdeburger Trainingsgruppe von Armin Lemme frisch aus dem Zypern-Camp zurück. Mit Kristin Pudenz (SC Potsdam) ist eine weitere 60-Meter-Werferin und WM-Norm-Kandidatin gemeldet.

Nachwuchs will sich gut präsentieren

In den U23-Wettbewerben können sich die Junioren für die U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli) ins Gespräch bringen. Die mit internationalen Nachwuchs-Medaillen dekorierten Brüder Henning und Clemens Prüfer (SC Potsdam) kommen dafür zum Beispiel in Frage. Für die U20-EM in Grosseto (Italien; 20. bis 23. Juli) ist aus dem Bereich Diskus der starke Magdeburger Henrik Janssen zu beachten.

Bei den Diskus-Mädels könnte Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), die als U18-Weltmeisterin auch den Kugelstoß-Ring betritt, den Weg nach Grosseto einschlagen. Wurf-Talent Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) möchte ihre beiden Normen (Kugel und Diskus) für die U18-WM in Nairobi (Kenia; 12. bis 16. Juli) nochmal bestätigen. Das Kugelstoßen der Frauen ist mit der Hallen-WM-Siebten Lena Urbaniak (LG Filstal) und Hallen-EM-Teilnehmerin und U23-EM-Kandidatin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) stark besetzt.

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